Saskia Michalski - Lieben und lieben lassen

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    Es kommt nicht oft vor, dass mich ein Buch nur wegen des Covers interessiert, unabhängig von Titel oder AutorIn. Hier hat mich Saskias Lächeln direkt angesprochen. Es wirkt auf mich wie das Lächeln von jemand, der genau am richtigen Platz im Leben steht. Aber auch wenn das jetzt der Fall ist, war der Weg dorthin nicht einfach.


    Saskia erzählt einer Kindheit und Jugend, die im ganz normalen Rahmen ablief. Elternhaus, Schule, Studium- diesen Weg gehen die meisten. Aber Saskias Weg war steiniger als viele. In der Schule von den Lehrern als UnruhestifterIn herausgedeutet, weil Saskias Persönlichkeit schon immer ein bisschen mehr aus der Menge herausragte und das als schlecht ansehen wurde. Die Mutter stand bedingungslos hinter der Tochter, trotzdem konnte sie an der vorgefertigten Meinung der Lehrer nur wenig ändern.


    Saskia wollte das haben, was ihre Eltern: eine glückliche Ehe und Kinder und fand einen Mann, mit dem sie glücklich wurde. Trotzdem war wie früher das immer das Gefühl, dass da noch mehr war. Wie konnte das sein, wenn sie doch alles hatte, von dem sie immer geträumt hatte? Es brauchte die richtige Person, für das "mehr". Die Person, die das in Saskia weckte, das sie bis jetzt tief in sich versteckt hatte.


    Die meisten Menschen können sich nicht vorstellen, mehr als eine Person zu lieben. Geht es um einen Partner und die Kinder, ist das noch in Ordnung. Aber sobald es um mehr als einen Partner geht, scheint diese Ordnung aufgehoben. Saskia erzählt vom Zurechtfinden in der neuen Gefühlswelt, was schon nicht einfach war. Aber sie erzählt auch von dem, was ihr begegnet ist, als sie an die Öffentlichkeit gegangen war. Neugierige Fragen waren das geringste Problem, denn die wurden oft nicht gestellt. Vielmehr gab es Bemerkungen über sie, Vorurteile und offene Anfeindungen.


    Saskia Michalski erzählt in ihrem Buch nicht nur ihre Geschichte, sie will auch helfen. Wenn man sich selbst entscheidet, außerhalb der sogenannten Norm zu leben. Aber auch, wenn ein geliebter Mensch sich dazu entschließt. Ich habe gelernt, dass es unzählige Spielarten von Identität und Liebe gibt und in jeder davon gibt es genau so viele Vorurteile. Die schlimmsten von ihnen sind für mich die, die unbewusst geäußert werden. Saskia hat viele von diesen Vorurteilen selbst erlebt, trotzdem hat sie sich davon nicht beeinflussen lassen. Die Ratschläge, die sie gibt, sind nie von oben herab. Vielmehr sind sie so formuliert, dass sie auf eigentlich jeden Bereich des Miteinanders zutreffen. Ich habe das Buch gern gelesen, auch wenn das Thema nicht immer leicht war. Aber die Art, wie Saskia Michalski damit umgegangen ist, hat dunkleren Abschnitte heller gemacht.

    5ratten


    Liebe Grüße

    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.