Philippe Djian - Reibereien

  • Titel: Reibereien
    Originaltitel: Frictions
    Autor: Philippe Djian
    Verlag: Diogenes
    Erschienen: Februar 2007
    Seitenzahl: 240
    ISBN-10: 3257235690
    ISBN-13: 978-3257235692
    Preis: 8.90 EUR


    Es gab mal einen Schriftsteller der mit dem Roman „Betty Blue“ ein wirklich grandioses Buch geschrieben hatte. Und aufgrund dieses Erfolges schrieb der Schriftsteller immer weiter und weiter und viele Bücher kamen so zusammen. Manchmal schaffte er es fast bis an „Betty Blue“ heran, nicht sehr oft, aber meistens segelte er meilenweit an diesem seinen großen Erfolg vorbei. Und dann setzte er sich, was er lieber nicht hätte tun sollen, erneut an die Schreibmaschine und stoppelte ein weiteres Buch mit dem Titel „Reibereien“ zusammen. Dieser Schriftsteller war niemand anders als Philippe Djian, von vielen als „Kultautor“ bezeichnet, woran man merkt, dass es für den Begriff „Kultautor“ keine allgemein gültige Definition gibt.


    Auf dem Buchrücken liest man, dass sich in diesem Buch fünf Short Cuts versammelt haben. Na, unter Short Cuts versteht man aber etwas anderes. Es sind zwar fünf Sequenzen, aber von „short“ ist da nichts zu spüren, vielmehr zeichnen sich diese Abschnitte durch gähnende Langweile aus.


    Als ich das Buch zuschlug, waren mir bereits sämtliche Namen der handelnden Personen entfallen. Ich erinnere mich nur – wenn auch dunkel – dass der Ich-Erzähler ein etwas merkwürdiges Verhältnis zu seiner Mutter hatte, aber die wirklichen Konflikte dieser Mutter-Sohn-Beziehung blieben gnädigerweise im Dunkeln.


    Ohne dieses Buch hätte der Welt nichts gefehlt, ich hätte keine wertvolle Lebenszeit verschwendet und nebenbei noch 8.90 EUR gespart, der Diogenes-Verlag hätte eine Niete weniger in seinem Verlagsprogramm gehabt, das für dieses Buch hingegebene Papier hätte mit besseren Texten beschrieben werden können, der Baum, der für dieses Buch geopfert wurde, hätte vielleicht noch ein weiteres Jahr im Urwald vor sich hinstehen können – aber nein, die Diogenes-Macher mussten ja einen weiteren Djian in das literarische Dickicht werfen. Naja, Fehler machen wir halt alle mal – aber gleich solche Fehler?
    Eines noch: Wenn man irgendwo nicht mehr eingeladen werden will (ich denke da spontan an die Schwiegereltern), dann nehme man beim nächsten Mal dieses Buch als Mitbringsel mit – das Verhältnis dürfte dann unter Garantie unreparabel zerrüttet sein.


    Lieber Philippe, du kennst mich nicht und ich will dich nicht kennenlernen. Lesemässig war es das dann zwischen uns.


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