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Der Untertitel lautet "die Zerstörung des klassischen Altertums durch die Christen". Das ist eine gewagte Aussage, besonders wenn man an die Verfolgung der frühen Christen denkt. Aber dabei wird oft übergangen, dass sich die späteren Christen sich nicht unähnlich verhalten haben. Alles, was nicht den Richtlinien ihres Glaubens entsprach, war nicht nur anders, sondern auch falsch. so falsch, dass man es ausmerzen musste.
Catherine Nixey beschreibt die Zerstörung von Heiligtümern, von der Verzweiflung der Gelehrten, die sich von dem abwenden mussten, an das sie glaubten und von der Vernichtung von ganzen Bibliotheken, in deren Büchern das vermeintlich falsche Wissen stand. Im Gegensatz zu den Geschichten der Märtyrer, die edel und glücklich für ihren Glauben starben, zeigt die Autorin die andere Seite des frühen Christentums. Die Seite, die jede Freude eine Sünde nannte und die Andersgläubige unerbittlich verfolgte. Die die Errungenschaften der Kulturen vor ihnen nicht schätzen konnte, sondern zerstören musste und wollte.
Ja, über weite Strecken war es eine einseitige Schilderung. Nach einer kurzen Phase, in der die verschiedenen Religionen friedlich nebeneinander existierten, begann die neue die alte zu vertreiben. Im wahrsten Sinn des Wortes. Die Kluft zwischen dem wahren Glauben und der beweisgestützten Wissenschaft war unüberbrückbar geworden und viele Gelehrte wanderten dorthin aus, wo man ihre Lehren noch schätzte. Aber diese Orte wurden immer weniger, je mehr sich das Christentum ausbreitete.
Die Zerstörung der Kultur eines alten Glaubens galt nicht nur beim Christentum. Immer wieder nehmen neue Kulturen den Platz der alten ein und erlauben nur wenigen Aspekten davon, zu weiter zu existieren. Hier klingt das Bedauern darüber durch, dass es nicht möglich ist, das Alte zu erhalten, während das Neue immer mehr Platz einnimmt. Man kann die Erkenntnisse, die die Autorin in ihrem Buch zieht, auf mehr Aspekte des Zusammenlebens anwenden., denn auch heute ist Toleranz gegenüber dem Bestehenden immer noch sehr wichtig.