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Der Roman ist eine Auseinandersetzung zwischen Psychoanalyse und der Philosophie, der Buddhismus wird teilweise auch mit einbezogen.
Zu dieser Konstellation kommt es, in dem der krebskranke Psychoanalytiker Julius, der noch ein Jahr zu leben hat, einen Ex-Patienten zu seiner Gruppentherapie einlädt, den er vor 20 Jahren nicht helfen konnte. Vielleicht aus Neugierde, was aus dem ehemaligen Patienten geworden ist, vielleicht aber auch, weil er eine zweite Chance bekommen will, um dann leichter abzutreten zu können. Auf jedem Fall entwickelt sich diese Gruppentherapie zum Austragungsort der sehr pessimistischen Philosophie Schopenhauers und sozialer Empathie. Zwischendrin wird eine kurze Biographie über Schopenhauer eingereiht.
Und das ist ein Punkt, den ich absolut unpassend fand. Mit ein wenig Phantasie hätte Yalom diese Biographie in den Roman integrieren können. So sind es zwei Handlungsstränge, die absolut unabhängig voneinander parallel verlaufen. Das zeugt nicht von Reife, sondern hinterlässt einen unfertigen Eindruck.
Der Verlauf der Therapie wirkte sehr konstruiert, für mich war keine Offenbarung überraschend, und die ganze Entwicklung sehr gestelzt. Der Schluss war dann so banal und voraussehbar, dass ich nur mit dem Kopf schütteln konnte. Also vom Roman her hat mich Yalom sehr enttäuscht, nach „Und Nietzsche weinte“ hatte ich eine sehr hohe Erwartung, die nicht eingelöst wurde. Schade!
Positiv an dem Buch ist, dass uns Yalom wunderbar leicht die Philosophie Schopenhauers näher bringt. Nach der Lektüre hat man ein gutes Bild von diesem Philosophen, und auch von seiner Sprache, weil er oft direkt zitiert wird.
