Agatha Christie - Die Katze im Taubenschlag

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    Die Zeiten im steinreichen persischen Königreich Ramat sind rau geworden. Man munkelt, dass eine Revolution gegen den aktuellen Herrscher Prinz Ali geplant ist. Prinz Ali bittet seinen persönlichen Freund, den Engländer Bob Rawlings, die wertvollen Juwelen des Prinzen als Versicherung außer Landes zu schmuggeln. Bob hat nicht viel Zeit, um die Diamanten einem harmlos aussehenden Ausländer unterzujubeln. Wie praktisch, dass sich ausgerechnet seine Schwester mit ihrer Tochter in Ramat befindet.


    Bob sucht seine Schwester in deren Hotelzimmer auf, doch Mrs. Suttcliffe ist gerade mit ihrer Tochter Jennifer auf einem Ausflug. Bob bleibt nichts anderes übrig, als ihr die Steine ins Gepäck zu schmuggeln und darauf zu hoffen, seine Schwester in England wieder zu sehen. Er macht sich also ans Werk und ahnt nicht, dass er dabei beobachtet wird.


    Einige Tage später sind sowohl Bob als auch der Prinz tot. Doch die Juwelen haben es unbeschadet nach England geschafft. Verschiedene Gruppierungen haben davon gehört, doch niemand weiß, wo die kostbaren Steine versteckt sind. Ein Einbruch in die Villa der Suttcliffes hat schon keiner Ergebnisse gebracht, also muss ein Spitzel in das teure Mädcheninternat der Tochter eingeschleust werden.


    Als plötzlich drei Morde geschehen und die Cousine des ermordeten Prinzen entführt wird, die zufällig auch eine Schülerin in Meadowbanks war, scheint die vornehme Schule dem Untergang geweiht zu sein. Doch Miss Bulstrode, die Gründerin der Schule, kämpft gemeinsam mit Monsieur Poirot, dem berühmten belgischen Detektiv, und Inspektor Kelsey um die Aufklärung der Tat und den guten Ruf der Schule.


    Agatha Christie hat einen spannenden Krimi mit dichter atmosphärischer Stimmung geschrieben, allerdings erscheint die Auflösung ein wenig an den Haaren herbei gezogen und auch Poirot kommt erst sehr spät ins Spiel. Fast so, als hätte Christie erst im letzten Moment entschieden, die Lösung des Falls Kelsey doch nicht zuzutrauen. Es gibt bessere Krimis von Agatha Christie, dieser ist eher schwach.
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    Broschiert: 207 Seiten
    Verlag: Fischer (Tb.), Frankfurt; Auflage: 3., Aufl. (März 2006)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3596168260


    3ratten

  • Meine Meinung
    Ich fange von hinten an und schließe mich chils Kritik an: Hercule Poirot kam sehr spät ins Spiel. Dabei wäre der Fall wahrscheinlich auch ohne ihn gelöst worden. Ich habe nicht ganz verstanden, warum Julia zu ihm und nicht zu Inspektor Kelsey gegangen ist. Hat sie dem Inspektor nicht zugetraut, den Fall zu lösen?


    Ansonsten habe ich wenig zu kritisieren. Die Katze im Taubenschlag ist wie alle Krimis von Agatha Christie für mich ein Wohlfühlkrimi. Die Protagonisten sind so herrlich gelassen, egal was passiert. Da ist ein Mord eher eine Unannehmlichkeit als eine echte Tragödie. Für die Mädchen im Internat sind die Morde sowieso eine willkommene Abwechslung von langweiligen Schulalltag. Bei ihnen fällt Julia schon von Anfang an auf. Sie ist eigentlich eine der typischen Heldinnen bei Agatha Christie, wenn auch ein bisschen jung.


    Wie immer hat die Autorin großen Wert auf die Details gelegt. Von Anfang an sollte man genau hinsehen, sonst verpaßt man den entscheidenden Hinweis. Bei den Beschreibungen der Lehrerinnen mußte ich schmunzeln. Sie waren zu nett, einfach typisch: die herbe Englischlehrerin, die aufblüht sobald es um Shakespeare geht, die burschikose Sportlehrerin, die zickige Französin und die verhuschte, aber liebenswerte Mathematiklehrerin. Und der Name der Direktorin: Honoria- das hat mir gefallen.


    Ich stimme chil zu: Agatha Christie hat bessere Krimis geschrieben. Allerdings habe ich die meisten davon in meiner Jugend gelesen. Auch diesen habe ich damals schon einmal gelesen und kann mich erinnern, dass ich damals mehr beeindruckt war. Vielleicht wird es mir ähnlich gehen, wenn ich weitere Krimis von Agatha Christie lese.
    3ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Viel neues kann ich meiner Meinung von damals nicht hinzufügen. Auch wenn ich den Krimi schon kannte, hat es mir Spaß gemacht, die kleinen und größeren Hinweise zu finden, die die Autorin gegeben hat. Allerdings fällt mir mehr und mehr auf, wie sehr sich die Charaktere in den Krimis ähneln. Das macht die Suche nach dem Täter einfacher, stört mich aber auch bei manchen Klischees, und Formulierungen, die immer wieder auftauchen. Einige von ihnen mögen der damaligen Zeit geschuldet sein, aber das ist nur eine Erklärung und macht sie nicht besser.

    3ratten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.