Beiträge von Kirsten

Alles ist politisch. Diese Community positioniert sich. Wir sind queerfreundlich, intersektionell, achten auf inklusive Sprache und sind nicht tolerant bei Nazis und Faschisten, denn wer neben diesen Arschlöchern marschiert, ist entweder selbst ein Nazi / Faschist oder eine nützliche Marionette derselben. Andere Kategorien gibt es nicht. Keine Stimme für Rechts! Keine Stimme für CDU, FDP und AfD!

    Mein aktuelles Buch ist Nomadland - Jessica Bruder. Es handelt von Arbeitsnomaden in den USA. Diese Menschen haben ein mehr oder regelmäßiges Einkommen, aber es reicht trotzdem nicht für Miete und alle anderen Kosten. Deshalb sind sie von Job zu Job unterwegs und leben auf der Straße. Wenn ich mir die steigenden Mietpreise hier ansehe, fr age ich mich, wie lange es bei uns noch dauert, bis es hier so weit ist.

    Hallo zusammen,


    wir waren gestern in Edinburgh, sehr voll aber auch sehr schön. Irgendwie habe ich im Ferienhaus diese drei Bücher im Rucksack gefunden, eines davon stand sogar auf meiner Wunschliste :saint:


    Michael Connelly - Black Ice

    Andrew Crumey - Sputnik Caledonia

    Robert Hardman - Queen of our Times


    Gestern waren es über 10000 Schritte, aber natürlich sitze ich auch viel, hauptsächlich beim Lesen. Bei der Arbeit bin ich ständig auf den Beinen, weil ich in zwei verschiedenen Stockwerken arbeite bzw. sitze. Diese Bewegung fehlt mir schon, aber ich genieße auch die ruhigen Tage.

    Hat noch jemand den Eindruck, in den letzten Tage sehr wenig Bewegung bekommen zu haben? Ich melde mich schon wieder vom Sofa.

    Nö, ich bin heute 20+ Kilometer um Loch Leven gewandert ;) Aber unterm Strich ist es tatsächlich weniger, weil Radfahren und Bouldern wegfällt.


    Ich habe heute den dritten Teil der Sommerschwestern beendet und überlege, welches Buch es als nächstes sein soll. Eigentlich wollte ich eines der Bücher aus dem Ferienhaus sein, aber Mann und Maus planen gemeinsam das Jugendturnier beim Verein und im Hintergrund läuft Top2000 von niederländischen Radio 2... lieber etwas leichteres. Ich glaube, ich greife als nächstes zu Charlotte Link, da hat sich ein reRead auf den Reader geschlichen. Witzigerweise habe ich dieses Buch auch in Schottland gelesen, beim ersten Urlaub mit der Maus, bei dem meine Schwiegereltern auch dabei waren.

    Wir sollen zwischen den Jahren frei nehmen, ich habe die Tage genutzt, um Gleitzeit abzubauen. Allerdings arbeiten in meinem Gebäude mittlerweile zwei verschiedene Abteilungen, für die auch andere Regelungen gelten bzw. wo die Mitarbeiter wegen ihrer Versuche reinkommen müssen. Aber das sind nur wenige und die müssen mit eingeschränktem Service und kälteren Temperaturen auskommen.

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    Kea Laverde will ihrer ehemaligen Agentin einen Gefallen tun und reist nach Georgien um eine Reportage über den dortigen Tourismus zu beenden. Die Reporterin, die diese Reportage schreiben sollte, ist spurlos verschwunden. Ebenso wie die deutsch-georgische Mezzosopranistin Clara Cleveland, die in Tiflis ein Konzert geben wollte. Hängen die beiden Fälle zusammen?


    Eigentlich mag ich die Fälle von Kea Laverde, aber wie das Wort schon verrät, war es diesmal nicht so. Keas Ermittlungen verlaufen selten in einer geraden Linie, aber dieses Mal war es ein Knäuel aus verschiedenen Handlungssträngen und möglichen Verdächtigen. Daneben erzählt die Autorin auch die Geschichte Georgiens, die ich fast noch interessanter finde als die Suche nach den verschwundenen Frauen. Auf der Suche werden Kea und ihrer Freundin Juliane immer wieder Steine in den Weg gelegt, aber lange war mir nicht sicher, warum. Wer wollte nicht, dass sie die Verschwundenen finden?


    Ich wusste relativ früh, was passiert war und wer die Schuldigen waren. Kea schien sich dagegen immer weiter von der Lösung zu entfernen, so dass ich sie manchmal am liebsten in die richtige Richtung geschubst hätte. Dass sie den Fall letztendlich lösen konnte, kam mir mehr wie ein Zufall vor. Richtig schlecht war der Krimi nicht, aber wirklich gut hat er mir nicht gefallen.

    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Ihre ältere Schwester Tilda hat die Familie schon vor längerer Zeit verlassen, nach dem Tod der Mutter geht auch Ida. Es ist mehr eine Flucht als ein Abschied: sie nimmt den ersten Zug, fährt bis zur Endhaltestelle und landet auf Rügen, wo sie nach einigem Hin und Her einen Job in einer Kneipe annimmt. Der Wirt Knut ist mehr als nur ihr Boss, er und seine Frau Marianne nehmen Ida in ihr Haus auf und geben ihr die sichere Umgebung, nach der sie sich lange gesehnt hat.


    Ida ist zornig: auf ihre Mutter, die ihr eine normale Kindheit verweigert hat, auf ihre große Schwester, die sie mit der Mutter zurückgelassen hat und auf ihr Leben im Allgemeinen, das ihr übel mitgespielt hat. Das habe ich beim Lesen deutlich spüren können, aber es hat ein paar Seiten gebraucht, bis sich Ida ihrer Vergangenheit stellen konnte und ich verstanden habe, warum sie so wütend war.


    Ich habe den Eindruck, als ob sich die Schwestern nie ausgesprochen haben. Als Außenstehenden konnte ich verstehen, dass Tilda gehen musste, aber für die damals noch kleine Schwester sah es wahrscheinlich anders aus. Vielleicht ist das der Grund, warum Ida ihre beste Freundin mehr vermisst als die Schwester und sich lange weigert, sie in ihren neuen Leben zu besuchen, dass ganz anders ist als das Leben ihrer Kindheit.


    Das Leben bei Knut und Marianne war mir fast zu viel heile Welt. Auch Ida war mit der Situation überfordert, vielleicht auch, weil sie so ein normales Leben nie kannte. Es fällt ihr schwer, sich auf gute Dinge einzulassen, weil sie die Erfahrung sie gelehrt hat, wie schnell alles vorbei sein kann. Die weiteren Ereignisse geben ihr zu einem gewissen Grad auch recht, aber Ida lernt, dass sie ihr Schicksal durchaus selbst in die Hand nehmen kann.


    Auch wenn Idas Geschichte eine Fortsetzung von der von Tilda ist, kann man die beiden unabhängig voneinander lesen. Genauso unabhängig, wie eben die Schwestern voneinander sind.

    4ratten

    Ich lese gerade den dritten Teil von den Sommerschwestern und bin etwas irritiert, wie die Autorin Sinterklaas beschreibt. Der kommt Mitte November aus Spanien an und bis zum 5.12. können die Kinder jeden Abend ihre Stiefel stellen und es kann (nicht muss) jeden Morgen ein Geschenk drin sein. Monika Peez beschreibt es so, als ob es nur der 5.12. mit dem großen Geschenk ist :gruebel: Eigentlich fällt das Buch nicht in mein übliches Beuteschema, aber es hat auch das Thema "kaputte Familie" und das finde ich immer spannend, in welcher Form auch immer.


    Auch wenn ich in kein weiteres Buchgeschäft gekommen bin, wächst mein SUB: heute habe ich ein vorgemerktes Buch aus der OnLeihe bekommen und ich schleiche um die Bücher im Haus herum, ob ich nicht vielleicht doch noch zwei weitere Bücher auf den SUB packen soll. Dafür oder dagegen muss ich mich bald entscheiden, damit ich sie auch noch im Urlaub lesen kann.

    Wir sind auch gerade vom Spaziergang zurückgekommen und lümmeln wieder auf den Sofas. Heute waren wir faul, morgen wollen wir eine Wanderung um Loch Leven machen, da müssen wir früher raus. Hier wird es erst gegen 9:00Uhr wirklich hell und jetzt, also 15:15Uhr schon wieder dämmrig. Da bleibt nicht viel Zeit zum Wandern.

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    Weiß ist die koreanische Farbe der Trauer und die Trauer ist das zentrale Motiv in diesem Buch. Die Autorin hatte eine Schwester, die kurz nach der Geburt in den Armen der Mutter gestorben ist. Dieser Verlust hat das Leben ihrer Familie geprägt und die Trauer begleitet sie ihr Leben lang. Sie ist nicht mehr der scharfe Schmerz des plötzlichen Verlusts, sondern etwas, was sich wie eine schwere Decke über sie legt und sie lähmt. Wie kann man angesichts so einer Bürde weitermachen?


    Das Buch hat mir sehr gut gefallen, trotzdem oder vielleicht gerade deswegen fällt es mir schwer, meinen Eindruck in Worte zu fassen. Die Trauer um die Schwester hat viele Gesichter und es gibt unzählige Dinge, die diese Trauer immer wieder aufs Neue hervorrufen und genauso viele Wege, wie Han Kang diese Trauer beschreibt. Trotzdem fand ich es nicht schwer zu lesen, die Autorin hat mich von der ersten Seite an mitgenommen und bis zur letzten nicht mehr losgelassen.

    5ratten

    Zweimal hat mir der Krimi gut gefallen, beim dritten Lesen war das nicht (mehr) so. Für meinen Geschmack gab es zu viele Handlungsstränge, aber keinen wirklichen roten Faden. Selbst Lynleys Vorgehen im Lake District war mehr ein Herumstochern als echte Ermittlungsarbeit. Deborahs Vorgehen war fast schon dilettantisch und sie macht alles, um nicht über die Probleme zwischen ihr und Simon nachdenken zu müssen. Die Familie Fairclough besteht nur auf dem Papier, die einzelnen Mitglieder scheinen sich regelrecht zu verabscheuen.


    Auch in London sieht es nicht besser aus. Barbara muss sich immer noch mit ihrer Chefin auseinandersetzen, die sie unbedingt verändern will. Sie fühlt sich von Lynley außen vor gelassen, weil er ihr nicht erzählt, was er vorhat, trotzdem soll sie ihm helfen. Das kann nicht gutgehen und führt immer mehr zu Spannungen zwischen ihr und Ardery. Ich finde das Verhalten von Thomas Lynley Barbara gegenüber egoistisch, weil er damit ihre Karriere gefährdet und ihre Loyalität ausnützt.


    Die Geschichte ist kein Krimi im klassischen Sinn, hat aber vieles, was man von einem Krimi erwartet. Für mich war es diesmal zu viel um mir wirklich zu gefallen.

    3ratten

    Ach ja: Jetzt freut es mich noch mehr, dass zwei von Rachel Carsons Büchern über das Meer bei mir subben. (Das dritte habe ich schon gelesen.)

    Rachel Carson ist auch direkt auf meine Wunschliste gewandert.

    danke Juva dass du mich wieder an diese Lektüre erinnert hast. Ich habe vor kurzem ein Buch von Rachel Carson gelesen und mich gewundert, warum ich es mir notiert habe. Jetzt weiß ich es wieder ;)

    Guten Morgen,


    nach zwei Tagen Autofahren und Fähre sind wir gut im Ferienhaus angekommen. Ein kleiner Zwischenstopp in Alnwick zum SUBAufbau und dann durchgefahren bis über Edinburgh. Schnee hatten wir auch, allerdings schon am Montag auf dem Hunsrück. Wenn es auf dem Weg in die Niederlande schlechtes Wetter gibt, dann da.


    Auf der Fähre habe ich mein Buch von Elizabeth George gelesen und gerade eben ein Buch von Negalley beendet: Eva Lugbauer - Schwimmmen im Glas. Natürlich bin ich durch den Titel auf das Buch aufmerksam geworden, Letztendlich hat es nichts mit Schwimmen zu tun gehabt. Ganz anders als erwartet, aber sehr gut.


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    Campino als Heinrich-Heine-Gastprofessor, kann das gutgehen? Ich kenne zwar einige Stücke der Toten Hosen, habe mich aber nicht weiter mit ihnen beschäftigt. Was kann ich von dem Sänger einer Band, die durch ihre provokativen Texte auffällt, in einer Vorlesung über Gebrauchslyrik erwarten?

    Auch ich Erich Kästner und Kraftwerk schon kannte, muss ich gestehen, dass ich vor der Lektüre nicht wusste, wer oder was Cock Sparrer ist. Die Lücke konnte ich schließen. Aber Campino erzählt noch viel mehr und vieles davon kannte ich. Er hat mir lang vergessene Lektüre wieder ins Gedächtnis gerufen und mich an Liedtexte erinnert, die ich schon vergessen hatte.


    Campino erzählt auch viel Persönliches: von dem Moment, an dem ihn die Musik das erste Mal so richtig berührt hat. Von seinem Werdegang als Musiker und den besonderen Momenten mit den Hosen. Er ist selbstkritisch und sieht manches aus der Vergangenheit in einem anderen Licht. Er stellt die Frage, was bei einem Song wichtiger ist, der Text oder die Musik und wie weit sie sich ineinander einmischen dürfen.


    In der letzten Zeit hat Campino Kritik einstecken müssen. Man wirft ihm vor, sich von der Person, die er früher war, zu weit entfernt zu haben. Dass das eine natürliche Entwicklung ist und sich seine Kritiker auch weiterentwickelt haben, sehen diese nicht. Aber das macht ihm nichts aus. Er mischt sich gerne ein und es stört ihn nicht, unbequem zu sein. Ich mag Menschen, die sich einmischen und auch wenn die Musik der Hosen nicht immer meine ist, kann ich die Frage vom Anfang kann ich mit einem lauten Ja beantworten.

    5ratten

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    Eoin MacNamee erzählt die Geschichte von Robert McGladdery, dem letzten Mensch der in Nordirland hingerichtet wurde. McGladdery wurde wegen des Mordes an der 19jährigen Pearl Gamble angeklagt und schuldig gesprochen.


    Roberts Geschichte ist die eines jungen Mannes, dessen Schuld von Anfang an festzustehen schien. Die ermittelnden Beamten waren nie auf der Suche nach möglichen anderen Tätern, sondern nur nach Beweisen für McGladderrys Schuld. Er stand schnell als Verdächtiger fest und wurde überwacht. Diese Aufmerksamkeit schien ihm zu gefallen. Er gab damit an, Verdächtiger in einem Mordfall zu sein. Ob er sich der Folgen dieses Handels bewusst war, hat der Autor offen gelassen.


    Für mich ist das nicht das Einzige, was offen geblieben ist. Der zuständige Richter will eine Verurteilung um jeden Preis. Seine Voreingenommenheit ist offensichtlich, trotzdem wird er nicht von dem Fall abgezogen. Roberts Mutter scheint nicht an der Schuldfrage ihres Sohns interessiert zu sein. Vielmehr beschäftigt sie die Schande, die er über sie bringt. Und auch der neue Ermittler im Team, McCrink bleibt vom Charakter eher farblos.


    Das Buch ist eine Aneinanderreihung von Fakten, aber nicht mehr. Nicht nur McCrink bleibt blass, auch die anderen Charaktere entwickeln sich seit dem ersten Eindruck, den ich von ihnen gewonnen habe, nicht weiter. Robert McGladdery war ein Angeber und nicht wirklich sympathisch, aber macht ihn das zum Mörder? Er bestreitet seine Schuld und ist sich bis zum Prozess sicher, dass er freigesprochen wird. Erst ganz zum Schluss legt er ein Geständnis ab, aber was ist es wirklich wert nach der Verurteilung? Für mich blieben nach der Lektüre mehr fragen offen, als mir der Autor beantworten konnte.

    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus: