Mara Volkers - Die Braut des Magiers

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    Verlag: Lübbe
    ISBN: 3-404-15765-6
    Seiten: 500
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: € 8,95
    ET: 11.2007


    Kurzbeschreibung


    Nürnberg Anfang des 16. Jahrhunderts


    Für Gisela bricht die Welt zusammen, als ihr Vater bankrott geht und ihr Bräutigam daraufhin die Verlobung löst. Gisela sieht sich und ihre Familie schon im Elend versinken, als der reiche und ziemlich unansehnliche Magister Alban um ihre Hand anhält. Verzweifelt willigt sie in die Verbindung ein und erfährt den wahren Grund für die überstürzte Eheschließung: Auf Alban liegt ein Fluch und in Gisela schlummert die Gabe, ihn zu brechen. Doch die Macht, gegen die sie kämpfen soll, ist sehr viel gefährlicher als sie ahnt.


    Meine Meinung


    Gleich zu Beginn möchte ich darauf hinweisen, dass „Die Braut des Magiers“ kein historischer Roman ist, sondern vielmehr eine Mischung aus Märchen und Fantasy vor einem historischen Hintergrund.
    Da ich „Die Reliquie“ schon kannte, war ich dahingehend vorgewarnt und so es hat mich nicht weiter gestört, dass ich etwas anderes bekam, als die Genre-Zuweisung erwarten ließ.


    Sprachlich und stilistisch hat mir der Roman sehr gut gefallen. Mara Volkers kommt sehr schnell zur Sache und schreibt dabei schön flüssig. Zu Beginn hatte ich mit der Einführung der Hauptfiguren ein wenig Probleme, ich brauchte eine wenig um sie richtig zuzuordnen und mir die Namen zu merken. Sobald ich die Charaktere auseinanderhalten konnte stand dem Lesevergnügen kaum mehr etwas im Wege.


    Die Figuren sind wunderbar gezeichnet, phantasievoll ausgedacht und überwiegend facettenreich. Ich konnte sie mir alle sehr gut vorstellen und auch ihre Entwicklungen waren weites gehend nachvollziehbar. Besonders gefallen hat mir, dass die Autorin auch Wert auf die Ausgestaltung ihrer Nebenfiguren legt. So ist mir der Pfarrer, der doch eine sehr kleine, wenn auch wichtige Rolle einnimmt, vom ersten Moment an unheimlich sympathisch gewesen und ans Herz gewachsen.
    Bei einigen Figuren dauerte es eine Weile, um sie zu begreifen, sie einordnen zu können, aber im Laufe der Handlung wurden sie durchschaubarer und die Geheimnisse um sie lösten sich auf. Ich empfand diese Entwicklung als aufregend und gelungen. Wie langweilig, wenn man jede Figur nach einigen Sätzen kennen würde…


    Die Handlung selbst hat viel Phantastisches, aber auch Märchenhaftes. Magie, Hexer, Teufel sind zentrale Themen der Geschichte und letztendlich geht es um den Kampf zwischen Gut und Böse. Dabei wird es nie langweilig, da Mara Volkers nur Stück für Stück mit den Geheimnissen herausrückt, so dass ich als Leser viel Raum zum Spekulieren und für meine eigene Phantasie hatte.
    Auch wenn eine sehr stark ausgeprägte und ausgelebte Sexualität ein Zeichen für das Böse, für einen Pakt mit dem Teufel galt, war mir dieses Thema bei einer Figur etwas zu stark hervorgehoben. Sicherlich gehört es mit in die Geschichte, das kann und will ich auch nicht abstreiten, nur war diese Figur in ihren Wesenszügen doch sehr schnell zu durchschauen und zu begreifen, so dass ich die Erwähnung des überdimensionalen Sexualtriebes nicht immerzu gebraucht hätte. Aber, das ist einfach Geschmackssache. Ich habe das Buch in einer kleinen Leserunde gelesen, und ich gehörte zu der Unterzahl derjenigen, denen das negativ aufgefallen ist.
    Spannend und aufregend war die Geschichte aber allemal. Vor allem das erste und letzte Drittel des Buches waren für mich vor Spannung kaum noch auszuhalten. Im Mittelteil wurde es zwar etwas ruhiger, aber dabei nie langweilig. Es scheint, als wäre hier die Ruhe vor dem Sturm eingetreten und das passt wunderbar in den gesamten Aufbau des Romans.
    Mit dem Ende war ich leider nicht so glücklich. Es gab mir hier einfach zu viel Friede, Freude, Eierkuchen und auch eine Eheschließung liegt mir quer im Magen, ist für mich absolut nicht nachvollziehbar und verständlich. Mehr will ich dazu nicht sagen, um nicht zu viel zu verraten.


    Bis auf meine kleinen Kritikpunkte, habe ich das Buch sehr genossen und kann es jedem empfehlen, der gerne phantastische Romane liest. Wer hier einen richtigen historischen Roman sucht, wird enttäuscht sein. Wer aber gerne erste Erfahrungen mit Fantasy sammeln möchte, ist mit diesem Buch gut beraten, da es auch viel von einem Märchen hat. Ein schönes Buch, das mir kurzweilige Lesestunden geschenkt hat.

    Meine Bewertung


    4ratten

    Liebe Grüße<br />Melli