Margery McCulloch - The novels of Neil M. Gunn (a critical study)

  • Über die Autorin
    Dr. Margery McCulloch studierte englische Literatur an der University of london und promvierte in schottischer Literatur an der Universität of Glasgow. Sie hat viele Arbeiten über Literatur in Schottland im 20. Jahrhundert geschrieben.zur Zeit arbeitet sie an einem Projekt zur Untersuchung früher schottischer Literatur, das von der British Academy und vom Scottish Council of Art unterstützt wird.


    Inhalt
    Neil M Gunn schrieb zwischen 1926 und 1954 zwanzig Romane. Nachdem es eine weile still um seine Werke war erfreuen sie sich zur Zeit steigender Beliebtheit und werden auch teilweise wieder aufgelegt. In ihrem Buch betrachtet Margery McCulloch die einzelnen Romane und teilt sie dazu in Themengebiete ein (Novel of Highland Decline, The essential highland experience, Disintegration and Freedom in the modern World), die sich nicht notwendig an die Reihenfolge des Erscheinens richten. Sie weist den Romanen ihren Platz in der schottischen Literatur des 20. Jahrhunderts zu. Auch wenn die meisten davon in der ersten Hälfte geschrieben wurden passen sie von Thema und Stil eher in die zweite Hälfte.


    Besonders in den 30er und 40er Jahren schrieb Neil M Gunn Romane die vom Thema er den Artikeln ähnelten die er für schottische Zeitungen schrieb. In seinen Büchern konnte er näher auf die Themen eingehen die ihn beschäftigten und sich auch freier dazu äussern. Dieser Aspekt wurde jedoch in seiner Biografie oder anderen Werken über ihn ignoriert und er hatte eher den Ruf als Heimatschriftsteller. Keines seiner Werke errang größere Berühmtheit über die Grenzen Schottlands hinaus, trotzdem zählte Neil M Gunn zu einem der beliebtesten Schriftstellern in Schottland im frühen 20. Jahrhundert.


    Meine Meinung
    Eines muss man der Autorin lassen: ihre Studie ist wirklich kritisch. Sie beschönigt nichts, sondern schreibt offen darüber dass Neil M Gunn kein besonders inovativer Autor war dessen Themen sich oft wiederholten und dessen Frauenbild nicht immer schmeichelhaft war. Seine Beschreibung der Highlands läßt an ein Gefängnis denken und oft ist die Hauptperson seiner Romane ein einsamer Held der sich ausserhalb der Dorfgemeinschaft befindet.


    Damit hat sie meiner Meinung nach vollkommend recht. Bei seinen Romanen liess Neil M Gunn wenig Einfluß von aussen gelten und betrieb wenig oder gar keine Recherche, was man besonders bei Sun Circle merkt. Und ja: Frauen kommen in seinen Romanen nicht besonders gut weg. Sie sind eher statisch und ähneln sich sehr. Nur eine von ihnen, Catriona aus The silver darlings macht im Verlauf der Handlung eine gravierende Entwicklung durch. Trotz der Mängel mag ich seine Bücher sehr und lese sie immer wieder gerne, aber es hat mir sehr gut gefallen dass jemand diese Mängel anspricht und meine Meinung teilt.
    5ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.