Beiträge von Coechen

    Es ist nicht das erste Buch zu diesem Thema, welches ich im Laufe der Jahre gelesen habe. Ins Auge gefallen ist es mir, aufgrund seiner vielen positiven Bewertungen. Von der Umsetzung der Thematik bin ich jedoch sehr enttäuscht. Der Autor bleibt von seinem Schreibstil her das komplette Buch über merkwürdig flach, ja regelrecht distanziert und schafft es nicht ansatzweise, mir als Leser die Emotionen zu vermitteln, die dieses Buch ja eigentlich regelrecht hätten fluten müssen.

    Auch die Schilderung der philosophischen Gespräche der beiden Männer und die Erkenntnisgewinne daraus, werden nur sehr dünn und oberflächlich in Worte gefasst. Mir fehlt da irgendwie eine erkennbare emotionale Tiefe. Wenn man nicht wüsste, dass der Autor den sterbenden Morrie Schwartz wirklich persönlich kannte und es diese Treffen zwischen den beiden wirklich gegeben hat, dann könnte man fast auf die Idee kommen, dass hier über etwas geschrieben wird, was der Autor nur vom Hörensagen kennt.

    Das Buch wirkt auf mich, wie ein sehr nüchtern geschriebener Erfahrungsbericht. Eine Aneinanderreihung von Erlebnissen und Erkenntnissen. Aber nicht, wie eine persönlich erlebte emotionale Berg- und Talfahrt, die die Begleitung eines Sterbenden ja nun mal ist. Sehr schade! Wie das Ergebnis wohl dem verstorbenen Morrie Schwartz gefallen hätte?


    Von mir jedenfalls gibt es dafür 3ratten