Beiträge von Kirsten

    Kaufen* bei

    Amazon
    * Werbe/Affiliate-Link

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Der Untertitel lautet "die Zerstörung des klassischen Altertums durch die Christen". Das ist eine gewagte Aussage, besonders wenn man an die Verfolgung der frühen Christen denkt. Aber dabei wird oft übergangen, dass sich die späteren Christen sich nicht unähnlich verhalten haben. Alles, was nicht den Richtlinien ihres Glaubens entsprach, war nicht nur anders, sondern auch falsch. so falsch, dass man es ausmerzen musste.


    Catherine Nixey beschreibt die Zerstörung von Heiligtümern, von der Verzweiflung der Gelehrten, die sich von dem abwenden mussten, an das sie glaubten und von der Vernichtung von ganzen Bibliotheken, in deren Büchern das vermeintlich falsche Wissen stand. Im Gegensatz zu den Geschichten der Märtyrer, die edel und glücklich für ihren Glauben starben, zeigt die Autorin die andere Seite des frühen Christentums. Die Seite, die jede Freude eine Sünde nannte und die Andersgläubige unerbittlich verfolgte. Die die Errungenschaften der Kulturen vor ihnen nicht schätzen konnte, sondern zerstören musste und wollte.


    Ja, über weite Strecken war es eine einseitige Schilderung. Nach einer kurzen Phase, in der die verschiedenen Religionen friedlich nebeneinander existierten, begann die neue die alte zu vertreiben. Im wahrsten Sinn des Wortes. Die Kluft zwischen dem wahren Glauben und der beweisgestützten Wissenschaft war unüberbrückbar geworden und viele Gelehrte wanderten dorthin aus, wo man ihre Lehren noch schätzte. Aber diese Orte wurden immer weniger, je mehr sich das Christentum ausbreitete.


    Die Zerstörung der Kultur eines alten Glaubens galt nicht nur beim Christentum. Immer wieder nehmen neue Kulturen den Platz der alten ein und erlauben nur wenigen Aspekten davon, zu weiter zu existieren. Hier klingt das Bedauern darüber durch, dass es nicht möglich ist, das Alte zu erhalten, während das Neue immer mehr Platz einnimmt. Man kann die Erkenntnisse, die die Autorin in ihrem Buch zieht, auf mehr Aspekte des Zusammenlebens anwenden., denn auch heute ist Toleranz gegenüber dem Bestehenden immer noch sehr wichtig.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Beim Lesen musste ich mich zuerst daran gewöhnen, dass Tommy und Tuppence alt geworden sind. Ich habe die Beiden immer als das junge Paar vor Augen, das ich in ihrem ersten Fall kennengelernt habe. Meistens habe ich das Alter ausgeblendet, bis auf die Bemerkungen über ihre Kinder und Enkelkinder oder gegen Ende, als sich Tuppence ohne ihren Tommy nicht nur alleine fühlte, sondern mir auch ein bisschen verloren vorkam.


    Das Geheimnis um die verschwundene alte Dame hat sich langsam entwickelt, aber die Geschichte war von Anfang an auch spannend. Ich wusste, dass Agatha Christie Hinweise einstreut, aber dieses Mal habe ich nur die falschen gefunden. Ich fand den Fall stimmig, auch wenn Tuppence in ihren Ermittlungen manchmal ein bisschen weitschweifig war und Spuren nicht bis zum Ende verfolgt hat. Aber vielleicht hat ihr auch Tommy gefehlt, die beiden ergänzen sich perfekt.


    Dieses Mal hatte ich nichts auszusetzen. Vielleicht lag es an der Pause zwischen zwei Krimis, vielleicht auch an dem Ermittlerpaar, die meine heimlichen Helden bei Agatha Christie sind.

    5ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Wer an Megalithen denkt, dem kommen zuerst Stonehenge, die Menhire in der Bretagne und vielleicht auch die Steinkreise auf den Orkneyinseln in den Sinn. Den Wenigsten von uns ist wahrscheinlich bewusst, wie viele wir auch in Deutschland finden können, wenn wir nur genau hinsehen und wissen, wo wir suchen müssen.


    Tankred Kiesmann weiß das genau. Er ist seit vielen Jahren fasziniert von Megalithen und hat unglaubliche 1700 bereits ge- und besucht. Dass er das schon zu einer Zeit getan hat, als das Internet noch in den Kinderschuhen steckte und die Suche noch viel mühsamer war, hat meinen großen Respekt. Mittlerweile ist die Suche einfacher und Community besser vernetzt, aber das macht es nicht weniger besonders, wenn er wieder vor einem steinernen Giganten oder einem Grab steht.


    Bei vielen der Formationen, über die der Autor schreibt, stecken auch Sagen dahinter. Viele davon ähneln sich, wenn auch die das Ergebnis ein anderes ist. Manchmal waren auch die Sagen der Anlass, an einem bestimmten Ort zu suchen. Aber gerade die ersten (Hobby)Archäologen waren oft nur auf den Fund und nicht auf den Erhalt konzentriert. Oder man wollte bereits Zerstörtes wieder reparieren und machten dadurch noch mehr kaputt.


    Ich habe bei der Lektüre gespürt, wie der Autor für sein Thema brennt und er hat es geschafft, mir diese Begeisterung zu vermitteln. Gerade die Sagen um die jeweiligen Formationen haben mir gut gefallen. Sie haben die kalten Gesellen wieder ein bisschen wärmer gemacht.

    4ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Nach vielen Jahren hat sie den Mann verlassen, der sie jahrelang unterdrückt hat. Aber damit ist noch lange nicht alles gut. Monique kennt kein anderes Leben und so wiederholen sich die bekannten Muster von Gewalt und Beschimpfungen. Noch einmal wegzugehen, scheint ein zu großer Schritt zu sein. Aber mit Hilfe ihres gelingt es ihr erneut, einen Mann zu verlassen, der sie unterdrückt.


    Édouard hat geglaubt, dass seine Mutter stark genug für ihr neues Leben ist. Aber wer jahrelang immer wieder gesagt bekommt, dass sie nichts wert ist, glaubt irgendwann daran. Der Sohn erkennt, dass er seiner Mutter helfen muss, in ihrem neuen Leben zurecht zu kommen. Die Rollen werden getauscht und Monique hat jetzt jemand, der sich um sie kümmert. Auch seine Geschwister helfen dabei mit. Der Auszug der Mutter und auch der Erfolg des Bruders haben ihnen gezeigt, dass eine Veränderung möglich ist.


    Der Autor erzählt nicht nur die Geschichte seiner Mutter, sondern auch die seiner Familie und zum ersten Mal klingt sie versöhnlich. Er zeigt mehr Verständnis für seine Geschwister, das Verhältnis innerhalb der Familie wirkt harmonisch. Moniques Ausbruch ist auch der erste Schritt ihrer Kinder in ein neues Leben.


    Die Geschichte von Édouard Louis und seiner Familie ist nicht immer einfach gewesen. Deshalb ist es schön zu lesen, dass sie in diesem Teil ein versöhnliches Ende nimmt.

    4ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    * Werbe/Affiliate-Link


    Der Filmemacher Oscar stirbt, während er am Flughafen Schiphol auf seinen Flug wartet. Seine erwachsenen Kinder wirft sein unerwarteter Tod aus der Bahn, auch wenn der Kontakt in den letzten Jahren eher sporadisch war. Während sie gemeinsam die Beerdigung planen, setzt sich jeder von ihnen auf seine eigene Weise mit der Beziehung zum Vater auseinander.


    Auf den ersten Blick wirkt es so, als ob Oscar weder ein guter Vater noch ein guter Ehemann gewesen ist und es fällt leicht, ihn dafür zu verurteilen. Der Autor wie es dazu gekommen ist, dass aus dem jungen Mann aus dem kleinen Dorf der Mann geworden ist, der seine Familie so enttäuscht hat, dass es ihr schwerfällt, die notwendigen Entscheidungen für die Beisetzung zu treffen. Dabei ergreift er keine Partei, sondern zeigt in den Erinnerungen und Gesprächen der Kinder und ihrer Mutter und Rückblicken auf Oscars Leben den Weg, der schließlich auf den Boden der Abflughalle von Schiphol geführt hat.


    Der Autor zeigt, wie sehr unsere Eltern unser Leben prägen. Immer wieder erkenne ich im Verhalten von Cat, Moor und Tessel die fast unsichtbaren Narben, die ihre Vergangenheit bei ihnen hinterlassen hat. Für jede gibt es eine Erklärung aus Oscars Vergangenheit, aber auch nicht mehr, Oscar hat nie gelernt, sich seiner Vergangenheit zu stellen und auch als Erwachsener läuft er eher weg, wenn es schwierig wird als eine Lösung zu suchen.


    Es kommt mir nicht so vor, als ob es viele echte Gespräche in der Familie gegeben hat. Ab und zu eine Geste oder eine Bemerkung, mehr aber nicht. Das reicht nicht, um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und noch weniger, um Konflikte zu lösen. Das werden die Kinder nun nicht mehr können. Aber sie können ihren Frieden mit dem Mann machen, der ihr Vater war und Abschied von ihm nehmen.


    Daan Heerma van Voss erzählt nicht nur Oscars Geschichte, sondern auch die seiner Familie von den vier Menschen, die mit ihm seine Familie gebildet haben, wenn auch manchmal nur dem Namen nach. Aber auch wenn der Tod des Vaters sie nicht zusammengeschweißt hat, hat er sie doch einander nähergebracht und es scheint so, als ob sie reflektiert genug sind, um die Fehler aus der Vergangenheit nicht zu wiederholen.

    4ratten

    Eine Reihe von Morden erschüttert Paris, aber diese Reihe hört auf, als man einen Verdächtigen verhaftet. Der behauptet allerdings, unschuldig zu sein. Das Fräulein von Scudery glaubt an seine Unschuld und will ihn vor der Verurteilung zu bewahren.


    Das Stück gilt als einer der ersten Kriminalromane. Er beschäftigt sich nicht nur mit den Verbrechen, sondern auch mit dem Täter und seinem Motiv. Da stellt der Autor die Frage, inwieweit man an seinem Schicksal schuld ist, was man davon in die Wiege gelegt bekommt und ob man dann von einer Schuld freigesprochen werden kann.


    Ich fand den Roman interessant, wenn auch manchmal von der Sprache her ein bisschen sperrig. Zu seiner Zeit hat er sicherlich die Leser beeindruckt, jetzt wirkt er brav.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Lucrezia ist ein für ihre Zeit mehr als ungewöhnliches Mädchen. Sie hat einen scharfen Verstand und ist auf vielem Gebieten sehr begabt. Aber das kann ihr Schicksal nicht verändern, denn als Tochter eines hohen Adligen wird sie den Mann heiraten müssen, den ihre Eltern ihr aus politischen Gründen aussuchen. In ihrem Fall ist es der Herzog von Modena und Ferrara, den ihre Eltern eigentlich für ihre ältere Schwester vorgesehen hatten. Nach deren Tod tritt sie in deren Fußstapfen.


    Anfangs scheint die Ehe glücklich zu sein, Alfonso hat ähnliche Interessen und geht auf seine viel zu junge Ehefrau ein. Aber Lucrezia fallen immer mehr Unstimmigkeiten beim Charakter ihres Mannes auf. Anfangs nur Kleinigkeiten, aber als der erhoffte Erbe ausbleibt, wird Lucrezia mehr und mehr zur Gefangenen ihrer Pflicht. Ihr Mann isoliert sie immer mehr und als sie sich an ihre Familie wendet, bekommt sie von ihr nicht die erhoffte Hilfe.


    Die Lage scheint aussichtslos, aber im Gegensatz zur realen Lucrezia findet Maggie O'Farrell für ihre Protagonisten einen möglichen Ausweg. Ob sie ihn ergreifen wird, bleibt der Fantasie der Leser überlassen.

    4ratten

    Auch beim zweiten Lesen war der Krimi spannend zu lesen. Allerdings hat mich die wechselhafte Beziehung zwischen Flea und Caffery mehr gestört. Er hat ein bestimmtes Bild von ihr, das sie nie erfüllen kann, so sehr sie es auch versucht. Vielleicht ist das auch der Grund, warum sie immer wieder auf eigene Faust ermittelt und sich dabei immer wieder in Gefahr bringt. Auch Cafferys Freundschaft zum Walking Man fand ich dieses Mal anstrengender als sonst. Seine Alleingänge fallen auf und werden nicht gerne gesehen. Manchmal habe ich auch das Gefühl, als ob ihm seine Vergangenheit es schwer macht, hier zu ermitteln. Aber genau diese Facetten in den Charakteren von Caffery und Flea machen die Serie auch aus.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Ein frühes Foto von seiner Mutter zeigt eine Frau, die Édouard Louis so nie kannte. Sie wirkt gelöst, glücklich. Nicht die verhärmte Frau, die er kannte. Die ständig von ihrem Mann kleingehalten wurde, deren einziges Glück eine CD von den Scorpions und ein kleiner Urlaub waren. Dabei hatte sie andere Pläne, aber das Leben ist ihr dazwischen gekommen.


    Mit 19 war sie mit dem zweiten Kind schwanger. Den ersten Mann hat sie verlassen, weil sie ein besseres Leben für sich und ihre Kinder wollte. Aber auch der .zweite Mann hat ihr das erhoffte Glück nicht gebracht, sondern war nur ein Abbild des ersten. Sie muss zusehen, wie ihre Kinder den gleichen Weg nehmen wie deren Eltern. Nur Édouard ist eine Ausnahme, er hat Erfolg in der Schule und könnte den Weg nehmen, den sie für sich selbst erhofft hat. Vielleicht ist er auch der Grund, warum sie nach viel zu vielen Jahren endlich wagt, ihren eigenen Weg zu gehen und ihren Mann zu verlassen.


    Édouard Louis braucht nicht viele Worte, um die Geschichte seiner Mutter zu erzählen. Aber sie haben genügt, um ein Bild von ihrem Leben zu zeichnen, das andere Autoren auf wesentlich mehr Seiten nicht halb so beeindruckend schildern.

    5ratten

    Dieses Mal haben mich die Nebenschauplätze, die Elizabeth George in ihre Krimis einbaut, nicht gestört. Im Gegenteil: auch wenn sie von dem Mord an Santo abgelenkt haben, haben sie auch immer wieder dorthin zurück geführt. Nur den Handlungsstrang um Tammy hätte ich nicht gebraucht, er hatte nur wenig mit den Ermittlungen zus tun und ich fand den Großvater zu übertrieben dargestellt.


    Thomas Lynley so verletzlich zu sehen, ist immer schwierig, gerade weil Helen so ein wichtiger Teil der Reihe war. ich finde seine Trauer sehr authentisch dargestellt, musste aber stellenweise auch lächeln, wenn er sich in einer ganz alltäglichen, aber für ihn unbekannten Situation ungeschickt angestellt hat.


    Bea Hannaford als leitende Ermittlerin hat mir gut gefallen. Sie und Lynley sind ein gutes Team und fast finde ich es ein bisschen schade, dass sie nicht weiter zusammenarbeiten. Aber dann hätte Barbara wahrscheinlich keinen Platz mehr und das kann ich mir nicht vorstellen.


    Täter und Motiv fand ich sehr interessant. Ein bisschen dramatisch vielleicht, aber gut ausgearbeitet. Auch beim dritten lesen hatte ich nur wenig zu meckern.

    4ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    * Werbe/Affiliate-Link


    Plötzlich letzten Sommer

    Violet Venable hat ihren Sohn verloren. Jahrelang waren die beiden unzertrennlich, aber dann trat Catherine in sein Leben. Sie ist daran schuld, dass Sebastian tot ist und die Geschichte seines Todes ist so grausam, das Violet sie ihr am liebsten aus dem Kopf schneiden lassen will, notfalls auch gegen Catherines Willen.


    Violet hat die Macht, die Geschichte ihres Sohns neu zu schreiben, notfalls auch auf Kosten einer jungen Frau, die nur durch Zufall zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war. Aber während die beiden Frauen ihre Geschichte erzählen, wird eine andere Geschichte geschrieben. Das Verhältnis zwischen Sebastian und seiner Mutter war durch ihrer übergroße Liebe geprägt, die dem Sohn keinen Raum für eine eigene Entwicklung gelassen hat. Der Urlaub mit Catherine war das erste Mal, dass Sebastian sich wirklich frei fühlen konnte. Diese Freiheit nutzte er zum Ausleben seiner Träume, aber das passierte auf Kosten von Catherine. Sie ist durch die Geschehnisse traumatisiert, aber Violet ist das egal. Anstatt ihr zu helfen, will sie nur die Wahrheit vertuschen. Aber über was? Über die ungesunde Beziehung zu ihrem Sohn oder über Sebastians wahres Ich?


    Orpheus steigt herab

    Eine typisch amerikanische Kleinstadt, in der der Tratsch blüht. Eine Frau, die in einer lieblosen Ehe gefangen ist, deren einzige Atempause die Krankheit ihres Mannes war. Die gibt ihr die Hoffnung auf ein anderes Leben und ein kleines bisschen Glück und diese Hoffnung wird durch den Fremden, den sie ihrem kleinen Laden schlafen lässt, noch genährt. Aber als ihr Mann aus dem Krankenhaus nach Hause kommt, platzt ihr bescheidener Traum vom Glück.


    Tennessee Williams erzählt in beiden Stücken die Geschichte von Menschen am Rand der Gesellschaft. Sie alle hoffen auf ein besseres Leben, aber sie wissen auch dass sich diese Hoffnungen nie erfüllen werden. Sie stehen nicht nur im Stück auf der Bühne, sondern auch in ihrem Leben: beobachtet von Menschen, die jeden ihrer Schritte kommentieren. Sie hätten die Macht, das Leben zum Besseren zu wenden, aber statt dessen freuen sie sich an ihrem Scheitern. Trotzdem bleibt am Ende die Hoffnung, dass es wenn schon nicht gut, dann doch besser wird.

    4ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    * Werbe/Affiliate-Link


    Tempe Brennan ist glücklich: ihre Tochter ist gesund von ihrem Einsatz zurück gekommen. Aber sie muss erkennen, dass sich Kathy verändert hat und das fällt ihr nicht leicht. Viel Zeit hat sie nicht dafür, denn sie findet auf ihrer Veranda ein Paket mit einem grausigen Inhalt, einem menschlichen Augapfel. Der ist nur der Auftakt zu einer Spur, die Tempe zu weiteren Leichenfunden führt und nur ihr Instinkt verrät Tempe, dass diese Spuren alle auf das gleiche Ziel hinführen.


    Die Reihe um Tempe Brennan ist lang und man merkt diesem Teil die Routine der Autorin an. Das Muster ist klar: Tempe Brennan wird mithilfe der Spuren dorthin gelockt, wo der Täter sie haben will. Für mich blieb wenig Raum zum Rätseln, ich war meistens schon einen Schritt weiter als Tempe und wusste ab der Hälfte, wie sich die Geschichte weiterentwickeln würde und wer hinter allem steckt.


    Langweilig war mir die Lektüre nicht, denn die Autorin weiß, wie sie ihre LeserInnen bei der Stange hält. Aber manchmal war mir der Ton zu leicht, er hat für mich nicht zum Inhalt gepasst, weil mir der Ernst gefehlt hat.


    Der Ausflug in die Welt von Tempe Brennan hat mir nicht schlecht gefallen, aber weitere werden wohl nicht folgen.

    3ratten

    Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Es war ein besonderer Moment, als Dag und sein Vater die Pfotenabdrücke des Vielfraßes im Schnee entdeckten. Seit diesem Tag ist viel Zeit vergangen und jetzt will er den Weg noch einmal gehen und die Spur von damals wiederzufinden.


    Es ist eine Reise in die Vergangenheit und es ist auch keine. Dag kann das Rad der Zeit nicht zurückdrehen, das ist ihm bewusst. Aber während er im Wechsel der Jahreszeiten die bekannte Gegend neu erkundet, erinnert er sich an daran, was er bei früheren Wanderungen an der gleichen Stelle erlebt und auch gefühlt hat. Die Erinnerungen sind vielfältig: glückliche Erinnerungen an gemeinsame Unternehmungen mit dem Vater oder Freunden. Erleichterung, als er sich an Situationen erinnert, die durchaus hätten schiefgehen können und die Trauer um seine Schwester, für die er mit seinem Vater den Grabstein aus dem Berg geholt hat. Auch der Vater ist mittlerweile gestorben und er denkt mit viel Dankbarkeit an das zurück, was er ihm über die Berge und die Natur beigebracht hat.


    Die Liebe zur Natur kann ich in jeder Zeile finden. Ich habe das Glitzern des Schnees an einem stillen Wintertag vor mir gesehen und wie sich bekannte Plätze im Lauf des Jahres verändern. Aber er lässt auch nicht das Tier außen vor, wegen dem er immer wieder unterwegs ist. Ich wusste bis zu diesem Buch nicht viel über den Vielfraß und die Kombination aus Legenden und Wissen hat mir sehr gefallen. Ich kann die Begeisterung des Autors für das Tier nachvollziehen, auch wenn ich ihm bei einer Wanderung eher nicht begegnen will.

    4ratten

    Anfangs habe ich mich mit der Art, wie die Autorin die Geschichte erzählt, und auch den Charakteren von Daniel und Claudette schwer getan. Aber man sollte ein Buch nie nach dem ersten Eindruck beurteilen, denn beim Weiterlesen hat sich meine Meinung komplett geändert.


    Bei meiner ersten Begegnung gerade mit Claudette wirkte chaotisch und arrogant und mit der momentanen Situation, aber auch mit der Gesamtsituation überfordert. Daniel schien sich in seinem Zuhause und in seiner Ehe nicht wohl zu fühlen. Aber je mehr die Autorin aus der Vergangenheit der beiden erzählt, desto besser kann ich sie verstehen.


    Maggie O'Farrell erzählt zuerst in Rückblenden, dann aus der Gegenwart. Vieles erklärt, warum sich Daniel und Claudette so verhalten, wie sie es jetzt gerade tun. Aber auch wenn ich sie verstehen kann, hätten sie an vielen Punkten in ihrem Leben andere, vielleicht auch bessere Entscheidungen treffen können. Dass sie es nicht getan haben, macht sie menschlich und ihre Geschichte so berührend.

    4ratten

    Die kurzen Kapitel und die Handlung, die zwischen den Ereignissen in der Klinik und der verschwundenen Misty Kitson hin und herspringt haben mir die zweite Lektüre anfangs schwer gemacht. Die Geschichte kam nicht in Schwung, sondern zerfiel in kleine Stücke. Dazu kamen die Spannungen zwischen Flea und Caffery, die sich schon seit einiger Zeit hinziehen. Da gibt es nichts Neues mehr, sondern die beiden drehen sich immer wieder um das gleiche Ereignis. Da würde ich mir wünschen, dass sie Autorin endlich einen Punkt dahinter setzt und die Sache beendet, statt sie immer wieder hoch zu kochen.


    Lange wusste ich nicht, was sich in der Klinik wirklich abgespielt hat. War es nur die Einbildung von Patienten und Pflegern oder war Maud real? Und wie gehört Penny zu dazu? Jeder einzelne Handlungsstrang war interessant, aber dadurch, dass ich immer nur Häppchen vorgesetzt bekommen habe, ist es mir schwergefallen, im Lesefluss zu bleiben. Die Art, wie sich am Ende alles gefügt hat, hat mir gut gefallen, aber sie macht meine Kritikpunkte nur bedingt wett.

    3ratten

    Endlich habe ich (wieder) erfahren, wie Alan Banks zu seiner Liebe für meist klassische Musik gekommen ist. Im ersten Teil ist mir noch nicht bewusst gewesen, wie sehr sie ein Teil von ihm ist, deshalb habe ich diese Information zwar gelesen, aber nicht behalten.


    Beim zweiten Lesen ist mir das Alter des Krimis noch mehr aufgefallen als beim ersten Mal. Das Abtun des Voyeurs und das Victim Blaming, auch und gerade bei den Ermittlern ist etwas, findet heute sicherlich immer noch statt, aber zumindest auf dem Papier wird anders damit umgegangen. Und auch wenn ich mir den Charakter von Alan Banks ansehen bin ich froh, dass er sich seit diesem Fall weiterentwickelt hat.


    Banks muss gleich in drei Fällen ermitteln. Vielleicht liegt es daran, dass es meine zweite Lektüre war, ich habe einige Hinweise gefunden. Das hat den Krimi aber nicht weniger spannend gemacht.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Kaufen* bei

    Amazon
    * Werbe/Affiliate-Link


    Seit über sechzig Jahren beherrscht sie die Musik- und Filmwelt und hat sich unzählige Male neu erfunden. In dieser Zeit wurde schon viel über sie geschrieben, jetzt schreibt sie selbst und erzählt die Geschichte ihres Lebens.


    Es ist schwer bis unmöglich Cher zu entgehen. Ich habe es nicht geschafft und kenne einige ihrer Filme und Lieder und habe über sie gelesen und gehört. Aber das waren immer nur kleine Bruchstücke und Momentaufnahmen, die sich oft widersprochen haben und ich habe gehofft, dass die Künstlerin diese Widersprüche auflösen würde.


    Ich gebe zu, dass ich anfangs ein wenig enttäuscht war. Der Stil, in dem Cher ihre Geschichte erzählt, war mir zu einfach. Aber beim Weiterlesen habe ich gemerkt, dass er passt, weil er nicht einfach ist, sondern locker und so blickt die Erzählerin auch auf ihr Leben zurück. Damit will ich nicht sagen, dass ihr Leben leicht war. Im Gegenteil: ihre Großmutter und ihre Mutter gaben ihr ein Bild von einem Leben vor, in dem Frauen sehr oft die Opfer waren. Aber in dem sie sich auch aus ihren widrigen Umständen befreien und ihren Töchtern zeigen konnten, dass es immer einen Weg gibt.


    Diesen Weg ist die junge Cher gegangen. Sie beschreibt sich als clevere Rebellin, die genau wusste, was sie von Leben wollte. Als sie ihren späteren Mann Sonny Bono kennenlernte, war es keine Liebe, aber Faszination auf den ersten Blick. Sonny erkannte früh Chers Talent und nach ersten Engagements als Backgroundsängerin holte er sie in den Vordergrund und gründete weltbekannte Duo Sonny und Cher.


    Die Zusammenarbeit mit ihrem späteren Mann war anfangs viel Spaß, aber auch viel Arbeit. Irgendwann wurde der Spaß immer weniger und die Arbeit immer mehr. Auftritt folgte auf Auftritt und anfangs sah es so aus, als ob nichts die Beiden aufhalten könnte. Aber ein Engagement, das Sonny gegen Chers Wunsch annahm, trieb sie in den finanziellen Ruin. Sie mussten noch härter arbeiten, um aus diesem Tief herauszukommen.


    Irgendwann in dieser Zeit änderte sich das Verhältnis zwischen den Eheleuten, die sie mittlerweile waren. Sonny trieb Cher unermüdlich an, noch mehr zu geben, so dass es irgendwann für sie nichts anderes mehr gab als Arbeit und Schlafen. Er isolierte sie von allen Freunden und während sie immer erschöpfter wurde, hatte Sonny nicht nur ein Leben neben der Arbeit, sondern auch neben ihrer Ehe. Es hat lange gedauert, das zu erkennen und noch länger, sich daraus zu lösen.


    Neben den privaten Problemen erzählt Cher immer wieder aus der schillernden Welt, in der sie lebt und arbeitet. Dieser Kontrast könnte nicht größer sein, aber er zeigt auch, dass hinter dem schönen Schein oft ein nicht so schönes Leben steckt. Chers Leben enthält so viel, dass es nicht in nur ein Buch passt. Ein Cliffhanger ist das Ende des ersten Teils nicht, aber trotzdem hat sie mir Lust auf den zweiten gemacht.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Ich kenne nur die Verfilmung, die fand ich teilweise schlimm und das nicht wegen dem Horrorelement :( Mobbing gehörte damals schon fast zum guten Ton an Schulen (und wenn ich an Bemerkungen in manchen Filmen oder Serien denke, hat sich leider nicht viel getan).