Beiträge von Steffi (Bücherkiste)

    Hallo Soluna!


    Zitat von "Soluna"

    Man kann die Berufsschule schmeissen, wenn man über 21 ist? Wird man dann nur noch im Betrieb (in diesem Fall die Buchhandlung) ausgebildet? Ohne Berufsschule? Wie kann das denn sein, oder habe ich da was falsch verstanden? :rollen: Also, ich höre das zum ersten Mal und bin ziemlich baff darüber, deshalb wollte ich nochmal nachfragen.


    Ja so ist es. Du bist dann einfach nicht mehr schulpflichtig und kannst nach eigenem Ermessen den Besuch lassen. Ich bin ca. 4 Monate zur Berufsschule gegangen und fand es einfach furchtbar. Da bin ich lieber arbeiten gegangen. Die Sachen aus dem Bereich "Buchhandelsbetriebslehre" bekommt man leicht über die betriebliche Ausbildung mit. Den Rest habe ich mir selbst beigebracht (mit den Schulbüchern).


    Liebe Grüße,
    Steffi

    Zitat von "Pandora"

    Mit einer Freundin aus einer kleinen Buchhandlung habe ich mich oft unterhalten. Sie kriegt Probleme wenn sie einen Reiseführer empfehlen soll. Einfach weil es bei ihr nur ein Regalbrett davon gibt, auch keinen Geokatalog. Ich habe während meiner Ausbildung 2-3 Monate nur in der Reiseabteilung gearbeitet. Für mich ist es auch jetzt ein kein allzugroßes Problem einen Reiseführer zu empfehlen. Dafür gibt es mit Sicherheit Dinge, die sie besser kann.
    Hat alles seine Vor- und Nachteile.


    Da gebe ich Dir auch wieder recht. Einfach weil der Platz nicht so da ist, muss man da in einer kleinen Buchhandlung Abstriche machen. Da muss man dann einfach besonders gut in der Bibliographie sein. Ich frag mich aber ernsthaft wie man ohne einen Geokatalog auskommen kann. *STAUN*


    Ich hab zum Beispeil absolut keine Ahnung von Fachbüchern. Wir haben nur eine handvoll Kochbücher, Erziehungsratgeber, Ratgeber und Reiseführer. Aber so Abteilungen wie Medizin, Recht, etc. haben wir gar nicht.


    Liebe Grüße,
    Steffi

    Hallo Dubh!


    Vielen Dank für Deinen tollen Beitrag. Du hast es so geschrieben, wie ich es auch wollte, aber nicht konnte! *G*


    Zitat von "dubh"


    Und ich finde nicht
    Mir ist das eben einfach nicht egal! :grmpf: (Und glücklicherweise habe ich in meinem Freundeskreis festgestellt, dass es einem nicht egal sein muss - und das es nicht nur um "jaaa, also die hatten halt alles vorrätig" oder "hmm, ich hab mich halt vorher informiert - da spar ich mir den Buchhändler/ die BuchhändlerIn und schnapp mir den Titel, geh zahlen und verschwinde wieder!", etc geht)


    Leider denken so zu wenige. Ich habe meinen Job deswegen im Frühjahr verloren, weil eben doch viele nun in die Mayersche rennen, obwohl das nur eine kleine Filiale ist und die auch bestellen müssen. Aber sie haben halt ihre Billigbücher vorne am Eingang. Das lockt!!


    Ich wußte letztes Jahr, als ich nach der Ausbildung eine 3/4 Stelle angenommen habe, dass dies passieren könnte, aber ich war auch so idealistisch es darauf ankommen zu lassen. Ich bereue es auch nicht, aber jetzt sitze ich erstmal doof da! :)


    Im Übrigen - die Mayersche hat dadurch Arbeitsplätze bedroht und in meinem Fall auch vernichtet. In ihrer Filiale haben sie aber keine neuen Kräfte eingestellt, sondern nur Kräfte aus anderen Filialen abgezogen.


    Liebe Grüße,
    Steffi

    Hallo Pandora!


    Zitat


    Ich verteidige nicht meinen Arbeitgeber (dazu habe ich im Moment nicht viel Grund). Sondern die äußerst kompetenten Buchhändler, die ich dort kennengelernt habe. Viele davon haben früher schon in kleinen Buchhandlungen gearbeitet und haben ein sehr gutes Wissen. Größer als das von so mancher Buchhändlerin aus einer kleinen Buchhandlung, die ich kennengelernt habe. Kompetenz hat nichts mit der Größe der Buchhandlung zu tun, sondern damit wieviel Zeit der Buchhändler in seine Arbeit investiert. Auch Buchhändler in größeren Läden nehmen ihren Job ernst.


    Ich habe auch nicht gesagt, das sie ihren Job nicht ernst nehmen. Nur ist der Job dort teilweise einfach auch ein anderer. Diese ganze Logistik und Lagerhaltung fällt ja im Prinzip bei kleinen Buchhandlungen weg. Ich spreche den Leuten grundsätzlich auch keine Kompetenz ab, nur wird diese Kompetenz ja normalerweise kaum genutzt. Ich sehe selten in einer großen Buchhandlung ein Gespräch zwischen einem Kunden und einer Fachkraft. Normalerweise stöbern die Leute dort - ohne Beratung in Anspruch zu nehmen. Und wenn ich nicht viel beraten muss, dann fehlt da meiner Meinung nach irgendwann auch ein wenig die Kompetenz. Hmpf - ich weiß nicht, wie ich das richtig ausdrücken soll - ich hoffe Du verstehst, was ich meine



    Zitat


    Ähm..wie kommst du auf die Idee, daß in großen Buchhandlungen nur 18jährige arbeiten? Bei uns geht das Altersspektrum von 18jährigen Azubis bis zu Buchhändlern kurz vor der Rente.


    Vielleicht sollten wir hier auch von Ketten reden. Ich weiß sicher, dass z.B. in der Mayerschen nur Leute unter 30 eingestellt werden und in den Läden wimmelt es nur so von jungen Auszubildenden, dafür gibt es wenige ausgelernte Fachkräfte.


    Zitat


    Wir nehmen in erster Linie Abiturienten als Azubis, ich habe meine Lehre mit 19 angefangen und werde in diesem Jahr 25.


    Das ist normal und wie gesagt Studienabbrecher werden auch gerne genommen.


    Zitat


    Man kann ja nicht automatisch jungen Leuten diesen Beruf verwehren, nur weil sie noch nicht so viel gelesen haben. Zu dem Beruf gehört deutlich mehr als viele Bücher gelesen zu haben. Die Erfahrung kommt mit der Zeit. Da viele Leute auch nur aktuelle Titel haben wollen, mußt du ohnehin viel neues lesen.
    Abgesehen davon, daß es nicht immer darauf ankommt wieviel man gelesen hat (in Fachbuchabteilungen spielt solches Vorwissen kaum eine Rolle).


    Sicherlich ist das so. Aber ich finde dieser Job hat sehr viel mit persönlicher Reife zu tun. Ich erinnere mich wie gesagt an die Berufsschule. Da waren ein zwei etwas älter, der Rest teilweise gerade 19 und darunter waren wirklich richtige Pappnasen. Und wie Du schon sagst, es gehört mehr als Bücher lesen zu diesem Beruf, sondern ein bißchen Lebenserfahrung.


    Die Leute wissen manchmal gar nicht, was eine Buchhändlerin alles zu hören kriegt, bzw. was man durch den Lesestoff einer Kundin alles so erfährt. Eigentlich sind Bücher nämlich etwas sehr persönliches. Was macht man, wenn eine Kundin ein Krebsbuch bestellt und bei der Abholung in Tränen ausbricht? Das ist ein krasses Beispiel, ich weiß.


    Sicher kann jeder Buchhändler werden, der gerne liest, sich zudem gerne mit Leuten befasst, mit dem PC, etc. - aber es gibt eben in jedem Job solche und solche und ich glaube das ein gewisses Alter bei diesem Job hilft bzw. eine gewisse persönliche Reife. Hoffentlich kommt das jetzt nicht furchtbar oberlehrerhaft rüber. Ich bin auch erst 28 und hab die Weisheit sicher nicht mit Löffeln gefressen...



    Zitat


    Und deshalb ist das in allen großen Buchhandlungen so?
    Ich habe nie gesagt, daß es keine Großbuchhandlungen mit schlechter Beratung gibt. Ich habe nur gesagt, daß ich es nicht mag wenn Großbuchhandlungen generell niedergemacht werden, weil nicht jede gleich ist.


    Gut, ich kann nur von denen sprechen, die ich kenne und davon was ich so von anderen Leuten höre und da hört man eben viel schlechtes. Sicherlich auch manchmal zu unrecht, aber irgendwo ist immer auch ein Fünkchen Wahrheit dran.


    Zitat

    Genauso gibt es kleine Buchhanlungen mit Leuten die keine Ahnung haben.


    Das habe ich ja auch bereits gesagt. Es gibt auch extrem miese kleine Buchhandlungen, aber oft sind sie eben besser, weil der Kundenkontakt stärker ist und wenn Du dann nicht gut beraten kannst, kann Du eine kleine Buchhandlung eigentlich nicht halten. Es sei denn es gibt weit und breit keine! *GG*


    Zitat


    Warum weiß das ein Buchhändler in einer großen Buchhandlung nicht?


    Also - als ich in meinem Job angefangen habe, kannte ich viele Sachen auch nicht. Die habe ich erst durch die Beratung etc. kennengelernt und dabei gelernt, was vergleichbar ist. Wenn ich weniger beraten muss, kriege ich weniger Einblick in Dinge, die mich persönlich erstmal nicht so interessieren. Wir sind uns doch alle erstmal am nächsten, oder? Wenn ich es mir aussuchen kann, kümmere ich mich um die Bücher, die ich selbst gerne mag. In einer kleinen Buchhandlung geht das nicht. Da gibt es meist nur eine Etage und Du musst überall zugegen sein und Dich auskennen. In einer großen Buchhandlung hat man normalerweise sein Fachgebiet.



    Zitat


    Der Punkt ist: Man tut so als hätten wir keine Ahnung weil wir in einer großen Buchhandlung arbeiten. Und das schon bevor man beurteilen kann ob wir denn nun tatsächlich keine Ahnung haben.


    Das ist ja schon mal an sich falsch, weil im Prinzip haben wir alle die selbe Ausbildung bzw. wir alle mussten die selbe Prüfung ablegen. Wie gesagt, Du bist sicherlich eine ganz hervorragende Buchhändlerin, aber guck mal, Du engagierst Dich auch in Deiner Freizeit. Schreibst in Foren, etc. Die meisten wissen nicht mal, das man lange vorher die Neuerscheinungen auf den Verlags-HPs finden kann. Die interessieren sich außerhalb ihrer Arbeitszeit nicht für den Job und ich glaube, das dies in unserem Job nicht funktioniert.


    Zitat


    Man ist nicht automatisch schlecht ausgebildet wenn man in einer großen Buchhandlung lernt, das möchte ich hier noch einmal ganz deutlich feststellen. Ganz im Gegenteil haben wir als Azubis viel zusätzliche Förderung durch Vorträge und Lehrgespräche bekommen.


    Das stimmt. Ihr habt sicherlich auch Vorteile was Rechnungswesen und den ganzen Kram angeht. Sowas habe ich in unserer Buchhandlung überhaupt nicht gelernt. Da hab ich mir das ganze Zeug nur durch die Bücher eingehämmert.


    Liebe Grüße,
    Steffi

    Zitat von "dubh"

    Hallo! :winken:
    Kann mir denn bitte jemand meine Diogenes/amazon.de-Frage beantworten? [size=8px]Sonst fühl ich mich so übergangen...[/size] :heul:



    :zwinker:
    Liebe Grüße
    dubh



    Dann will ich mal! :)


    Eine zeitlang waren Diogenes Bücher zwar bei amazon gelistet, aber nicht zu bestellen, weil amazon so viel Rabatt von Diogenes haben wollte, dass die einfach ein Zeichen setzen wollten und diesem Druck nicht stand gegeben haben.


    Irgendwann haben sie sich wohl geeinigt, weil sowohl Diogenes als auch amazon sich nicht leisten können nichts zu verkaufen. Aber Diogenes hat damals mit dieser Aktion großes Aufsehen erregt.


    Liebe Grüße,
    Steffi


    Übrigens hat sich das bei uns Elke auch gewandelt. Die Leute kaufen ihre Bücher mittlerweile nicht mehr unbesehen, weil sie auch oft enttäuscht worden sind. Bei den ersten 2-3 Sendungen wurden die Bücher bei uns gekauft wie geschnitten Brot. Mittlerweile lassen sie sich aber doch zusätzlich noch beraten, weil sie oft auf die Nase gefallen sind.


    Im Übrigen - mein Paradebeispiel ist immer noch Diana Gabaldon. Die ist ohne Werbung und PR eine von Deutschlands richtig großen Bigsellern geworden. Einfach weil wir Fans Mundpropaganda gemacht haben. Im Endeffekt haben wir also schon Einfluss auf den Markt!


    Liebe Grüße,
    Steffi

    Zitat von "Papyrus"


    Als Stammkundin und werde ich als solche erkannt und behandelt, das Personal besteht aus gelernten Buchhändlern und ist auch bei ausgefallenen Fragen und Wünschen kompetent zur Stelle.


    Ich würde mal behaupten, dann ist Deine Buchhandlung noch keine ganz große Buchhandlung. In der Mayerschen in Dortmund gehen täglich tausende Leute ein und aus. Da kennt niemand irgendjemanden. *G*


    Zitat von "Papyrus"

    Die kleineren Buchhandlungen die ich kenne haben das gleiche Angebot wie die großen Geschäfte.
    Hier ist m.E. der Schwachpunkt der kleinen Geschäfte: man könnte sich spezialisieren und kleinere Verlage, unbekanntere aber gute Bücher anbieten, etc. (ähnlich wie z.B. Feinkostgeschäfte. o.ä.) aber das tun sie nicht und bleiben irgendwann natürlich auf der Strecke.


    Tja, das ist ein Märchen, das so einfach nicht funktioniert. Du kannst Dich im Normalfall nicht auf kleine Verlage etc. spezialiseren, denn auch kleine Buchhandlungen leben von der Laufkundschaft und die nehmen eben im Vorbeigehen den neuesten Dan Brown mit. Man darf diese Leute nicht verschrecken.
    Übrigens herrscht in kleinen Buchhandlungen immer noch Schwellenangst. Viele Leute betreten diese nicht, weil sie sie für elitär halten. Wenn man nur kleine Verlage und so im Angebot hat, dann fördert man dies auch noch. Man muss einfach eine gute Mischung finden.


    Im Übrigen - es gibt selbsverständlich auch schlechte kleine Buchhandlungen. Nur weil sie klein ist, ist eine Buchhandlung nicht super toll! *G* Und auch in kleinen Buchhandlungen stehen mal Aushilfen, die absolut keinen Schimmer vom Thema Buch haben!


    Liebe Grüße,
    Steffi

    Zitat von "Dostoevskij"

    Moin, Moin!



    Bleibt es eigentlich bei diesen 7%, oder steigt dieser Satz proportional zur Erhöhung der allgemeinen Mehrwertsteuer auf 19% ab nächstem Jahr?


    Öhm...das bleibt - würde ich jetzt mal spontan behaupten. :redface:


    Liebe Grüße,
    Steffi

    Zitat von "Dostoevskij"

    Moin, Moin!


    Was für eine Diskrepanz zwischen einem manesse-Hardcover und einem dtv-Taschenbuchband! Und überhaupt diese ausgedünnten Bücher. Da werden durch großzügigstem Druck aus Texten ganze Bücher gemacht, die in anderen, früheren Ausgaben nicht mal den Bruchteil des Inhaltes ausmachten. Geldschneiderei!


    Das machen die ja nicht einfach nur so. Im Prinzip müssten sie Romane, die als großes Paperback erscheinen als HC veröffentlichen. Da diese aber nicht so viel gekauft werden, nehmen sie das große Paperback, damit sich die Lizenz überhaupt nur halbwegs rechnet.


    Ich finde diese großen TB zwar auch oft ärgerlich (oft aber auch sehr schön - wie im Fall von Christoph Marzi, Markus Heitz und Bernhard Hennen), aber es gibt schon einen Grund für ihre Existenz.


    Liebe Grüße,
    Steffi

    Zitat von "Pandora"

    Da ich seit 5 Jahren in einer Großbuchhandlung arbeite und meine Bereiche wirklich mit Herzblut betreue, stehe ich diesem generellen Niedermachen von Großbuchhandlungen immer etwas zwiespätig gegenüber.


    Das sollte auch nicht so erscheinen, aber man muss das schon kritisch sehen. Aber ich denke, es ist nur menschlich, dass Du Deinen Arbeitgeber verteidigst. Genauso wie ich es ja mit unserer kleinen Buchhandlung mache!


    Zitat von "Pandora"


    Auch in einer Großbuchhandlung arbeiten gelernte Buchhändler, die gerne und viel lesen und ein großes Wissen haben.


    Hm...ich möchte Dir jetzt nicht auf den Schlipps treten. In Deinem Fall stimmt das sicherlich. Aber als ich meine Ausbildung gemacht habe (da war ich ja schon 25) habe ich mit jede Menge Leuten von der Mayerschen Berufsschule gehabt (die ich irgendwann geschmissen habe, da ich über 21 war, ging das) und das waren so unglaublich naive Leute. Ich finde einfach, Buchhändler ist ein Job, den man erst ab einem bestimmten Alter richtig gut machen kann. Deswegen werden ja zum Beispiel auch gerne Studienabbrecher genommen, weil sie eben schon älter sind. Mit 18 kannst Du de facto einfach noch nicht so viel gelesen haben.[/quote]


    Und ich höre von vielen Leuten, die in die Dortmunder Mayersche gehen, dass sie eben nicht beraten werden, weil die Leute dort keine Ahnung haben.


    Das Problem ist übrigens, wenn man sowieso viel beraten muss, wie ich in einer kleinen Buchhandlung, dann lernt man auch relativ schnell etwas über Lesestoff, den man selbst eigentlich nicht liest. Ich kann mittlerweile Leuten etwas empfehlen, von dem ich selbst eigentlich nicht so viel Ahnung habe. Einfach weil ich weiß, welche Titel vergleichbar sind.


    Zitat von "Pandora"


    Ich möchte das einfach nur anmerken, weil ich die Vorurteile gegen Buchhändler aus einer großen Buchhandlung selbst immer wieder zu spüren bekomme. Da ist man schnell die dumme Verkäuferin, die in dem bösen Laden arbeitet, der alle kleinen Buchhandlungen kaputt macht. Und wird dann auch so behandelt.


    Das kann ich gut nachvollziehen und das ist sicherlich nicht schön. Dagegen würde ich mich auch wehren. Im Übrigen können die Leute, die eben keine Ahnung ja auch nix dafür. Sie sind eben auch schlecht ausgebildet bzw. wenn man eine ungelernte Kraft in eine Buchhandlung setzt, dann kann die ungerlernte Kraft ja nichts dazu, sondern die Buchhandlung.


    Zitat von "Pandora"


    Ich liebe kleine Buchhandlungen, aber ich bereue es nicht mich für eine große Buchhandlung als Lehrstelle entschieden zu haben.


    Das ist doch total schön. Und nur das zählt doch auch. Allerdings habe ich eben von allen Lehrlingen der Mayersche genau das Gegenteil gehört.


    Liebe Grüße,
    Steffi

    Hallo!


    Zitat von "Bartlebooth"


    Falls das eine Bemerkung an meine Adresse war: Das musst du nicht, das muss keine/r. Aber ich finde dann Pauschalaussagen à la "Die Verlage bieten nur Ramsch an, wecken außerdem das Bedürfnis nach Ramsch, und die Leser finden deshalb nicht Anständiges zum lesen" nicht ganz fair.
    .


    Das bezog sich auf niemanden speziell. Ich finde auch, dass es für jeden Leser genug Stoff auf dem Markt gibt. Egal ob es nun fünfzig oder hundert Bestseller gibt. Die Leute, die sich für spezielle Dinge interessieren haben denke ich auch oft einen anderen Bezug zum Buch. Gerade diese Leute gehen vielleicht in kleinere Buchläden. Aber an sich, wenn man sich informiert (Internet, Buchhändler, Zeitungen, etc.) findet glaube ich jeder, was er mag.


    Liebe Grüße,
    Steffi

    Zitat von "julhenne"

    ich bin der meinung, dass man sich bei so einer debatte mal fragen müsste, wie ein bestseller ein solcher wird. das geschiet durch massives werben auf der ganzen medien-breite. schön und gut. nur jetzt frage ich mich, wer entscheidet denn, dass für ein bestimmtes buch so massiv geworben wird? klar, bei harry potter ist das mittlerweile eine eingefahrene kiste, ebenso bei dan brown u.ä. aber wie fängt das? kommt da ein buch auf den markt von einem unbekannten autor und es verkauft sich überdurchschnittlich gut und wird demzufolge extrem beworben und überall in dem medien erwähnt? demzufolge wäre der leser selber schuld, was ihm vorgesetzt wird, da er ja quasi mit dem kaufen angefangen hat.
    wäre es jetzt aber so, dass der verlag ein buch für massentauglich befindet und es von vornherein bewirbt (auch hier wieder etwas bisher nicht-etabliertes), dann ist mir unklar, auf welcher basis solche entscheidungen getroffen werden und ob der leser bzw die masse der leser nicht grundsätzlich unterschätzt wird.


    Ich denke das ist ziemlich einfach. Die Verlage kaufen im Normalfall Lizenzen von ausländischen Autoren und haben da bereits das ausländische Feedback, das sie hier für ihre Werbung nutzen können.


    Selbstverständlich gibt es immer wieder Bestseller, mit denen keiner gerechnet hat. Eben wie bei Rowling und Dan Brown. Das läuft dann einfach über Mundpropaganda und irgendwie treffen diese Autoren dann gerade richtig den Nerv der Leser. Das ist etwas, das niemand vorher sagen kann. Ist meines Erachtens auch gut so. Nicht alles im Leben ist planbar - auch nicht im Verlagswesen! *G*


    Zitat von "julhenne"


    man kann übrigens in einigen städten die beobachtungmachen, dass die lokal-politik bzw. eine intakte alianz der mittelständischen einzelhandelskaufläute dazu führen kann, dass sich keine großen ketten breit machen. DAS wäre doch letztendlich anzustreben, um eine vielfalt für den käufer bieten zu können.


    Hm...das klingt für mich irgendwie wie Märchenland. Das kann doch keiner verhindernd. Ich habe das zufällig gerade erst letztes Jahr mitbekommen. Da haben sich viele Leute beschwert und auch an die Lokalpolitik appeliert und die konnten absolut nichts machen. Im Gegenteil. Stattdessen bekam man so Sprüche: "Wir sagen ja auch nichts gegen den 10. Friseur". :rollen: Und auch die Unternehmen können nichts machen. Im Falle meiner kleinen Buchhandlung - die versuchen jetzt so lange es geht durchzuhalten und hoffen darauf, das auch die Laufkundschaft teilweise wieder kommt. Aber machen kannst Du eigentlich nichts. Wenn ein geeignetes Ladenlokal leer steht, dann kann jeder da rein. Fertig!


    Liebe Grüße,
    Steffi

    Hallo Klassikfreund!


    Zitat von "Klassikfreund"


    Hier bin ich nicht Deiner Meinung. Die großen Buchkaufhäuser bieten zumindest Bestellung zur Ansicht und Arbeitsplätze vor Ort!


    Da hast Du recht - das mit den Arbeitsplätzen und der Ansichtsbestellung stimmt. *G*


    Liebe Grüße,
    Steffi

    Hallo Ihr Lieben!


    Ich möchte auch mal meinen Senf dazugeben - puh...das wird jetzt lang Leute! *G*


    Wie der ein oder andere weiß, bin ich ja Buchhändlerin und habe bis vor kurzem in einer kleinen Buchhandlung in einem Vorort von Dortmund gearbeitet und ich glaube aus verschiedenen Gründen, kann ich da ganz gut was zu sagen! :)


    Wir in Dortmund haben kaum noch Buchhandlungen, seitdem in der Innenstadt die Mayersche eröffnet hat. Zu allem Übel ist die Mayersche zudem letztes Jahr mit einer Filiale in unseren Vorort gekommen. Das war damals ein Novum, da die großen Ketten wie Thalia und Mayersche eigentlich nur in die Innenstädte gehen, weil sie nur dort auch große Häuser und entsprechend viele Kunden vorfinden.


    Als wir das erfahren haben, dass die Mayersche in unseren Vorort kommt, war das wie ein Schlag ins Gesicht. Absoluter Verdrängungsmechanismus. Aufgrund dessen habe ich übrigens im Frühjahr meinen Job verloren (ich hatte eine 3/4 Stelle), weil die Einnahmen einfach so zurückgegangen sind. Unsere Stammkunden sind uns zwar erhalten geblieben, aber wenn einfach 20 % der Kunden wegfallen, kann man es nicht schaffen. Nun hockt meine arme Chefin alleine in dem Laden und arbeitet sich kaputt.


    Ich denke, man muss die Sache von zwei Seiten sehen. Als Kunde sehe ich natürlich die große Vielfalt in so großen Läden wie Thalia, allerdings gibt es auch Kunden die aufgrund der Massen überfordert sind. Nicht alle finden das toll. Ich war vor zwei drei Jahren im Thalialaden in Krefeld (zur Gabaldon Signierstunde) und ganz ehrlich - ich fand es furchtbar. Diese riesigen Tische wo Du mit Dan Brown und Nora Roberts totgeschlagen wirst.


    Noch etwas zur breiten Masse. Ich kapiere nicht, warum man sich heutzutage immer noch für seinen Lesestoff rechtfertigen muss. Ich lese das, was mir Spaß macht und dabei ist es mir egal, ob dieses Buch ein Bestseller ist oder nicht. Natürlich wird man auf gutgehende Bücher leichter aufmerksam (Werbung, Mundpropaganda, etc.), aber ich lese auch Bücher von Kleinverlagen. Leider finden diese Verlage in wenigen Buchhandlungen Gehör. Allerdings habe ich das Gefühl, dass ich da in kleinen Buchhandlungen eher fündig werde, als in der Mayerschen in der Dortmunder Innenstadt. Vielleicht bin ich aber auch zu blöd die Bücher zu finden! *G*


    Für mich ist allerdings Bücherkauf auch etwas anderes, als nur in einen Laden zu gehen, mir ein Buch zu schnappen und zu bezahlen. In unserer kleinen Buchhandlung war es dermaßen schön. Du kennst die Kunden mit Namen, weißt wer gerade krank ist, schwanger ist, was weiß ich. Du kennst die Lesegewohnheiten. Ich hatte Kunden, für die habe ich ohne zu überlegen neu erschienende Bücher zurückgelegt, weil ich wußte, sie würden sie eh kaufen und die haben sich immer wie blöd gefreut, wenn sie kamen und ich ihnen den lang ersehnten neuen Patterson vor die Nase gehalten habe.
    Das alles habe ich in einer großen anonymen Buchhandlung absolut nicht. Von der Mayerschen weiß ich, das da fast nur Auszubildende rumrennen oder ganz junge Leute, die faktisch einfach noch nicht so viel gelesen haben können. Die Firmenphilosophie sagt - keinen einstellen über 30. Muss ich so was unterstützen? Ich finde, wenn man in so einem großen Kaufhaus ein Buch kauft, kann man direkt bei amazon bestellen. Die bieten wenigstens noch Kundenrenzensionen.


    Sicherlich ist das eine gefärbte Meinung, weil ich wie gesagt lange in einem kleinen Buchladen gearbeitet habe und einfach weiß, wenn man einmal in seinem Leben eine gute Buchhandlung gefunden hat, dann weiß man die Atmosphäre und die Beratung dort einfach zu schätzen.


    Man muss es sagen wie es ist, für die Mayersche und Thalia ist das Buch nur eine Ware, aber man muss sich doch mal fragen was ist ein Buch? Wieso haben wir bei Büchern nur 7 % Mehrwertsteuer? Eben - weil es Kulturgut ist.


    In den Großstädten haben so große Buchhandlungen sicher ihre Berechtigung, warum sie allerdings die kleinen Buchhandlungen jetzt sogar aus den Vororten verjagen ist mir schleierhaft. Kapitalismus, ahoi! *G*


    Was die Verlage angeht. Die meisten Verlage haben eine Mischkalkulation. Sprich, die großen Renner wie Dan Brown sorgen dafür, dass man auch neue Autoren und Nischenprodukte platzieren kann. Allerdings gibt es da auch deutliche Unterschiede. Was mich einfach stört, dass viele Verlage wie z.B. Heyne und Blanvalet die Neuerscheinungen rauswerfen und nach zwei Monaten findet man sie schon auf dem Remi-Tisch. Ist das Sinn der Sache? Fragt Euch doch mal, warum man auf Remitischen nie Diogenes-Bücher findet. Eben, weil sie ihre Backlist pflegen. Dort bekommen man nach Jahren noch ältere Bücher. Wenn man bei Blanvalet eine laufende Serie anfängt, muss man meist die älteren Titel mühsam antiquarisch suchen.


    Sicher, die wollen alle Geld verdienen und das ist auch gut so. Ich finde es auch nicht verwerflich Bestseller zu produzieren und ich lese sie auch, wenn sie mich interessieren, aber die Verlage müssten eigentlich ihre Neuerscheinungen ein wenig reduzieren. Die ballenn sich gegenseitig so zu - kein Wunder, dass das Meiste auf dem Remitisch landet.


    Apropos Remitische. Die kleinen Buchhandlungen haben leider keine Möglichkeiten solche Remitische anzubieten. Du musst die Bücher in solchen Massen ordern, dass Du sie weder bezahlen, noch lagern kannst. Da gucken wir leider in die Röhre. Im Übrigen, was die großen Buchhandlungen als Remis verkaufen ist eine Schande. Oft teilweise fast nagelneue HCs und TBs. Wer kann da noch von den Kunden erwarten, dass sie bereit sind gutes Geld für ein Buch zu bezahlen. Vor allen Dingen wenn man dann noch die momentanen Billig-Editionen bedenkt (Bild, Stern, FAZ). Versuch mal einem Kunden klar zu machen, warum ein gebundenes Buch der FAZ 4,99 Euro kostet, aber der neue Gabaldon 24,90 Euro. Sicher die Bücher aus den Editionen sind alte Titel, die in Lizenz vertrieben werden, aber die meisten Kunden wissen das nicht.


    Ich denke, wir in den Bücherforen dürfen uns sowieso nicht als normale Käufer ansehen. Wir sind ohnehin besser informiert, lesen viel mehr als die meisten Deutschen und haben diese Foren hier zum Austausch.


    So - war lang, ich weiß! *G*


    Liebe Grüße,
    Steffi


    P.S. Was mir gerade noch eingefallen ist. Die großen Buchhandelsketten üben extrem großen Druck auf die Verlage auf. Ich könnte Euch sagen von Vertretern erzählen...die verlangen teilweise über 50 % Rabatt. Man sieht ja auch am Beispiel von Diogenes und amazon wozu das führen kann!!!

    Hallo Ihr!


    GRMPF - also ich werde leider erst ab Montag mitmachen können. Ich habe ja momentan Urlaub und komme nicht in den Laden. Meine Kollegin wollte mir das Buch eigentlich heute abend nach der Arbeit vorbeibringen, aber sie musste noch was ausliefern und das war genau in die andere Richtung und ich konnte schlecht von ihr verlangen, das sie für mich durch die Gegend fährt.


    Da ich eigentlich ab dem Wochenende mit Leserunden zugeschwallt bin, hoffe ich, das ich es überhaupt noch gebacken kriege. Aber ich werde mich bemühen, zumal ich mittlerweile echt Lust auf das Buch habe.


    Geknickte Grüße,
    Steffi

    Hey Nimue!


    Zitat von "nimue"


    kaufst Du Dir die illustrierte Ausgabe für 40 EUR? Sagst Du mir Bescheid, wie sie ist? Du hast mich jetzt total scharf darauf gemacht! :grmpf:


    Ja, ich werde sie mir kaufen. Taschenbuch finde ich ösig und wenn schon denn schon. Und wie gesagt, der amazon Gutschein kommt gerade günstig! ;)


    Und ich liebe einfach die Zeichnungen von Alan Lee.


    Ich berichte dann!!


    Liebe Grüße,
    Steffi

    Zitat von "Kringel"

    Also zumindest ein Teil der in dieser verlinkten Seite aufgelisteten Texte ist in "Das Buch der verschollenen Geschichten" und "Nachrichten aus Mittelerde" enthalten. Hast du diese (drei!) Bücher schon gelesen?


    Nein, gelesen habe ich die noch nicht. Das mit der kompletten Übersetzung war nur eine Frage aus Interesse.


    Bye,
    Steffi

    Zitat von "nimue"


    Du weisst schon, dass es in solchen PHP-Foren auch eine Edit-Funktion für die User gibt? :zunge:


    Ehm...normal schon. Allerdings bin ich gerade nicht ganz zurechnungsfähig.


    Ich sitze nämlich in ca. 95 % Luftfeuchtigkeit, meine Hose klebt mir am Hintern fest, Halogenleuchten strahlen mir auf die Birne und andauernd kommen so komische Leute hier rein und wollen Bücher kaufen. Ich versteh das überhaupt nicht. :zwinker:


    Aber nächstes Mal denk ich wieder dran! *G*


    :knuddel: ,
    Steffi