Etwa ein Drittel habe ich nun von dem Buch gelesen, allerdings bereits vor einer Woche und seitdem liegt es vor mir und wartet darauf, dass ich weiterlesen mag. Das hat es wahrscheinlich gar nicht verdient, dieses Lesetief, denn der Schreibstil gefällt mir wirklich gut. Bloß hatte ich vielleicht von der Handlung etwas anderes erwartet.
In den ersten Kapiteln geht es um die furchtbare Tsunami-Katastrophe in Südostasien an Weihnachten 2004. Aus der Sicht eines Touristen, dessen Hotel zum Glück weit genug vom Strand entfernt lag, wird diese Katastrophe geschildert und es sind sofort die Bilder von damals, die über alle Bildschirme liefen, wieder da. Vielleicht weil es ein reales Ereignis war, an das ich mich noch selbst erinnern kann, wurde es mir beim Lesen immer leicht komisch, übel, als ob man bei einem Verkehrsunfall daneben steht, die Emotionen der Verletzten und Angehörigen von Verstorbenen sind echt und waren ja auch echt.
Zwischenzeitlich hat es sich sogar ziemlich daneben angefühlt, das als Roman zu lesen, was damals Furchtbares passiert ist, als sei man ein "Gaffer" bei einer Katastrophe.
Ein Zitat aus dem ersten Teil möchte ich euch nicht vorenthalten, weil es mir sofort übel wird vor Angst und weil ich das so mitfühlen kann (Delphine und Jérome haben ihre kleine Tochter verloren):
Zitat"Ich denke: Wir hätten unter Ihnen gewesen sein können. Jean-Baptiste und Rodrigue hätten an den Strand unterhalb des Hotels gegangen sein können. Wir hätten, wie vorgesehen, mit dem Taucherclub auf Tour gewesen sein können.
Und Delphine und Jérome müssen sich denken: wir hätten Juliette mit auf den Markt nehmen sollen. Hätten wir es getan würde sie morgen früh noch zu uns ins Bett kriechen. Die Welt um uns herum wäre voller Trauer, aber wir würden unsere kleine Tochter in die Arme schließen und uns sagen: Sie ist da, Gott sei dank, das ist alles was zählt."
Naja, und dann gab es einen ziemlichen Themenbruch und Ortswechsel, plötzlich sind alle zurück in Frankreich, der Tsunami ist kein Thema mehr, es geht um die Schwägerin, die an Krebs verstirbt und um den Autor/Ich-Erzähler, der Recherchearbeit betreibt, um ein Buch darüber zu schreiben. Irgendwie konnte ich diesem Bruch noch nicht so folgen und habe erst mal ein anderes Buch aus der Bücherei dazwischen geschoben, weil es hier so lag und ich darauf Lust hatte...
Morgen oder übermorgen lese ich aber weiter, denn im Prinzip ist es gleube ich ein gutes Buch und vielleicht schließt sich der Kreis ja am Ende noch und die ersten Kapitel bleiben nicht so zusammenhanglos stehen.
Liebe Grüße erst mal von Marie