Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
In sechs Abschnitten folgt Gubek der Geschichte des Sudan:
[li]The Ancestral Voices[/li]
[li]The Essence of Freedom[/li]
[li]The Colonial Sudan[/li]
[li]The Dictatorial Regime of Post Colonial Sudan[/li]
[li]The Liberation Struggle[/li]
[li]Journey to Exile: The Struggle Continues[/li]
Dabei sind die einzelnen Abschnitte längenmäßig ausgesprochen ungleich gewichtet: die letzten drei nehmen deutlich über die Hälfte des schmalen Bändchens ein. Und „passend“ zu diesen Überschriften geht es in diesen auch sehr viel um Gewalt und Freiheitskampf. Dazu muß man wissen, daß Ladu Jada Gubek Südsudanese und Christ ist, und dem muslimischen Regime in Khartoum daher nicht die größte Liebe entgegenbringt. Der Bürgerkrieg zwischen dem Norden und dem Süden währte nach der Unabhängigkeit über 40 Jahre und keine Seite hat der anderen darin besonders viel geschenkt. Die Ausgangslage mag moralische Vorteile für den Süden gehabt haben, aber naturgemäß verliert sich dergleichen in so langdauernden Konflikten, in denen es am Ende nicht mehr um Recht oder Kultur oder sonst ein hehres Ziel, sondern schlicht um Macht und Ressourcen (und damit Geld) geht. Vor diesem Hintergrund waren mir dann doch eine ganze Reihe dieser Gedichte zu parteiisch. Die Verherrlichung von „Freiheitskämpfern“ hinterläßt bei mir schnell einen schalen Geschmack.
Bedeutend besser haben mir da die (leider wenigen) Gedichte gefallen, in denen es um das Land selbst und seine alte Geschichte geht. Eine Rückversicherung auf Werte wie Heimat und Tradition muß ja nicht volkstümelnd daherkommen, sondern kann auch einfach von tiefempfundener Liebe ausgehen. Das scheint mir hier durchaus gegeben, auch wenn Gubek schon lange in den USA lebt.
In der formalen Gestaltung zeigten sich gleichfalls große Unterschiede. Nicht alle trafen einen Rhythmus, der für mein Empfinden zum Inhalt paßte, und etliche wirkten auch gewollt durch bloßes Untereinanderschreiben von Wortgruppen als zum Gedicht erklärt. Das ist der wesentliche Grund, warum ich um „Poetry“ eigentlich gerne einen Bogen mache: Mein Stilempfinden paßt nur selten zu dieser Art von Lyrik (nicht, daß ich es besser könnte ... )
+
(weil mir wenigstens schnulzige Liebesgedichte erspart blieben)
Schönen Gruß,
Aldawen