Manfred Wieninger - Rostige Flügel

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    Marek Miert ist ein sarkastischer, einsamer, kaffeesüchtiger „Diskont-Detektiv mit einem leichten Hang zum Autismus“ – und er ist der Ich-Erzähler des Buches.


    Durch einen Auftrag, der eigentlich lediglich die Observation eines Mannes beinhaltet, gerät Marek Miert in ein Vielzahl von Schwierigkeiten. Während er seinen Klienten, der sich mit der Zwangsarbeit in Harland (Österreich) beschäftigt, vor dem Unmut der betroffenen Betriebe zu schützen versucht, gerät er selbst unbeabsichtigt in das Drogen- und Mafiamilieu der Stadt. Er wird unter anderem als Informant entlarvt und muss fortan auch sein eigenes Leben schützen.


    Manfred Wieninger schafft mit Marek Miert eine Person, die dem Leser schlicht Spaß bereitet. Er ist sarkastisch, absolut ehrlich, äußert seine Gedanken offen und ist ein Meister der bildhaften Vergleiche. Diese sind es auch, die den Leser des Öfteren zum Schmunzeln, wenn nicht gar zum Lachen bringen und das Buch zu etwas Besonderem machen – es hebt sich deutlich von der breiten Masse des Genres ab.


    Die Handlung an sich ist gut, aber nicht überragend – aber authentisch! Der Leser bekommt viele Randinformationen, die durchaus interessant sind, jedoch keine wirkliche Spannung erzeugen – das braucht es bei diesem Buch aber auch gar nicht, zumal es sich um einen Krimi und nicht um einen Thriller handelt. Miert ermittelt klassisch, setzt sich für seine Klienten ein und kommt zu Ergebnissen. Dies ist es, was einen Krimi ausmacht.


    Der Handlungsort (Harland in Österreich) ist während des Lesens ständig gegenwärtig, weil die Sprache eindeutig auf Österreich verweist. Es werden neben typischen Formulierungen auch viele Begriffe verwendet, die eindeutig die Herkunft des Ich-Erzählers belegen. Dies erhöht das Lesevergnügen enorm und macht es dem Leser noch einfacher, eine „Bindung“ zum Erzähler zu knüpfen.


    Positiv anzumerken ist auch die Aufteilung des Buches. Es gibt keine festen Kapitel sondern Sinneinheiten, welche durch „***“ voneinander abgegrenzt werden. Dadurch ist dieses Buch sowohl für den „Hausgebrauch“ als auch für den „Unterwegsleser“ sehr zu empfehlen, da die Abschnitte (obwohl von unterschiedlichem Umfang) sehr kurz sind und Pausen ohne Probleme eingelegt werden können.


    Ich kann „Rostige Flügel“ all jenen Lesern nur wärmstens empfehlen, die nicht Geschichten eines übermächtigen, allwissenden und unfehlbaren Protagonisten lesen möchten, sondern einen authentischen und vor allem menschlichen Ermittler bevorzugen, der natürlich auch Schwächen hat, aber dafür "echt" ist.


    Meine Wertung: 4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10