Ich habe das Buch „Blutteddy“ von Samatha Daut gelesen. Bei allem Respekt vor der Arbeit: Es ist mit Abstand das Schlechteste, was ich bislang in die Finger bekommen habe.
Fangen wir mit dem Klappentext an:
„Titel: Blutteddy
Klappentext:
DER PERSÖNLICHSTE FALL!
Kriminalrätin Dr. Isabelle Engel und Kommissar Frank Barke werden zu einem Mordfall gerufen.
Die Sache ist heikel, denn auf das zweijährige Kind wurde mehrfach eingestochen.
Dann geschieht ein schreckliches Unglück.“
Abgesehen davon, dass ich die Wortwahl „heikel“ im Falle eines Kindsmordes merkwürdig finde, gibt es logische Fehler
So ist im Text selbst
das Kind vor drei Jahren entführt worden und somit inzwischen fünf.
Als es tot gefunden wird, hat es noch die Kleidung vom Entführungstag an. Auch entführte Kinder wachsen, selbst wenn sie nicht reichlich zu essen bekommen. Wo das Kind die ganze Zeit war, wird übrigens nicht erwähnt.
Grob geht es darum, dass eine Kriminalrätin und ein Kommissar ein gemeinsames Kind haben, das entführt und später ermordet wird.
Im folgenden werden vor allen Dingen die verwickelten Liebesbeziehungen der zahlreichen Protagonisten beschrieben,
weitere Mordversuche werden verübt, einige Frauen geschwängert, und schließlich auch der Mörder umgebracht.
Die ganze Geschichte macht auf mich den Eindruck, als sei sie von einer ca. Dreizehnjährigen verfasst worden. Völlig unberührt von den zahlreichen tragischen Ereignissen um sie herum, schlafen sich die Figuren quer durch die Betten , und es scheint, als ob jeder schon mit jeder was gehabt hätte. Auch die Art und Weise, wie die Beziehungen geführt werden, lässt mich an Jugendliche in der frühen Pubertät denken.
Es werden Nebenschauplätze eröffnet, die die eh schon absolut verworrene Handlung noch wirrer und unglaubwürdiger machen, zumal sie nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun haben.
Dass nicht sorgfältig gearbeitet wurde, lässt sich mit Beispielen belegen: Auf S 207 erinnert sich eine Figur an das schrecklichste Ereignis ihres Lebens , das sich „morgen zum ersten Mal jährt“. Auf S. 291 hat sich eben dieses Ereignis vor 15 Jahren zugetragen.
Mir ist auch schleierhaft, warum die Zubereitung einer Champignonrahmsauce so viel Raum einnimmt, der Mörder und seine Motive dagegen nur mit wenigen Sätzen gestreift werden.
Ich muss anerkennen, dass es viel Arbeit war, so viele Seiten zu schreiben und hoffe, dass die Autorin jemanden findet, der ihre Bücher demnächst vor der Veröffentlichung kritisch durchsieht.