Greg Woolf (Hrsg.) - Terra Antica

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    Greg Woolf (Hrsg.) - Terra Antica. Auf den Spuren großer Zivilisationen


    Bei großen Zivilisationen musste ich zuerst an Ägypten, das Römische Reich und China denken, deren Reiche Spuren hinterlassen haben, die noch heute zu sehen sind und deren Nachwirkungen auch das heutige Leben noch prägen. Doch es wird sich im Buch nicht nur auf die erstbesten Zivilisationen konzentriert, sondern das Spektrum ist viel weiter gefasst.


    Gleich zu Beginn macht das Inhaltsverzeichnis deutlich, wie dieser beinah 700 Seiten umfassender Wälzer gegliedert ist: In 4 Teilen, die sich an der geografischen Lage der ehemaligen Hochkulturen orientieren, werden insgesamt 12 Zivilisationen vorgestellt. Beginnend bei Ägypten und dem fernen Osten (Mesopotamien und die Perser) führt Woolf den Leser über Asien (Indien, China, Tibet) und Europa (Griechenland, Rom, die Kelten, die Wikinger) bis nach Lateinamerika zu den Aztekten, den Maya und den Inka.


    Bei einigen Völkern kann man sicherlich streiten, ob sie die Bezeichnung „große Zivilisationen“ verdienen. Für mich waren es aber geraden die Kulturen, die ich hier nicht erwartet hätte, wie beispielsweise Tibet, die Kelten und die Wikinger, deren Passagen für mich die interessantesten waren. Über das römische Reich, das antike Griechenland und die Pharaonen Ägyptens war mir aus dem Schulunterricht vieles noch bekannt. Hingegen hat mich erst der Beitrag über die Wikinger aufgeweckt und mich an die reiche Götterwelt mit ihren zahlreichen Geschichten, insbesondere über Ragnarök, herangeführt und die Ausführungen über Tibet haben mir vor Augen geführt, dass dieses Land eine viel längere Tradition hat als ich mir vorstellen konnte.


    Jedes Kapitel versucht in zahlreichen kurzen Artikeln, die meist nur eine Doppelseite umfassen und die mit Abbildungen und gelegentlich auch Themenkästen aufgelockert wurden, einen umfangreichen Überblick über die jeweilige Zivilisation zu geben. Die Spannbreite der Themen reicht dabei von der Geschichte des Volkes über die Religion bis zum Alltagsleben. Leider ist bei einigen Kapiteln jedoch der Schwerpunkt etwas verrutscht, z.B. hätte ich mir bei Indien weniger Ausführungen über die sehr zahlreichen Götter gewünscht, sondern mehr über das damalige Leben, die Kasten, die Geschlechterrollen etc. erfahren wollen.


    Auch ist es durchaus lobenswert, dass die Originalbezeichnungen für bestimmte Personen, Ämter und Gegenstände in den Texten verwendet wurden, allerdings war es mühsam, jedes Mal zurückzublättern und nach der ersten Verwendung des Fremdworts zu suchen, um sich erneut die in Klammern folgende Erläuterung dazu durchzulesen. Hilfreicher wäre eine Begriffserklärung jeweils zu Beginn oder am Ende des Kapitels.


    Wie man bereits aus der Gliederung des Buches ablesen kann – 12 Zivilisationen auf nicht ganz 700 Seiten – beinhaltet Terra Antica keine vertiefenden Betrachtungen oder vollumfassende Darstellungen der Kulturen, sondern es stellt jedes Volk kurz vor und es bleibt dem Leser selbst überlassen, womit er sich anhand der im Anhang aufgelisteten weiterführenden Literatur tiefergehend beschäftigt.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: