James Bailey - The Flip Side/Du kannst kein Zufall sein

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    Josh hatte sich alles so wunderbar ausgemalt: die private Gondel auf dem London Eye um Mitternacht am Silvesterabend, Verlobungsring, Champagner, Glückseligkeit. Doch der sorgfältig vorbereitete Heiratsantrag an seine Angebetete Jade geht böse in die Hose, und Josh ist nicht nur die Freundin los, sondern auch die Wohnung (gehört ihr) und den Job im Hotel (gehört ihrem Vater). Schlimmer könnte das neue Jahr kaum beginnen - unfreiwillig Single, arbeitslos und wieder im alten Zimmer im Elternhaus, mit neugierig-distanzloser Mutter und einem allzu sparsamen Vater. Jede noch so kleine Entscheidung kostet mehr Kraft, als er zu haben glaubt, und er kommt auf die Idee, ab sofort bei jeglicher Entscheidungsfindung einfach eine Münze zu werfen.


    Das führt nicht nur zu merkwürdigen Outfit-Kombinationen und dem einen oder anderen Bier zu viel, sondern auch zu Dating-Erfahrungen der seltsamen Sorte und einem Ja zu dem waghalsigen Plan, mit seinem Pubquiz-Team in einer Ratesendung im Fernsehen aufzutreten. Neuer Job, neue Wohnung oder gar neue Beziehung allerdings Fehlanzeige.


    Doch eines Tages begegnet er in der National Gallery ganz zufällig einer Frau, die ihm nicht mehr aus dem Kopf geht. Sie scheint ihn auch ganz sympathisch zu finden, und sie unterhalten sich eine Weile, unter anderem über van Goghs Sonnenblumen, aber ihre Wege trennen sich, bevor er auch nur ihren Namen erfahren kann. Josh ist wie besessen von der Sonnenblumenfrau und will sie unbedingt wiedersehen, aber wie soll er das anstellen, wenn er nur sehr marginale Anhaltspunkte hat?


    "The Flip Side" ist eine britische Liebeskomödie reinsten Wassers, die man sich auch prima als Film vorstellen könnte. Alle einschlägigen Merkmale sind vorhanden: die gescheiterte Beziehung und daraus resultierende Lebenskrise, die manchmal ans Übergriffige grenzenden Hilfsversuche quirliger Freunde, etwas unrealistische, aber unterhaltsame persönliche Macken und Angewohnheiten und natürlich das zentrale Thema, der steinige, mit Missgeschicken, -erfolgen und -verständnissen gepflasterte Weg zum Happy End (ob es eins gibt, wird hier natürlich nicht verraten).


    Die Charaktere bleiben größtenteils eher Typen, der Verlauf ist einigermaßen vorhersehbar und auch was die Schauplätze angeht, wird das eine oder andere Klischee bedient, aber Joshs Suche nach dem Glück im allgemeinen und der Sonnenblumenfrau im besonderen liest sich locker-leicht und oft auch lustig weg, und ich mochte die schrägen Konsequenzen, die das etwas abstruse Entscheidungsinstrument immer wieder nach sich zieht, als Gedankenspiel.


    Nichts, was man gelesen haben muss, aber auch keine Zeitverschwendung, wenn man es tut, nicht zuletzt dank der originellen Grundidee.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen