Bordellgesellschaft Die Reportage v. Werner Krieger

  • Endlich ein Buch, welches das horizontale Gewerbe ans Tageslicht holt und nicht im schummerigen Rotlicht betrachtet. Wie ich finde, beschreibt der Autor Bordelle und Prostituierte in einer Weise, welche längst überfällig war. Die falsche oder Doppelmoral, die leider immer noch in unserer modernen Gesellschaft vorherrscht, wird uns hier auf anschauliche Weise vor Augen geführt und zwar im passenden Boulevardstil, in der Sprache der Straße, die jeder versteht. Interviews mit Prostituierten, welche sich teilweise auch abbilden ließen, unterstreichen das authentische Werk ohne Beschönigungen auf eine aufregend ehrliche Art.
    Mit sehr vielen Abbildungen und Momentaufnahmen setzt Werner Krieger das professionelle und durchaus anzuerkennende Gewerbe in das Licht von interessantem, pikantem und dennoch banalem Arbeitablauf und Alltag von Huren in Bordellen.
    Reportagen über unterschiedliche moderne Bordellbetriebe in verschiedenen Städten der Republik überzeugen, dass heutzutage seriöse und transparente Prostitution möglich ist.


    Dem Leser, der bisher wenig über Bordellbetriebe, die heimlichen Neigungen der Männer oder über das Hurengeschäft weiß, vermittelt diese Lektüre einen anschaulichen und nachvollziehbaren Eindruck, ohne das verruchte Fluidum. Deshalb empfehle ich insbesondere den Frauen dieses Buch, da sie hier erfahren, was viele Männer wirklich in Bordellen suchen und was ihre Geschlechtsgenossinnen dazu bringt sich zu prostituieren.
    Die historische Abhandlung des Gastautors ist erfrischend interessant und als kulturgeschichtliche Zusammenfassung der Prostitution recht amüsant zu lesen.


    Wer BORDELLGESELLSCHAFT gelesen hat sieht das horizontale Gewerbe aus einem neuen Blickwinkel und kann sein Bücherregal mit einem illustrierten Nachschlagewerk über die moderne Prostitution bereichern.


    Dr. Egon F. Eder
    Köln