Beiträge von Stefan

    Ich finde auch, dass das Buch, sowie auch der Film, überbewertet werden. Gerade in den USA erfreut sich ja beides eines anhaltenden Riesen-Erfolges. Ich kann das nur als eskapistische Sehnsucht von übersättigten Konsum-Kids deuten, die es romantisch finden, wenn jemand radikal den Weg "zurück zur Natur" geht.
    Ganz nüchtern gesehen ist McCandles von der Bewältigung des Lebens weggelaufen und ist am Leben in der Natur völlig gescheitert. Ich kann darin nichts Nachahmenswertes oder Romantisches sehen, nur die traurige Geschichte von einem gescheiterten Menschen, die noch nicht mal besonders interessant geschrieben ist.
    2ratten


    Ich habe die hier vor einer gefühlten Ewigkeit gelesen:


    Larry McMurtry - Weg in die Wildnis


    Hallo,


    besten Dank für deine Tipps!
    Für "Weg in die Wildnis" hat McMurtry den Pulitzer Preis bekommen, darauf bin ich schon mal sehr neugierig. Auch die anderen, von dir erwähnten Titel werde ich auf Goodreads, bzw. Amazon recherchieren und mir dann ggf. zulegen.


    Nach genau solchen Büchern habe ich gesucht!


    Wenn du weiterhin auf die Thematik stehst, kann ich dir den neuen Film mit DiCaprio empfehlen, "The Revenant". Ich habe den mittlerweile im Kino gesehen, der Film ist der absolute Burner. Es ist ein Ausnahmefilm, ähnlich wie Titanic oder "Schweigen der Lämmer". Ganz großes Kino, wie man so schön sagt.


    Viele Grüße,
    Stefan

    Hallo,


    hat jemand von euch noch eine Empfehlung für einen gelungenen Roman, der im sogenannten "Wilden Westen" seine Rahmenhandlung hat? Mich interessieren dabei weniger actionreiche, klischeehafte Geschichten, als mehr realistische und authentische Szenarien.


    Ich gebe euch hier mal eine Kurz-Rezension von vier Büchern, die man in dieses Genre einordnen könnte:


    1. Charles Portis: True Grit


    Klappentext:
    Mattie Ross ist gerade einmal vierzehn, als ein Feigling namens Tom Chaney ihren Vater erschießt. Und ihm nicht nur das Leben, sondern auch sein Pferd und 150 Dollar raubt. Um den Tod ihres Vaters zu rächen, verlässt Mattie ihr Zuhause und begibt sich auf eine gefährliche Reise. Begleitet wird sie dabei von Rooster Cogburn, einem sehr dem Alkohol zugeneigten Marshall, der seine besten Tage längst hinter sich hat, und von dem jungen Texas-Ranger LaBœuf. Die Jagd nach dem Mörder führt das Trio tief ins Indianergebiet ...


    Diese Geschichte ist vor allem durch die zweimalige Verfilmung bekannt geworden. Den alten Schinken mit John Wayne habe ich noch nie gesehen, aber die neuere Version ist sehr gut!


    Meine Meinung:
    Sehr unterhaltsam und lesenswert. Mattie Ross ist eine tolle Heldin und ist unglaublich "badass", ohne das es überzogen und platt wirkt.
    4ratten


    2. Michael Punke: Der Totgeglaubte: Eine wahre Geschichte


    Klappentext:
    Er ist dem Tod geweiht - und schlägt sich 3 000 Meilen durch die Wildnis. Eine wahre Geschichte über bitteren Verrat, den Kampf ums Überleben und den Rachefeldzug eines Mannes. Spannend wie ein Thriller. Eine packend erzählte, historisch verbürgte Geschichte über die verwegene Welt des Wilden Westen.


    Auch dieser auf Tatsachen beruhende Roman ist verfilmt worden und kommt denmächst mit Leonardo DiCaprio in die Kinos ("The Revenant"). Der Trailer sieht sehr vielversprechend aus und der Film hat auf IMDB.com die extrem hohe Bewertung von 8.3.


    Meine Meinung:
    Ich bin erst halb durch, aber bisher gefällt mir dieser Roman recht gut. Er ist zügig zu lesen, hat trotzdem eine angenehme Sprache und der wahre Hintergrund der Geschichte gibt dem Roman zusätzlich Authentizität. Das Buch weicht vom Film in vielen Dingen ab, insofern kann man eines konsumieren, ohne sich das andere zu verderben.
    3ratten


    3. Cormac McCarthy: All die schönen Pferde


    Klappentext:
    Zwei junge Ausreißer sind auf dem Weg nach Mexiko. Sie träumen von Abenteuern, heißblütigen Pferden und unberührter Natur. «Eine wunderbare Liebesgeschichte. Und ein Buch über den Verlust von Kindheit und Unschuld, den Verlust auch des großen amerikanischen Traums der grenzenlosen Freiheit.


    Meine Meinung:
    Nachdem ich "Die Straße" von McCarthy sehr gut fand, war ich von diesem Buch etwas enttäuscht. Der Autor ist ein guter Erzähler, der Stimmung und Atmosphäre erzeugen kann, jedoch hat mich diese Geschichte nicht richtig eingenommen. Das mag teilweise an der Übersetzung ins Deutsche gelegen haben: Die überwiegend umgangsprachlichen Dialoge sind ziemlich eigenwillig übersetzt und waren für mich nicht angenehm zu lesen.
    3ratten


    4. Laura Ingalls Wilder: Laura im großen Wald (Our little house... series)


    Wer kennt nicht die charmante Fernsehserie "Unsere kleine Farm"? Wenige wissen jedoch, dass die Serie lose auf den Kindheitserinnerungen von Laura Ingalls Wilder basiert. Die Handlung der Bücher weicht allerdings erheblich von denen der Serie ab. Ich habe die ersten beiden Bücher ("Our little house in the woods" + "Our little house on the prairie") auf Englisch gelesen, insofern kann ich nichts zur deutschen Übersetzung sagen.


    Meine Meinung:
    Der Erzählstil hat einen einfachen, kindlichen Charme, der in Verbindung mit der Schilderung des einfachen und oft harten Lebens der frühen Siedler eine sehr schöne Atmosphäre erzeugt. Sehr lesenswert, auch für Jugendliche.
    5ratten


    Kennt ihr diese Bücher? Über eure Meinungen würde ich mich freuen, ebenso wie über sonstige Empfehlungen!

    Ich habe durch diesen Roman M. Houllebecq "entdeckt" und finde ihn sehr unterhaltend und interessant. Manche sehen Houllebecq ja seit diesem Werk als "Weltendeuter", meiner Meinung nach zurecht.


    Ebenfalls gefallen haben mir "Elementarteilchen", wobei ich das erste Drittel des Romans etwas zäh fand (irgendwie habe ich dauernd die beiden Hauptcharaktere verwechselt), sowie "Karte und Gebiet". Die anderen Bücher von M.H. habe ich nun noch vor mir...