Beiträge von jehe

    Der Junggesellenabschied mit Bobs Leistenbruch war schon eine Schau!


    Erst auf S. 237 macht Ivy Fisher ein Liebesgeständnis, das war aber auch dringend nötig, wahrlich in ein Weltwunder.
    Trotzdem hat Fisher immer noch Zweifel an Ivys Liebe bzw. Gefühlen, weil man einfach nicht richtig miteinander spricht, erwachsen ist anders. Kein Wunder, dass Fisher seine Bez. mit einer Art Gefängnis vergleicht...
    Dann das getrennte Weihnachtsfest. Warum nur muss Fisher immer den ersten Schritt machen? Er tut mir mittlerweile sehr, sehr leid.
    Und Frank als Untermieter ist auch eine harte Zumutung.

    Eine komische Liebesgeschichte, bei der man auch noch Yoga lernen kann - da muss ich mich einfach bewerben. Zumal ich das Cover sehr putzig finde.


    Meine Rezension erscheint auf:
    -amazon.de
    -buecher.de
    -Großes Bücherforum
    -hugendubel.de
    -literaturschock.de
    -lovelybooks.de
    -thalia.de
    -wasliestdu.de
    -weltbild.de

    Hier nun meine Rezension:


    INHALT
    Eine 33-jährige Amerikanerin reist nach Casablanca, um Urlaub zu machen und die unschöne Vergangenheit hinter sich zu lassen. Vom Ehemann getrennt und mit der Zwillingsschwester zerstritten, hofft sie in Marokko auf neue Impulse. Doch bereits am Anreisetag wird ihr noch in der Hotellobby ihr schwarzer Rucksack mit allen persönlichen Dokumenten gestohlen.Auf der einheimischen Polizeiwache bekommt sie statt ihrer Sachen, die von einer Fremden ausgehändigt und nimmt in ihrer materiellen Not diese andere Identität kurzerhand an.


    MEINUNG
    Die Autorin Vendela Vida hat mit "Des Taucherds leere Kleider" einen sehr ungewöhnlichen Roman zum Thema "Identitätssuche" geschrieben.


    Über die Hauptfigur erfährt man im Verlauf der Handlung nur dürftig wenig. Ihr Name bleibt bis zum Ende geheim. Das erhält einerseits die Spannung hoch, andererseits werden die vakanten Passagen mit allerhand trivialen bis unnützen Informationen gefühlt. So wechselt die Amerikanerin mehrfach innerhalb des Plots ihren Namen, rennt getrieben durch das eigene Lügenkonstrukt durch Marokkas bekannteste Städte und wird sogar noch für einen Filmdreh engagiert. An erklärungswürdigen und sinnfreien Szenen mangelt es also nicht. Gut, die Hauptfigur ist eine verunsicherte Person, die durch ihre neue Identität aufzublühen scheint, aber ihre Altlasten nicht so leicht abschütteln kann. Und man fragt sich unentwegt: Wer ist sie wirklich? Gerade darauf gibt Vendela Vida leider keine aussagekräftige Antwort; sie scheint es im Sinne dieses genreuntypischen Romans auch nicht zu wollen.


    Anfangs weiß man als Leser nicht so recht, was man von diesem Buch halten soll, denn nicht nur der Inhalt, sondern auch die Erzählweise des inneren Monologs wirft Fragen und allerhand Erstaunen auf. Gegen Ende kommt dann etwas Licht ins Dunkel, weil sporadische Versatzstücke aus der Vergangenheit verraten werden. Doch so richtig warm wurde ich mit der zu blass geratenen Hauptfigur und dem wenig ereignisreichen Romaninhalt bis zum Schluss nicht.


    FAZIT
    Verstörender Roman, bei dem man besser nicht die Sinnfrage stellt.


    Bewertung: :smile: :smile:

    Ivy ist seit ihrer Schwangerschaft regelrecht abweisend zu Fisher. Kein Wort des Dankes oder der Zuneigung. Hier fehlt es nicht nur an Liebe, sondern vor allem an der Kommunikation. Kein Wunder, dass Fisher da Rat bei seinen Freunden (Joe und Esther) sucht, obwohl Joe wohl eher nicht der richtige Ansprechpartner ist.
    Nun, wo sich alles einrenken könnte, kommt auch noch Frank mit seinen Problemen ins gemeinsame Nest. Fisher hat es nicht leicht. Mich wundert nur, dass er bei dem ganzen Chaos noch so ruhig bleiben kann.
    Der Besuch im Naturkunde Museum war hingegen sehr harmonisch, gerade für El.

    Oh ja, der liebe Joe... Eine ziemliche anstrengende Person. Du hast recht, Fisher zieht solche Menschen wohl einfach an. Aber er scheint mir zu gutmütig. Er müsste öfter mal auf den Tisch hauen! :grmpf:


    Stimmt, öfter mal Tacheles reden, wäre für Fisher und seinen Seelenhaushalt echt besser. Er erscheint mir im Vergleich zur älteren Ivy in Bezug auf ihre Beziehung wesentlich reifer.

    Na ja, mit Liebe hat das Ganze eher nichts zu tun. Von Fishers Seite wohl schon etwas, aber bei Ivy klingt's mir eher nach Zweckgemeinschaft. Aber man kennt sich einfach auch zu wenig, das wird an den Zwischentönen immer wieder klar.


    Ivys Eltern sind schon etwas speziell und sehr emotional. Die Sache mit dem Anruf von Fishers Vater wäre mir schon etwas peinlich gewesen. Das macht man doch ohne Zuhörer und Ratgeber und wenn es einen für richtig erscheint oder?


    Els Schicksal nimmt mich mehr und mehr gefangen. Die Sache mit der Patientenverfügung war für Fisher sicher ein harter Schlag. Für El ist diese Verfügung wohl eher als art erlösung zu werten, so hart es auch klingen mag.

    Ich glaube nicht, dass bei dem Familienbesuch etwas vorgefallen ist. Ivy hatte beim Kauf der Toilettenartikel bei der Anreise bestimmt einen Schwangerschaftstest dabei, den sie dann benutzt hat und danach war sie komisch. So denke ich es mir.
    [/quote]


    Stimmt, dass denke ich auch. Zudem vermute ich, dass Ivy das mit der Schwangerschaft wegen ihres fortgeschrittenen Alters geplant ahben könnte...

    Das Lesen der Geschichte ist aufgrund des flüssigen Erzählstils kein Problem. Schnell hatte ich den ersten Abschnitt durch.
    Und ich muss sagen, Fisher und Ivy legen beziehungstechnisch ein ganz schönes Tempo vor.
    Ich denke eher, dass beide verliebt sind, aber wahre Liebe kann das doch nicht sein, dafür kennen sich beide doch zu wenig oder?
    Über das Alter von Ivy war ich sehr erstaunt. Ich hätte nicht gedacht, dass so schon 41 ist - sorry, da erklärt sich auch ihre laxe Haltung zum Thema Verhütung. Sie scheint sich wohl Kinder gewünscht zu haben; hätte aber vorher mit Fisher darüber reden müssen. Dann hätte man auch nicht so lang sich anschweigen müssen...
    Aber Fisher ist positiv überrascht über die frohe Nachricht.


    Mich gefreut hat die Tatsache, dass diese (Liebes-)Geschichte aus männlicher Perspektive geschrieben wurde - mal etwas anderes.


    Das Schicksal von Fishers Freund El hat mich echt neugierig gemacht, weil zuvor noch nichts über diese Krankheit gelesen habe. Schön, dass es sich einen Tag in der Woche um ihn kümmert. Els Freund Phil ist hingegen nicht zu beneiden und scheint auch arg mitgenommen...
    Bin gespannt, wie es weitergehen wird.

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    Rezension

    INHALT

    Die Londonerin Hetty ist 38 und seit Jahren Hausfrau. Für ihre Familie und ihren Mann hat sie die eigenen Bedürfnisse immer hintenan gestellt. Doch damit ist nun Schluss. Als Hettys Großonkel Maxwell in Schottland Hilfe braucht, überlegt sie nicht lang und verlässt London. Maxwells Anwesen Abbotswood Castle ist groß und voller Geheimnisse; Hausgeist eingeschlossen. Und einen smarten und hilfsbereiten Schreiner gibt es auch noch.


    MEINUNG
    Die Schweizer Autorin Alexandra Zöbeli hat einen romantischen und gleichzeitig emotional sehr aufwühlenden Roman geschrieben.


    Die Story verlief anfangs etwas schleppend, wurde dann aber im letzten Drittel spannender. Hettys eingestaubte Familienverhältnisse bzw. Ehe wurde sehr realistisch betrachtet. Auch die Auszeit in Schottland mit seiner urigen Landschaft und den geschichtsträchtigen Schlössern konnte überzeugen.


    Hetty ist ein sehr warmherzige und aufopferungsvoll agierende Frau. Jahrelang hat sie ihr Leben in den Dienst der Familie gestellt und gerade jetzt verhält sich ihr Mann so kalt und mies zu ihr. Während ich mit Hetty im Verlauf der Handlung sehr mitgelitten habe, habe ich für ihren Ehemann, den unaufrichtigen Banker Oliver, keine Sympathie entwickeln können. Seine Gleichgültigkeit und Arroganz hat mich regelrecht angewidert, aber die Story natürlich spannungstechnisch hochgehalten. Von den weiteren Nebencharakteren waren mir der liebevolle und einfühlsame Schreiner Jules und Hettys etwas kauziger Großonkel Maxwell die liebsten. Denn beide haben mit Hetty kein falsches Spiel gespielt. Hausgeist Rose, die seit 300 Jahren mit Schloss herumgeistern, nimmt eine Sonderstellung unter den handelnden Personen ein, weil nur relativ selten in Romanen eine solche Figur vorkommt. Ich habe sie sofort in mein Leserherz geschlossen, weil sie die Lebenden nicht erschrecken wollte und Hetty freundschaftlich gesinnt gewesen ist.


    Sprachlich weiß Zöbeli den Leser auf eine wohl durchdachte und leichte Reise mitzunehmen. Es fällt nicht schwer, den Gedanken von Hetty & Co zu folgen, was vor allem am flüssigen und beschreibenden Erzählstil liegen mag. Einfühlsam und sehr treffsicher fühlt sich Zöbeli in ihre sehr unterschiedlich komponierten Figuren ein.


    Das Cover hat mit auf den ersten Blick wegen des geradezu "märchenhaften" Motiv verzaubert. Als romantisch veranlagte Frau ist das nur allzu verständlich oder?


    FAZIT
    Wer einen unterhaltsamen Frauenroman mit britisch-schottischen Charme/Lokalkolorit sucht, sollte dieses Buch zur Hand nehmen.


    Bewertung: :smile: :smile: :smile: :smile:

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    Rezension


    INHALT
    Im Elite-Internat Sherringford an der amerikanischen Ostküste ereignen sich mysteriöse Verbrechen. Erst wird ein Schüler mit Arsen vergiftet und kurz darauf erstickt eine Schülerin fast an einem Plastikdiamanten. Ins Fadenkreuz der polizeilichen Ermittlungen geraten Charlotte Holmes und James Watson - Nachfahren des legendären Londoner Ermittlerduos Sherlock Holmes und Dr. Watson. Warum werden gerade die beiden 16-jährigen Nachwuchskriminalisten verdächtigt, die Mordfälle doch eher aufklären als selbst begehen?


    MEINUNG
    Ich muss zugeben, dass ich bisher noch keinen einzigen Fall von Sherlock Holmes gelesen habe. Mit der bekannten TV-Serie kenne ich mich ebenso wenig aus. In Hinblick auf dieses Buch waren meine beschränkten Vorkenntnisse aber kein Problem. Denn die Autorin Brittany Cavallaro vermeidet allzu ausschweifende Anklänge an die alten Vorbilder und verwendet ihre Beschreibungen lieber auf die beiden Jugendlichen James und Charlotte, die sich natürlich nur mit Nachnamen ansprechen - so viel britisches Understatement muss doch erlaubt sein oder?


    Ich habe den Krimi rund um James und Charlotte mit viel Freude gelesen, weil beide keine einfachen Persönlichkeiten sind und sich gern gegenseitig zu Höchstleistungen anstacheln. Ihre Ermittlungen sind teils erschreckend genial und teils jugendlich leichtsinnig. Doch gerade diese Mischung macht's. Charlotte Holmes ist eine kühle, hochintelligente, streng deduktiv vorgehende junge Frau mit Drogenproblem, deren kriminalistisches Gespür unheimlich gut funktioniert. Kein Wunder, denn schon mit 4 Jahren wurde sie in verschiedenste Techniken (Kampfkunst, Psychologie, Deduktion etc.) eingeführt. James Watson ist hingegen ein sensibler Eigenbrötler, der lieber Gedichte schreibt als knallhart ermittelt. Durch Charlotte ändert sich sein Leben von jetzt auf gleich. Er wird ihr bester Freund und engster Mitarbeiter. Dabei bleibt auch nicht aus, dass er sich in dieses geniale und zugleich unnahbare Mädchen verliebt.


    James Watson ist ein guter Ich-Erzähler. Seine Beschreibungen und seelischen Zustände wirken sehr lebensnah und gekonnt wiedergegeben. Jugendliche Frische gepaart mit erwachsenem (Sach-)Verstand, das ist Watson und so hat er mein Leserherz erobert. Schön wäre es darüber hinaus auch gewesen, wenn man einen Blick in Charlottes abstruse Gedankengänge hätte werfen können. Aber vielleicht ist dies beim nächsten Buch, sollte es eine Fortsetzung geben, der Fall?


    Ich fand die Story bis zum Ende spannend, weil im Laufe der Handlung die Hauptverdächtigen Watson und Holmes zu Opfern wurden. Zudem haben mich die modernen und intelligenten Ermittlungsmethoden von Charlotte in ihren Bann gezogen.


    Das Cover mit dem grandiosen Schwarz-Weiß-Kontrast wirkt stimmig und sehr edel. Ich fühlte mich an ein Scherenschnitt-Motiv erinnert und bin immer noch vom eindrücklichen Minimalismus des Bildmotivs fasziniert.


    FAZIT
    Ein Jugendkrimi, der Vergangenheit und Moderne wunderbar miteinander kombiniert. Die jungen Ausgaben von Holmes und Watson sind ebenso clever wie ihre alten Pendants und bedienen sich gern neuester technischer Mittel. Eine Geschichte voller Spannung, jugendlichem Charme und britischer Emotionalität. Absolut lesenswert!


    Bewertung: :smile: :smile: :smile: :smile: :smile:


    Titel angepasst. LG, Valentine

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    Rezension:


    INHALT
    Der 10-jährige Max Cohn will verhindern, dass seine geliebten Eltern sich scheiden lassen und heuert dafür in Los Angeles den in die Jahre gekommenen Zauberkünstler "Zabbatini" an. Es gibt nur ein Problem: Der 88-Jährige Mosche Goldenhirsch aka Zabbatini will nur eines, nämlich sterben. Sein altes glamouröses Leben als Weltstar der Zauberbranche ist lange vorbei und alte Wunden wollen nicht verheilen...


    MEINUNG
    Endlich weiß ein Autor mal wieder richtig zu fabulieren. Ich habe das Buch mit großem literarischen Genuss gelesen.


    Emanuel Bergmann ist ein versierter Erzähler, der nichts dem Zufall überlässt. Sein Roman gliedert sich in zwei Erzählstränge, die am Ende zusammen geführt werden.
    Ein Erzählstrang beschäftigt sich mit dem Leben des einst schmächtigen Rabbinersohns Mosche (bzw. Moses) Goldenhirsch. Der zukünftige Zauberkünstler wuchs in ärmlichen Verhältnissen und ohne Mutter in Prag auf. Vom Vater wurde er oft verprügelt, so dass er sich eines Tages einem Zirkus anschloss und dort das Zauberhandwerk beim legendären "Halbmondmann" erlernte. In den 30er Jahren war er der gefeierte Star des Berliner Wintergartens. Als die Judenverfolgungen einsetzen, blieb auch er nicht verschont. Nun 2007, lebt er in einem Altersheim und vom Glanz vergangener Tage scheint nichts übrig geblieben zu sein. Mosche ist ein halb erloschener Charakter, der durch Max erst wieder zum Leben verführt wird. Der grummelige Alte will eigentlich nur seine Ruhe haben. Im Laufe der Handlung offenbart er zutiefst menschliche Charakterzüge. Für mich war er der wahre Held der Geschichte.
    Der zweite Erzählstrang nimmt den amerikanischen Jungen Max Cohn in den Blick, der ebenfalls über jüdische Wurzeln verfügt. Die Trennung seiner Eltern nimmt ihn sehr mit. Einzig in der Zauberei, die er durch Zufall durch eine Zabbatini-Schallplatte seines Vaters für sich entdeckt, findet er Halt. Denn der große Zauberer hat u.a. einen Zauber für die "ewige Liebe" erfunden. Infolge hat Max nur noch ein Ziel, seine Eltern wieder zusammen zu bringen. Max ist ein pfiffiger, aber auch verletzter Junge, der noch etwas in seiner Traumwelt lebt. Wie er sich mutig der fremden Person Zabbatini näherte und nicht mehr losließ, hat mir imponiert.


    Die Kombination aus Zeitgeschichte, Menschlichkeit, Liebe und Magie hat mich einfach ab der ersten Zeile begeistert und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Der Autor Emanuel Bergmann weiß das Spannungselement geschickt zu händeln, indem er kurz vor Romanende die Bombe, den sog. Trick (siehe Buchtitel), platzen lässt.
    Wer sich darüberhinaus für Zaubertricks und Mentalismus interessiert, wird an diesem Buch seine wahre Freude haben.


    Für den reichen, emotional mitreißenden, schonungslos offenen und sehr bildhaften Sprachstil Bergmanns konnte ich mich sofort begeistern. Einmal angelesen, konnte ich die Lektüre gar nicht wieder weglegen. Das lag vor allem an den ungemein realistisch wirkenden Beschreibungen von Zabbatinis Vergangenheit (goldene Zeiten als Star, Inhaftierung im KZ Auschwitz etc.). Vor dem Leserauge entstanden unwillkürlich spannende und erschreckende Bilder. Es war so, als ob man in einen Film aus 30er Jahren hineingezogen wurde. Gerade heute, in dieser multimedialen Welt, in der alles und jeder verfügbar zu sein scheint, ist es schön, wann man einen Blick zurück, in wesentlich unaufgeregtere und für Magie/Zauberei empfänglichere Zeiten werfen kann. Damals waren Zauberei und Zirkus noch großen Showevents. In der Gegenwart haben wir viel zu oft aufgehört, so zu staunen wie die damaligen Zirkusbesucher. Das Gefühl für den Augenblick und dessen Wert ist irgendwie verloren gegangen. Das Leben ist nicht immer leicht, warum sollten wir dann auf den vielfältigen Zauber, den es bereithält, verzichten?


    FAZIT
    Ein erstaunliches Romandebüt, das gleichermaßen fesselt, verblüfft und nachdenklich stimmt. Hier wird alles geboten, was die literarische Zauberkiste so zu bieten hat. Also lassen sich von Emanuel Bergmanns Erzählung verzaubern!


    Bewertung: :smile: :smile: :smile: :smile: :smile:

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    Rezension:
    INHALT

    Mina, 17, fühlt sich unter Gleichaltrigen fremd und unverstanden. Mit Theo, ihrem besten Freund aus Kindertagen, hat die Außenseiterin seit 3 Jahren wegen eines vermeintlichen Flirts nicht mehr gesprochen. Als Theos Zwillingsbruder Mike einen Verkehrsunfall erleidet, bricht sie ihr Schweigen gegenüber Theo und steigt wie damals zu ihm aufs Garagendach. Wird zwischen beiden alles wieder wie früher werden?

    MEINUNG

    Angela Kirchner hat mit "Über den Dächern wir zwei" ein sehr überzeugendes Jugendbuch-Debüt hingelegt. Mich konnte die Autorin mit ihrer Geschichte und den beiden Hauptfiguren Mina und Theo auf Anhieb erreichen.


    Der Plot ist vielschichtig, sehr lebensnah und voller Emotionen. Als Leser kann man Mina und Theo beim Erwachsenwerden zuschauen. Mina, die Ich-Erzählerin des Buchs, ist ein ruhiges Mädchen, das sich sehr von der Außenwelt bzw. ihrer Generation abkapselt und nur wenigen Menschen vertraut, sicherlich auch eine Folge schulischen Mobbings. Ganz selten verlässt sie das Haus. Theo ist hingegen ein beliebter Schüler und sehr sportlich. Doch familiär gibt's einige Probleme. Sein Bruder Mike nimmt Drogen und seine alleinerziehende Mutter ist Alkoholikerin. Er nimmt dabei die Rolle eines Puffers ein und sucht viel zu oft die Schuld für das familiäre Fiasko bei sich. Die Sache mit Mina, die ihn schon einmal das Herz gebrochen hat, ist immer noch nicht abgeschlossen und ihr unverhoffter Besuch reißt alte Wunden wieder auf. Wie er den Kontakt zu Mina nicht abreißen lässt und sich gegenüber ihr sehr langmutig zeigt, das nötigt Respekt ab. Theo ist mein persönlicher Lieblingscharakter/Held des Buchs. Mehr möchte ich über die Handlung nicht verraten. Ich kann nur so viel vorausschicken, die Lektüre lohnt sich sehr. Denn es handelt sich um eine sehr modern geschriebene Geschichte, die typische jugendliche Themen, wie erste Liebe, Drogen und Familienstress, behandelt.


    Der Sprachstil ist frisch, flüssig und ungemein authentisch. Man kann sich sehr schnell in die handelnden Personen und deren Probleme hineinversetzen. Auch die Einbindung moderner Kommunikationsformen, wie WhatsApp, fand ich sehr gelungen und für ein Jugendbuch der Gegenwart einfach sehr passend.


    Das bunte Cover ist mir sofort ins Auge gesprungen. Farbwahl und Motivik werden vor allem die jungen Leserinnen ansprechen ;)
    Ich finde es innovativ und sehr gelungen.

    FAZIT

    Ein Jugendbuch, das auf ganzer Linie zu überzeugen weiß, weil es auf "echte" Charaktere setzt. Weiter so!


    Bewertung: :smile: :smile: :smile: :smile: :smile: