In der Nacht des dreifachen Neumondes werden neun Gesandtschaften in den Regenbogenpalast geladen. Jene Gesandtschaft, welche das würdigste Geschenk übergibt, erhält die einzigartige Möglichkeit dem Orakel selbst eine Frage zu stellen. Angezogen von dieser Gelegenheit treibt es Priester der verschiedenen Götter, aber auch Diener des Schattenkultes in den Regenbogenpalast. Der Schattenkult, der Macht der Götter trotzend, huldigt der Finsternis und herrscht durch die Verbreitung von Leid und Zerstörung. Auf engem Raum werden die neun Gesandtschaften die Nacht im Regenbogenpalast verbringen.
Der Roman handelt in der selben Welt wie die Trilogie „Die Schattenherren“, ist jedoch losgelöst und lässt sich unabhängig davon lesen.
Robert Corvus zieht mit seinem Roman „Schattenkult“ den Leser tief in die Finsternis und öffnet den Blick für Hass und Zerstörung. Dabei wird der Leser nicht unbedacht hineingestoßen, es entsteht viel eher ein Sog, der ihn mit sich in die dunklen und tiefen Abgründe, die der Kult zu bieten hat zieht.
Aus Sicht der jungen Adepta Tynay, eine Dienerin des Schattenkultes, und der Tänzerin Iotana verfolgt der Leser die Geschehnisse der Nacht.
Die Protagonisten des Romans werden eingängig beschrieben, der Leser erhält tiefe Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Auf diese Weise werden die Entwicklungen der Nacht für Leser nachfühlbar. Diese langen Passagen in gedankliche Einblicke erscheinen möglicherweise langatmig, sind aber tragend in Hinblick darauf, dass das Buch insbesondere durch die Gefühle der Protagonisten lebt.
Dem Autor gelingt eine düstere Atmosphäre, wie bereits in der Trilogie „Die Schattenherren“. Der Roman ist nicht für zarte Gemüter geeignet, wer jedoch den Reiz der Finsternis und die tiefen Abgründe des Kultes erkunden möchte findet in „Schattenkult“ einen mitreißenden Roman.