Neal Stephenson - Cryptonomicon [Minileserunde]

Es gibt 90 Antworten in diesem Thema, welches 20.903 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von BigBen.

  • Ebenso seine Beschreibung von der Reise durch den Dschungel Neuguineas mit DMS und "The Grace of God" :breitgrins: Dort frage ich mich allerdings, weshalb man nicht versucht, das Gold mit einem Hubschrauber abzutransportieren ohne zu landen. Das müsste ja eigentlich gehen. Also nochmal ein Punktabzug :zwinker:


    Ach ja, diese endlose Mail. Das muss ein sehr langer Flug gewesen sein, als er sie schrieb. Aber eine spannende Beschreibung. Insgeheim habe ich immer damit gerechnet, dass wieder ein paar Kannibalen über den Dschungelpfad rennen. Mir gefällt das immer sehr, wenn solche Textteile in einem anderen Schriftbild eingefügt werden. Das hat irgendwie etwas von einer richtigen Dokumentation.


    Worüber ich mir immer noch den Kopf zerbreche, ist, woher plötzlich diese Frau kam, die Randy die Koordinaten des Schatzes gab und warum. Gibt es dazu noch eine Aufklärung?


    Übrigens, ganz vergessen: Mir gefällt unsere Leserunde auch sehr :smile: (siehe der "Wurm drin"-Thread). Ich freu mich schon auf die Barock-LR.


    Liebe Grüße
    Doris

  • Das Buch ist im Moment sehr amüsant, und das haben wir Waterhouses amourösem Empfinden zu verdanken, der der unscheinbaren Mary Smith verfallen ist. Schon im Kapitel "Auf Freiersfüßen" wird es interessant, als Waterhouse auf mathematischem Weg zu entschlüsseln versucht, auf welche Weise und wie oft er sich Erleichterung verschaffen muss, um seinen beruflichen Anforderungen zu genügen. Auf eine solche Idee kann auch nur ein Mann kommen :breitgrins:. Ich möchte ihm zugute halten, dass er Mathematiker ist und deshalb an dieser Methode fast nicht vorbei kommt. Die Quintessenz dieses Abschnittes ist, dass selbst ein Genie nur zu Höchstleistungen fähig ist, wenn eine Frau greifbar ist. Ansonsten rutscht der Verstand ganz leicht in die Hose. Herrlich auch die möglichen Einleitungssätze für ein Gespräch mit seiner Angebeteten. Sehr ausgefallen, aber fraglich, ob er damit zum Ziel gelangt wäre.


    Goto Dengo hat sich mittlerweile aus seiner brisanten Situation im Dschungel gerettet und ist nun in einem Lager gelandet, wo eine offensichtlich wichtige Aufgabe auf ihn wartet. Schade, dass seine Kapitel eher kurz sind. Er ist zwar von Charakter her eher das Gegenteil von Bobby Shaftoe, mir aber deshalb nicht minder sympathisch.


    Grüße
    Doris

  • Hi Doris!


    Ich habe deinen Anmerkungen eigentlich nichts beizufügen, ich empfinde ganz ähnlich wie du.
    Ich glaube, Stephenson hätte Goto Dengo gerne mehr Platz eingeräumt, aber dann hätten wir bald vier Haupthandlungsstränge und wahrscheinlich nochmal 200 bis 300 Seiten mehr - was mich nicht stören würde (im Gegenteil), aber dann hätte "Cryptonomicon" wahrscheinlich noch ein paar Leser weniger gefunden...


    Ich bin auf Seite 821 und habe gerade das Kapitel "Ursprung" beendet, das ich auch jedesmal wieder geniesse. Den verrückten Einfall, ein Erbe so aufzuteilen, muss man erst mal haben. Ist schon praktisch, wenn man so viele Mathematiker und Wissenschaftler in der Familie hat - und im Keller einen Supercomputer, der bei der Berechnung hilft :breitgrins: :bang:


    Herrlich war auch das Kapitel "Rechner", in dem sich Comstock auf die Schlacht gegen Waterhouse vorbereitet. Anfangs fragt man sich, ob das alles wirklich nötig ist. Offenbar schon... hahaha


    Äusserst sympathisch sind auch die Shaftoe-Jungs Marcus Aurelius und Robin. Die Jungs haben das Herz am rechten Fleck, was ihre Sorge um Randys Finanzen recht deutlich zeigt. Trotzdem war die Aktion fast ein wenig "hinterwälderlisch" - sie hätten Randy ja ein zwei mitfühlende Fragen zu seiner finanziellen Situation stellen können. Aber es ist wohl mehr Shaftoe-Style, ranzige Bananen zu kaufen statt persönliche Fragen zu stellen :breitgrins:


    Und nicht zu vergessen Stephensons Beschreibung von General MacArthur :elch:


    "Cryptonomicon" bietet wirklich sehr viel Inhalt und Abwechslung auf 1200 Seiten. Es ist so, dass ich jetzt, beim dritten Mal lesen, immer wieder Details und Szenen entdecke, die mir entfallen sind. Und auch Kapitel, die ich gut kenne, sind nicht langweilig, sondern eher wie gute Bekannte, die man gerne wieder trifft. Das ist für mich auch ein eindeutiges Zeichen, dass "Cryptonomicon" wirklich eine gewisse Qualität hat. Es vermag mich immer noch zu begeistern, auch wenn es für mich keine Überraschungen mehr gibt und ich weiss, welche Handlungsstränge wo hin führen und ob dieses oder jenes später nochmal auftaucht/erklärt wird/wichtig ist.


    Lieber Gruss


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Hallo zusammen,


    ja, die Verteilung des Erbes war eine sehr kuriose Szene. Leider habe ich den Fehler gemacht, mir die Verteilung der Einzelteile auf dem Parkplatz anhand der x- und y-Achse bildhaft vorzustellen, was mich total verwirrt hat. Immerhin ist die Botschaft angekommen, dass Randy dadurch an die Codebücher gekommen ist.


    Der Auftritt von General McArthur war herrlich. Aus diesem Stoff sind Helden gemacht! Man konnte die Schüsse der Flugzeugkanone förmlich hören. (Ich frage mich nur, wie diese Szene in der Realität ausgesehen hätte :rollen:.)


    Es kommt mir vor, als trete in der zweiten Hälfte des Buches die menschliche Komponente etwas mehr in den Vordergrund. Während vorher mehr Gewichtung auf die historischen und aktuellen Geschehnisse gelegt wurde, werden nun die Charaktere noch ausführlicher beschrieben und aufgedeckt, dass sie fast alle feste Beziehungen haben bzw. anstreben. Das fehlte in der ersten Hälte fast vollständig. Das Fehlen von ausgedehnten Liebesgeschichten fiel mir angenehm auf, denn die wenigsten Bücher kommen ohne sie aus. Anscheinend hat Stephenson lange genug hingeschrieben, um nun doch noch auf diese Schiene zu kommen. Immerhin werden sie eher sachlich abgehandelt, und da sie nun schon mal Bestandteil der Geschichte sind, interessiert mich auch hier wieder das Schicksal von Bobby und Glory, wobei man sich durch die Existenz von Amy Shaftoe fast schon ausrechnen kann, dass diese Trennung doch noch zu einem guten Ende kommt.


    Bei Randy lässt die Verliebtheit zutage treten, dass er ein eher schüchterner und zurückhaltender Mensch ist, was für mich anfangs gar nicht so aussah. Er kam mir bisher etwas leidenschaftslos vor, der Typ, der mit einer fettigen Pizzaschachtel neben sich stundenlang vor dem Computer sitzt und die Welt um sich herum nicht mehr wahrnimmt. Gefällt mir gut, dass selbst nach 800 Seiten noch Neues an den Figuren entdeckt werden kann, das nicht konstruiert wirkt, um der Handlung neuen Aufschwung zu geben.


    Ich bin derzeit auf Seite 884 und hoffe, heute noch etwas zum Lesen zu kommen.


    Grüße
    Doris

  • He, Ihr da! Wenn Ihr hier so weiter macht, werde ich Cryptonomicon wohl mit als nächstes lesen müssen. Abgestaubt habe ich es schon. :zwinker:

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001


  • Vielleicht liest Alfa Romea ja nochmal mit Dir :zwinker:


    hahaha Schön, dass mir das zugetraut wird... :breitgrins: Nein, eher nicht. Aber ich kanns dir auch nur empfehlen, Ben. Und wenn du hier oder im anderen Thread Kommentare postest, werden diese sicher nicht ungelesen bleiben :smile:

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Ich bin jetzt auf Seite 927 und werde nachher sicher noch weiterlesen.


    Goto Dengos Erlebnisse beim Stollenbau sind sehr bedrückend. Natürlich werden im Krieg Menschenleben richtiggehend weggeworfen, vor allem auf Schlachtfeldern. Trotzdem ist es schrecklich zu lesen, wie mit den Kriegsgefangenen umgegangen wird. Es sind - wie bei der Konzentrationslager-Szene - auch hier ganz wenige Sätze, die einem die ganze Brutalität vor Augen führen.


    Spolier Kapitel Buddha ab Seite 897:


    Das zeugt entweder von sehr grosser Respektlosigkeit oder von Abstumpfung und Kriegsmüdigkeit. Dadurch, dass Moris Einstellung zu seiner "Arbeit" nicht erläutert wird und man auch sonst keine Einblicke in sein Innenleben erhält, lässt das natürlich viel Raum für Spekulationen. So oder so ist es himmelschreiendes Unrecht, was da im Dschungel geschieht und von den Chefs in Tokio befohlen wurde. Und das alles für materielle Güter. :sauer:


    Und noch was ganz anderes: In Chesters Haus würde ich eher nicht leben wollen. Und das liegt nicht nur an der TWA-Maschine oder an den zu erwartenden Heizkosten... Sehr durchgeknallt. :breitgrins:


    :winken:


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Goto Dengos Erlebnisse beim Stollenbau sind sehr bedrückend. Natürlich werden im Krieg Menschenleben richtiggehend weggeworfen, vor allem auf Schlachtfeldern.


    Bedrückend vor allem deshalb, weil Goto Dengo ja weiß, dass er, wenn der Stollen schließlich fertig gestellt ist, umgebracht wird, weil er Geheimnisträger ist. Mir stellt sich bei solchen Situationen immer die Frage, warum sich die Gefangenen nicht zusammentun und einen Ausbruch wagen. Schließlich sind sie in der Überzahl und dann hätten wenigstens einige die Chance, mit dem Leben davonzukommen. Aber das ist wohl auch Teil der asiatischen Mentalität: sich der Obrigkeit beugen und alles hinnehmen. Zumindest kommt das bei mir so an.



    Spolier Kapitel Buddha ab Seite 897:


    Das zeugt entweder von sehr grosser Respektlosigkeit oder von Abstumpfung und Kriegsmüdigkeit.


    Ich gehe von dem Schlimmsten aus und vermute Abstumpfung. Was da so beiläufig geschah, war für manche Soldaten gang und gäbe. Beim ersten Mal werden sie noch Gewissensbisse gehabt haben, aber mit jedem weiteren Mal sinkt die Hemmschwelle und irgendwann sind manche so weit, dass sie sich keine Gedanken mehr darüber machen. Das war allerdings nicht nur unter den Japanern so; ich schätze, das gibt es in jedem Krieg.


    Im Kapitel "Sintflut", als Dengo und die anderen versuchen, das Tunnelsystem zu verlassen, gab es wieder Ungereimtheiten für mich. Stephenson schreibt, dass sie sich für einen Zeitraum von etwa zwei Tagen in einem Überdruck befinden, der einer Wassertiefe von ca. 90 m entspricht. Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, das würde bedeuten, dass sie massive lebensbedrohliche Schwierigkeiten bekommen, wenn sie tatsächlich so auftauchen, wie es beschrieben wird (wie man merkt, ist das zur Abwechslung ein Gebiet, auf dem ich mich in bisschen auskenne :smile:).


    Ziemlich schockiert war ich über


    Ach ja, und was kann man nicht alles mit Kondom-Briefchen anfangen :elch: (Seite 965)


    Grüße
    Doris


  • Mir stellt sich bei solchen Situationen immer die Frage, warum sich die Gefangenen nicht zusammentun und einen Ausbruch wagen. Schließlich sind sie in der Überzahl und dann hätten wenigstens einige die Chance, mit dem Leben davonzukommen.


    Na, ich weiss nicht... Das Verhalten lasse ich mal gelten, da die Gefangenen kaum wissen, wie weit es bis zum nächsten Dorf ist und wie es dort aussieht - wenns voller Japaner ist, war die Flucht umsonst, weil sie gleich wieder eingefangen werden. Und sich durch den Dschungel schlagen ist ja alles andere als gesund, wie Goto Dengo auf Borneo erfahren musste...


    Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, das würde bedeuten, dass sie massive lebensbedrohliche Schwierigkeiten bekommen, wenn sie tatsächlich so auftauchen, wie es beschrieben wird (wie man merkt, ist das zur Abwechslung ein Gebiet, auf dem ich mich in bisschen auskenne :smile:).


    Offenbar eine weitere Ungenauigkeit, die man aber nur erkennt, wenn man mehr darüber weiss als der Durschnittsleser...
    Mir ist noch was anderes aufgefallen: Randy hat ja versucht, Tombstones Chip zu killen, das Gebäude wurde aber von den Heimlichen Bewunderern abgeschossen. Und dann wird ihm später erklärt, dass doch alles gelöscht ist, weil im Türrahmen eine gewaltige magnetische Spule versteckt ist. Nur: Wo hatte die denn den Strom her, nachdem das Gebäude abgeschossen war? Es ist vielleicht schon möglich, dass die Spule wieder funktioniert hat, als die Stromversorgung wieder funktioniert hat, aber es könnte doch auch sein, dass ihre Schaltkreise eigentlich dahin sein müssen und gar nichts mehr machen...



    Ziemlich schockiert war ich über


    Uh ja, da hat er mich beim ersten Mal auch erwischt. Schade... :sauer:


    Ich habe es übrigens fertig gelesen, da wir für ein paar Tage ins Tessin fahren und ich lieber ein handlicheres Taschenbuch ins Gepäck legen wollte statt diesen Klotz :smile:


    Lieber Gruss


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Na, ich weiss nicht... Das Verhalten lasse ich mal gelten, da die Gefangenen kaum wissen, wie weit es bis zum nächsten Dorf ist und wie es dort aussieht - wenns voller Japaner ist, war die Flucht umsonst, weil sie gleich wieder eingefangen werden. Und sich durch den Dschungel schlagen ist ja alles andere als gesund, wie Goto Dengo auf Borneo erfahren musste...


    Gefährlich ist es auf jeden Fall, keine Frage. Aber sich einfach so in sein Schicksal ergeben? Wenn sie im Lager bleiben, werden sie alle erschossen, sobald die Stollen fertig sind. Wenn sie aber in den Dschungel gehen, haben sie auf jeden Fall mehr Chancen, am Leben zu bleiben. Es waren doch mehrere hundert Gefangene, die könnten unmöglich alle wieder erwischt werden oder im Kochtopf landen.


    Über die Magnetspule habe ich mir nicht viele Gedanken gemacht, Technik ist nicht direkt mein Ding. Ich fand die Idee gut, aber das war es dann auch. Wurde denn explizit erwähnt, dass Strom dazu gebraucht wurde? Ich habe das Buch gerade nicht in Reichweite zum Nachsehen. Meines Wissens kann man mit Magneten generell Daten löschen, auch ohne dass Strom durchgeschickt wird. Bei einer Spule kann das natürlich anders sein. Aber sollte es tatsächlich ein Fehler sein, dann sehen wir großzügig darüber hinweg :zwinker:.


    Ich bin jetzt ungefähr auf Seite 1040 und werde im gleichen Trott weiterlesen wie bisher. Um die Eindrücke aktuell zu halten, werde ich weiterhin posten, auch wenn Du Dich in den nächsten Tagen nicht meldest. Wir können ja anschließend noch weiterdiskutieren.


    Viel Spaß im Tessin!


    Liebe Grüße
    Doris

  • Hallo Alfa Romea,


    seid ihr schon wieder zurück aus dem Tessin oder hast Du dort auch Internetzugang :zwinker:?


    Langsam nähere ich mich dem Ende des Buches. Gestern Abend hatte ich in Form des Kapitels "Arethusa" einen schweren Brocken zu bewältigen. Hier ging es um computertechnische Dinge, die mir einfach zu hoch sind. Entsprechend schwer war es für mich zu verstehen, das lag nicht nur an der späten Stunde. Als Randy im Gefängnis saß, fand ich die Gespräche mit Enoch Root ähnlich langatmig, da hatte ich allerdings auch sowas wie einen toten Punkt bei mir erreicht.


    Die Handlungsstränge haben sich so weit angenähert, dass man die früheren Vorkommnisse versteht. Jede Hauptperson, von der im historischen Teil erzählt wird, taucht in der Gegenwart selbst bzw. durch einen Nachkommen wieder auf. Die Spannung steigt auch nochmal an, weil inzwischen mehrere Gruppen auf der Suche nach dem Gold sind. Am Schluss wird dann wahrscheinlich etwas Unvorhergesehenes passieren und alle gehen leer aus :breitgrins:.


    Eines hat mich doch ziemlich getroffen:


    Dann gab es noch etwas, das mich sehr verwundert hat.


    Heute Abend werde ich wahrscheinlich fertig werden. Ich brenne darauf zu erfahren, ob sich meine Vermutungen bestätigen.


    Grüße
    Doris


    OT: Wegen Deines neuen Avatars bin ich auf Deiner Homepage gelandet und habe mir die Katzenfotos angesehen. Stark! Erinnern mich sehr an meinen verflossenen Kater. Die "Beweisaufnahme" ist genial, ebenso die Bilder, als die beiden miteinander spielen :klatschen:


  • seid ihr schon wieder zurück aus dem Tessin oder hast Du dort auch Internetzugang :zwinker:?


    Natürlich haben wir hier im Tessin auch Internetzugang. Ich gehe äusserst ungern an Orte, an denen es kein Internet gibt. Habe meinen Vater schon lange davon überzeugt, dass er im Haus im Tessin unbedingt eine Hispeed-Leitung braucht. Er beklagt sich jedenfalls nicht... :breitgrins:



    Als Randy im Gefängnis saß, fand ich die Gespräche mit Enoch Root ähnlich langatmig, da hatte ich allerdings auch sowas wie einen toten Punkt bei mir erreicht.


    Mir gings gegen Ende teilweise ähnlich, irgendwann schafft einen das Buch doch ein bisschen :smile:



    Eines hat mich doch ziemlich getroffen:


    Doch, leider. Das erste Mal wollte ich es auch nicht glauben, und das zweite Mal habe ich ganz schön geheult deswegen... (und dann nochmal wegen Doug Shaftoes Rede ganz am Ende des Buches). Ein unverdientes Ende, ich hätte ihm noch ein paar Jahre mehr und dann einen friedlichenTod gewünscht. :sauer:




    Dann gab es noch etwas, das mich sehr verwundert hat.


    Naja, entweder wurde er durch das schöne Leben, das er nach dem Krieg hatte ein wenig korrumpiert und "vergessen" was war - oder seine Erlebnisse haben ihn gegen alles und jedes dermassen verhärtet, dass er einfach nichts mehr an sich ranlassen will und im Restaurant will er so Überlegenheit demonstrieren. Mir kommt es eher wie das Zweite vor, aber wissen werden wirs nie.



    OT: Wegen Deines neuen Avatars bin ich auf Deiner Homepage gelandet und habe mir die Katzenfotos angesehen. Stark! Erinnern mich sehr an meinen verflossenen Kater. Die "Beweisaufnahme" ist genial, ebenso die Bilder, als die beiden miteinander spielen :klatschen:


    Vielen Dank! Die beiden machen es einem aber auch leicht, aussergewöhnliche Bilder und haarsträubende Geschichten zu publizieren :breitgrins:


    Lieber Gruss


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Hallo Alfa Romea,


    gestern Abend habe ich das Buch fertig gelesen, nur der Anhang fehlt mir noch. Vielleicht lag es an der späten Stunde, dass mir das Ende nicht ganz klar wurde :redface:. Was passiert eigentlich mit dem Gold? Es wird aus dem Stollen rausgesprengt/gewaschen, aber ist es überhaupt noch verwendbar? Das würde zu Stephensons Humor passen.


    In Sachen Bobby hat sich tatsächlich nichts mehr geändert. Schade, da hätte ich mir eine andere Entwicklung gewünscht. In diesem Zusammenhang tut sich bei mir die Frage auf, wie Stephenson die Figuren überhaupt aufbaut. Schreibt er zuerst ein Konzept, an das er sich hält oder lässt er die Geschichte sich quasi einfach so entfalten? Der Verdacht liegt nahe, weil Bobby sich im Verlauf der Handlung auf eine Weise präsentiert hat, dass ich das Ende seines Handlungsstranges damit nicht in Einklang bringe. Ähnlich geht es mir bei Goto Dengo, wobei mir eine solche Entwicklung schon eher glaubhaft erscheint. Zu Beginn war er der typische Japaner, zurückhaltend, höflich, nach außen emotionslos, unterwürfig angesichts der Obrigkeit. Bis dahin kann er sicher stellvertretend für viele Menschen gesehen werden. Aber was hat ihn bewogen, seinen weiteren Lebensweg mit diesen Zielen einzuschlagen? Na, was solls, ist ja nur eine Romanfigur.


    Meine Rezi habe ich fast schon fertig und stelle sie in den anderen Thread ein. Aber es ist durchaus möglich, dass mir noch etwas zum Buch einfällt, das ich dann hier schreibe.


    Liebe Grüße
    Doris


  • Es wird aus dem Stollen rausgesprengt/gewaschen, aber ist es überhaupt noch verwendbar?


    Vorsichtshalber mal als Spoiler, für Leute, die die Leserunde später nachlesen:


    Ich glaube, das darf sich der Leser ganz nach seinem Gusto aussuchen :smile:

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Ich tendiere auch zu Deiner Lösung. Alles andere würde nicht so richtig passen. Wenn ich es richtig im Kopf habe, wurde doch außerdem aus dem U-Boot einige Barren rausgeholt? Draufgezahlt haben die Beteiligten sicher nicht.

  • Heute habe ich endlich das Nachwort gelesen, in dem die Verschlüsselung durch Solitaire erklärt wird. Ich habe nichts verstanden :redface:, was sicher nicht ausschließlich mit meiner Mathe-Aversion zusammenhängt. Allein schon die Tatsache, dass das Verschlüsselungssystem so ausführlich beschrieben wird und trotzdem kaum zu knacken ist, dürfte ein ausreichender Beweis sein, dass es eben wirklich kompliziert ist.


    Grüße
    Doris


  • Ich habe nichts verstanden :redface:,


    Falls es dich tröstet: Ich auch nicht. Andrerseits bin ich nie weit über die vier Grundrechenarten hinausgekommen (Antitalent). Aber falls ich mal in die Verlegenheit geraten sollte, ein gutes Kryptosystem zu brauchen, werde ich mir das Nachwort nochmal vornehmen :breitgrins:

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.