Jonathan Drori - Around the World in 80 Trees / In 80 Bäumen um die Welt

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    Eine Reise um die Welt, von Baum zu Baum? Ja, tatsächlich. Der Botaniker Jonathan Drori lässt Interessierte an seiner Liebe zu Pflanzen teilhaben und zeigt anhand verschiedener Exemplare, wie eng Bäume und Menschen miteinander verknüpft sind.


    Auf wenigen Seiten, wirklich nur zwei bis vier pro Abschnitt, widmet sich Drori einer Baumart. Dabei bewegt der Autor sich von Region zu Region quer über die Erde. Lokale Besonderheiten spielen daher natürlich eine Rolle und werden auch gerne in Anekdoten erzählt. Vor allem werden jedoch die Besonderheiten einer Art hervorgehoben, die sich aus der Landschaft ergeben können und sich meist auf die Kultur ausgewirkt haben.


    Anhand einzelner Bäume werden auch generelle Informationen erläutert. Drori beleuchtet zum Beispiel den deutschen Aberglauben, dass der Blitz nicht in Buchen einschlägt, und liefert eine wissenschaftliche Erklärung, weshalb es andere Baumarten häufiger trifft. Oder er geht anhand von Redwoods, die zu den höchsten Bäumen der Erde gehören, auf die natürlichen Grenzen des Wachstums ein. Höher als ca. 120 Meter kann kein Baum wachsen, was mit der Wasserversorgung innerhalb eines Baumes zu tun hat.


    Das ist eindeutig ein Talent des Autors: Egal welchen wissenschaftlichen Hintergrund Drori erläutert, das Thema ist kurzweilig und nachvollziehbar beschrieben. Er muss nicht mit überflüssigen Fachbegriffen um sich werfen, und wenn er es tut, ergibt es Sinn und wird von ihm eingeordnet.


    Das gesamte Buch vermittelt enormes Wissen mit Leichtigkeit und einer persönlichen Note. Dies und die kurzen Abschnitte haben mich verleitet, das Buch über einen längeren Zeitraum zu lesen. Es eignet sich perfekt dazu, immer wieder darin zu blättern, vor und zurück zu springen, an Illustrationen hängen zu bleiben und sich zu verlieren. Kleine Querverweise am Seitenende verknüpfen die Bäume grenzüberschreitend und fördern das hin und her Blättern. Wahrscheinlich ist das die einzig angemessene Lesart.


    Jeder Abschnitt ist von Lucille Clerc illustriert. Es gibt sowohl detaillierte Darstellungen, die eine Bestimmung der Bäume anhand von Blättern, Rinde etc. erlauben, als auch Illustrationen, die die Nutzung eines Baumes zeigen.


    Im Vorwort erläutert Drori, woher seine Faszination für Pflanzen stammt. Es gibt außerdem ein umfangreiches Literaturverzeichnis am Ende des Buches.


    :tipp:


    Auf der deutschen Verlagsseite gibt es ein paar Bilder, die dem Buch meiner Meinung nach nicht gerecht werden. Die Farben sind in meiner Ausgabe natürlicher, nicht so knallig.

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges