Beiträge von simmilu

    Die Chroniken von Azuhr / Der träumende Krieger



    Der träumende Krieger ist der 3. und abschließende Band dieser Trilogie.


    Der große Krieg zwischen dem Khan und der Kaiserin Sasmira steht an und während sich alles darauf vorbereitet, machen sich Milan, Nok und Nandus auf den Weg, das Rote Kloster zu finden.

    Allerdings trennen sie äußere Widrigkeiten und sie bekommen es mit dem Wyrm, Feuermännern, dem Nebelwolf, Riesen und einigen anderen Hindernissen zu tun.


    Endlich am Ziel angekommen, machen sie dort eine Entdeckung von ungeheuerlichen Ausmaß.

    Abermals machen sie sich auf den Weg, um dem Khan und der Kaiserin von ihrem Fund zu berichten. Denn es scheint so, als wäre alles, was bisher geschehen ist und noch geschehen wird, von einem uralten Komplott manipuliert und gesteuert worden.


    Meine Meinung :


    Ich habe alle drei Teile mit großem Vergnügen gelesen.

    Das Konstrukt, um Milan und Nandus Tormeno, ist geschickt ausgebaut und verwoben und so groß, dass ich mich kurz vor dem Ende des 3. Teils gefragt habe, wie der Autor das noch bewerkstelligen will. Er hat es auch für mich nicht zur vollsten Zufriedenheit umgesetzt, deshalb gibt es keine volle Punktzahl bei der Bewertung. Für mich bleiben zu viele Fragen, offen, oder nicht richtig geklärt, oder einige Dinge unerwähnt, dass ich das Gefühl habe, da müsste noch ein Sequel kommen....


    Ansonsten hat der Autor aber alles richtig gemacht.

    Der Plot ist über alle drei Bände sehr spannend, interessant und zu keiner Zeit langweilig, oder mit Längen versehen. Die Charaktere haben alle Tiefe und man kann leicht Zugang zu ihnen finden. Am meisten habe ich mich über die Fülle von Geschöpfen und Wesen gefreut, die nicht menschlich sind. Da bekommt das Fan Herz wirklich etwas geboten !

    Die Atmosphäre in der Geschichte ist grandios, gepaart mit der ausdrucksvollen Schreibweise und den detaillierten Beschreibungen des Autors, hatte man oft das Gefühl mitten im Schauplatz zu sein. Die Beschreibungen über das Khanat, hat mir besonders gut gefallen !


    Fazit : Ich würde diese Trilogie uneingeschränkt jedem empfehlen – absolut lesenswert !


    Ich gebe : 4ratten

    Natürlich bleibt Ivy in Maine und so langsam gewöhnt sie sich dort ein. Tagsüber arbeitet sie im Imbiss ihres Großvaters, der zwar immernoch der "Grantler" ist, aber so ganz langsam bekommt seine störrische ungeschliffene Fassade Risse.

    Endlich lesen wir etwas von Lilas Kindheit und warum Richard, nach dem Verschwinden Lilas, den Kontakt nach Maine abgebrochen hat...Ehrlich gesagt, habe ich beides nicht verstanden - das Ivy aus Maine wegwollte, um mehr aus ihrem Leben zu machen, alles gut, aber das sie nicht mehr kommen wollte, weil Sam ihr peinlich war, deshalb muss man doch nicht gleich den Kontakt zur ganzen Familie abbrechen. Immerhin gab es ja noch Ivy....Und Louise hat es doch nur gut gemeint, als sie damals anbot, Ivy zu sich zu nehmen....sind das ehrlich alle Gründe gewesen, oder gibt es da noch etwas schwerwiegenderes ?


    Ich bin mir auch nicht sicher, ob es Ivy geholfen hätte in der Zeit nach Lilas Verschwinden nicht bei ihrem Vater zu sein. Vielleicht am Anfang schon, aber vielleicht hätten sie die Schuldgefühle sie irgendwann so richtig eingeholt. Mir gefällt es, wie Ivy die Dinge von allen Seiten betrachtet und sich nicht von einer Sichtweise leiten lässt. Sie hätte auch böse auf ihren Vater sein können, weil er ihr die Chance verwehrt hat, in Maine etwas unbelasteter zu Leben.


    Sam gefällt mir sehr ! Ich mag Menschen mit Ecken und Kanten - sie können manchmal ruhig auch etwas größer sein :)

    Letztlich tragen er und Ivy ,zum Teil, die selben Wunden in sich und vielleicht können sie sich gegenseitig dabei helfen sie endlich heilen zu lassen. Es macht viel Freude zu lesen, wie die beiden sich ganz langsam annähren <3

    Aber Jack tut mir leid. Er ist so nett, nimmt so viel Rücksicht und kann nicht wissen, was genau los ist. Für ihn muss das unendlich viele Fragen aufwerfen und dann hat er nicht einmal die Möglichkeit, mit Ivy in Kontakt zu treten.

    Er tut mir auch leid und ich hoffe, die beiden werden eine Chance haben...

    Mir kommt es vor, als würde er Ivy etwas vorwerfen, für das sie nichts kann. Sonst hätte er sie zumindest begrüßen können.

    Da bin ich mir nicht sicher, ich glaube er ist einfach so !

    Ivy und Jack kommen sich immer näher Und ich habe mich schon sehr über Ivy gewundert - bis es dann zum erwarteten großen Knall kommt, sie angst vor der Nähe bekommt und reißaus nimmt. Ich hatte schon früher damit gerechnet und war dann doch etwas erstaunt darüber, dass sie es so lange ausgehalten hat. Sie fährt nach Maine zu Lilas ( und ja auch ihrer ) Familie, um mehr über ihre Mutter zu erfahren.

    In Maine angekommen, hebt sich plötzlich ein Schleier und alles wird heller und freundlicher. Ich habe beim lesen einmal tief durchgeatmet :) Ihre Verwandten scheinen alle sehr nett und offen zu sein, dass ist bestimmt erstmal sehr befremdlich, bzw. schwierig für Ivy. Bis sie dann auf ihren Großvater trifft, der ein richtiger Griegram ist !!!! Ich bin jetzt schon gespannt, was wir durch ihn erfahren werden.

    Maine gefällt mir bislang richtig gut :thumbup:


    Das Gespräch was Ivy mit ihrem Vater hatte, fand ich auch sehr schön. Die beiden scheinen sich trotz allem doch nahe zu sein.... Besonders gerührt hat mich die Beschreibung von Richard, wie er sich daran gewöhnt hat, das Ivy nun da ist - wie er das Vater-sein mit ihr zusammen gelernt hat und es sehr gerne nochmal erleben möchte <3 Ich fand das war ein sehr offenes Gespräch, das gezeigt hat, was Richard fühlt und das er überhaupt nicht kühl ist.

    Ich fand das ganz spannend, dass Vivien Richard damals offenbar sehr gut einzuschätzen gelernt hat - während er sich nicht einmal mehr an ihren Namen erinnert.

    Vielleicht erfüllt Richard ja das typische Klischee des erfolgreichen Mannes...jedenfalls seitdem er Erfolg hat. Jedefalls scheint sich Vivien irgendwann einmal eine ganze Menge Gedanken zu Richard und Lila gemacht zu haben....

    Ivy hat sich lange Schmerzen zugefügt, um überhaupt etwas zu spüren. Doch es scheint so, als hätte es nicht geholfen.

    Ich denke schon, dass Ivy schon ein Stück weiter ist. Immerhin lässt sie Jack etwas an sich heran ! Es fällt ihr zwar nicht leicht, aber sie lässt es dennoch zu und ist gewillt sich mit diesen Gefühlen auseinanderzusetzen. Das ist doch eigentlich schon viel, für jemand wie sie :)

    Der Vater scheint mir gar nicht so kühl, wie einige hier geschrieben haben.

    Im 2. Abschnitt ist er nicht mehr ganz so, das stimmt. Im 1. erschien er noch so :)

    Er liebt seine Tochter sehr. Den Wunsch von ihr, noch mal eine Zeit zu warten, nur weil die Tochter diese Zeit braucht, fand ich schon ganz schön happig und er stimmt zu

    Das sehe ich genauson wie du. Es ist viel, was die Tochter verlangt und er tut es für sie. Wie sagt man in Filmen immer so schön : Wenn man begriffen hat, das die Zukunft jetzt beginnt, möchte man keine Minute mehr länger warten.

    Er ist mir schon fast zu gut. Mal sehen wie das weitergeht.

    Meine Worte sind fast identisch mit deinen :)

    Ivy will nochmal versuchen etwas über ihre Mutter herauszufinden - nach 13 Jahren. Deshalb bittet sie ihren Vater noch etwas damit zu warten, die Mutter für Tod erklären zu lassen und er willigt ein ! Ich finde es enorm und ein großer Liebesbeweis, seitens des Vaters, dass er das für Ivy tut. Sie hätte es schließlich auch schon vorher tun können und ausgerechnet jetzt, wo er sich dazu durchgerungen hat, hält sie ihn zurück. Sie haben es alle beide noch längst nicht verarbeitet. Auch Richard hat nach wie vor seine Schwierigkeiten bei dem Thema Lila und ich kann verstehen, dass er auch mal unleidlich bei dem Thema wird.


    Ivy trifft sich mit einer alten Freundin ihrer Mutter und befragt sie zu deren Verschwinden. Während ich Vivien so zuhörte, wie sie erzählte, konnte ich mir nicht klar darüber werden, wie ich sie einschätzen sollte. Sie klang verbittert, neidisch, missgünstig, freundlich - alles auf einmal. Ich fand sie irgendwie komisch, oder vielleicht war es auch nur die Art, wie sie geredet hat, ich weiß es immer noch nicht.


    Ivy und Jack kommen sich immer näher und ich bin erstaunt darüber, wie schnell sie ihn an sich heran lässt...Er ist das genaue Gegnteil von ihr und alles was er macht, oder sagt, ist offenbar richtig. Für mich fast schon zu perfekt. Mal sehen, wo das hinführt.

    Die zwei werden doch in den Topf geschmissen und gehen unter. Und während das Wasser durch den Spalt reinkommt, erzählt er ihr dass sie wiedergeboren werden und sich dann lieben dürfen und irgendwo leben (auf dem Land) und Kinder großziehen.

    Doch sowas hat er gesagt. Ich hab es allerdings so aufgefasst, das er es ihr erzählt hat, um das Sterben angenehmer zu machen, mit einer schönen Vorstellung, oder so...Die Mär erfüllt sich doch nur, wenn es Leute gibt, die daran glauben, oder ? Und hier gibt es niemanden, der daran glauben könnte.

    Am Ende fand ich, dass die letzten 100 Seiten fast zu kurz waren für all die Morde, für all die gestorbenen Helden und Heldinnen, die dann teilweise doch nicht tot waren.

    Kam mir auch so vor. Es wurde plötzlich alles sehr schnell abgehandelt...

    Am Schluss konnte ich ihm die Wendungen kaum mehr glauben.

    Ich weiß, was du meinst ! Da hatte ich auch echte Probleme mit. Das der Khan einfach so umdreht und nach Hause geht und seine Flotte zurückruft, usw.

    Ich hätte mir gewünscht, dass Sasmira noch einmal am Schluss vorkommt.

    Das hat mich auch sehr verwundert, wo sie doch einen großen Platz im 3. Teil hatte, aber zum Ende wird sie nicht erwähnt...Was hat sie denn gemacht ? Sitzt sie immernoch da und wartet auf den Angriff ? :)
    Jetzt werden wir auch nie erfahren, ob Sasmira schwanger wird und ihr Kind an Farmurgan abgeben muss...

    Trotzdem ist es wohl für Ivy ein Schock, dass er Lila nun abschreibt.

    Man kann es so sehen, aber ich sehe es anders. Er will weiter leben und dazu muss er diesen Schritt gehen. Wenn sie wieder auftauchen sollte, wären immernoch 13 Jahre vergangen und es ist ja nicht unmöglich, dass sie sich längst eine andere Existenz aufgebaut hat. Abschreiben klingt so nach vergessen, nach endgültig, aber das wird es nie sein, solange ihr Schicksal nicht geklärt ist. Es ändert sich eine bürokratische Sachlage.

    Ich sehe es wie Rhea. 13 Jahre sind lange genug, um zu sagen, er hätte sie nicht abgeschrieben. Er blickt nach vorne und es täte Ivy gut, es auch zu tun. Gleichzeitig verstehe ich Ivy aber auch...

    Sicher ist da unterschiedlich, aber ich kann mir schon vorstellen, dass es nicht nur schön ist, die Eltern mit den Romanen teilen zu müssen.

    Es ist überhaupt nicht schön, die Eltern mit irgendwas zu teilen...in meinem Fall war es der Sportplatz und eine Fußballmannschaft :rolleyes:

    Kann es eine Krankheit sein, oder hatte sie einen Entschluss gefasst und war deshalb so abwesend?

    Alles ist möglich und kommt als Grund in Frage - jedenfalls zu diesen frühen Zeitpunkt.

    Ich empfinde Richard fast zu kühl seiner Tochter gegenüber

    Hab ich auch so empfunden. Umso wichtiger für Ivy, das mit Joy ein sehr warmherziger Mensch in ihr Leben tritt.

    Ich konnte Ivys Enttäuschung nachvollziehen, als ihre Mutter wieder einmal vergessen hat, was Ivy so wichtig war.

    Oh ja, ich auch :(

    Im Deutschen fällt mir spontan nur ein einziges Wort ein: Fernweh.

    Stimmt, jetzt wo du es sagst. Es gibt bestimmt noch mehrere, wenn man genauer nachdenkt :)

    Barbara Newhall Follett war übrigens das Saatkorn für diesen Roman. Ich bin über einen Online-Artikel über sie und ihr unerklärliches Verschwinden gestolpert und war sofort elektrisiert.

    So etwas ist wirklich das Schlimmste, was einer Mutter passieren kann !

    Einen Schriftsteller als Vater stelle ich mir eher schwierig vor - ich denke da z.B. an Thomas Mann, der für einige seiner Kinder (Golo, Monika, Michael) sehr problematisch war. Auch Richard war sicher kein immer einfacher Vater für Ivy, weil er viel mit sich selbst und seinen Werken beschäftigt war und ist.

    Naja, ich denke, dass sich bestimmt nicht alle Schriftsteller ähnlich verhalten, wie Thomas Mann. Und anders herum, ist es doch egal, welchen Beruf man hat, wenn man egomanisch veranlagt ist. Dann würde ich es schon besser finden, wenn mein Vater einen Beruf hat, der mich interessiert ;)