Mir hat das Buch sehr gut gefallen.
Besonders die Figur des Journalisten Sebastian Zöllner ist sehr gelungen. Ein karrieregeiler, skupelloser, berechnender, oberflächlicher, junger Journalist, der die Weisheit mit dem Löffel gefressen hat und ach so gerne in der Schickeria-Bussi-Bussi Gesellschaft daheim sein will.
Und als Pendant dazu der alte, introvertierte, weltfremde, etwas schrullige Künstler, dessen Stern eigentlich schon erloschen ist, der aber im Laufe des Buches dennoch zeigt, dass er es noch faustdick hinter den Ohren hat und dass er keineswegs zu unterschätzen ist.
Zöllners Plan, durch diese Biographie mit wenig Aufwand den großen Durchbruch zu landen, wird jäh vom großen Meister durchkreuzt.
Ein sehr satirischer Ausflug in die Kunstszene, ein schiefes Licht auf die Journalisten, die sich anbiedern, sich oberflächliches Halbwissen über Kunst aneignen, nur um das begehrte Interview zu bekommen, damit sie selber im Rampenlicht stehen.
Kehlmann schreibt sehr flüssig und vor allem die Charakterstudien fand ich sehr faszinierend. Ein noch sehr junger Autor, von dem man hoffentlich noch viel zu hören und zu lesen bekommt!