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Titel: Die Festung
Autor: Lothar-Günther Buchheim
Allgemein:
1472 S.; Piper; 2005; 29,90
Es gibt auch eine TB Ausgabe die aber nur noch Antiquariatisch zu bekommen ist
Inhalt:
Dies ist die Fortsetzung von Das Boot und damit der Zweite Teil, der dritte Teil heißt der Abschied.
Februar 1944: Der Kriegsberichtserstatter Buchheim wird von der U 96 nach Berlin berufen. Kaum in Berlin angekommen muss er auch schon nach Frankreich zurück, ohne so recht zu wissen was das Ganze eigentlich sollte. Dort muss er erfahren das seine französische Geliebte Simone festgenommen wurde, vermutlich war sie eine Widerstandskämpferin. In der Hoffnung ihr helfen zu können lässt Buchheim sich nach Paris schicken. Seine Odyssee schickt ihn durch das von den Deutschen besetzte Frankreich, immer auf der Flucht vor den Amerikanischen Alliierten die die Front immer weiter verschieben.
Meine Meinung:
1463 Seiten (bezieht sich auf meine Ausgabe)... ja zwischendurch hat der Roman definitiv seine Längen und weniger wäre hier manchmal mehr gewesen. Allerdings konnte mich Buchheim dennoch überzeugen. Seine sehr bildhaften Beschreibungen brachten mir das Jahr 1944 und die wirren des Krieges sehr nahe. Ich kam mit Zeitweise richtig wie in einem Film vor und konnte mir jedenfalls gut vorstellen das es so ähnlich wohl gewesen sein könnte. Allerdings wurde mir das Militär und die Wehrmacht insgesamt manchmal zu harmlos dargestellt und man merkt hier dann deutlich das der Autor nicht sehr objektiv ist. Sicher auch weil er selbst damals in der Marine war.
Hin und wieder hätte der Autor sich eine Reise der Figuren sparen können, da sie eher unnütz war und die Geschichte auch nicht wirklich vorangebracht hat. Da der Roman eh schon sehr lang ist hätte das einige Male die Geschichte etwas kompakter erzählt. Dafür gefiel mir gerade seine Beschreibung der Zustände auf einem U Boot ausgesprochen gut.
Die Figuren sind insgesamt eher weit weg. Man ist ein Beobachter, fast wie durch ein Fernglas. Der Ich - Erzähler Buchheim ist da schon etwas näher, aber dennoch eher distanziert. Seine Gefühle nimmt man wie durch einen Schleier war. Wichtiger sind hier seine Erlebnisse und die Beschreibungen seiner Umgebung, das Chaos des Krieges und überhaupt das Ganze durcheinander. Und wie schon erwähnt, das hat der Autor meiner Meinung nach ziemlich gut eingefangen.
Diesen Band kann man getrost ohne Das Boot gelesen zu haben verstehen. (Ich wusste vor dem Lesen gar nicht das die Bücher zusammengehören) Aber hi und da wäre es glaube ich ganz sinnvoll gewesen, da der Autor bei einigen Personen voraussetzt das man sie schon kennt und daher nicht mehr sehr viel zu ihnen sagt.
Insgesamt hat mir Die Festung ziemlich gut gefallen und ich fand es gut geschrieben.