Edgar Wallace - A. S. der Unsichtbare

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    (leider ohne Bild)


    Andrew Macleod, ein Detektiv, der eigentlich als Pathologe bei Scotland Yard angefangen hat, muss seinen Urlaub abbrechen, um den berüchtigten Juwelendieb „Vieraugen-Scottie“ zu finden und zu verhaften. Zufällig trifft er ihn in einem kleinen unscheinbaren Dorf an, was fast ausschließlich von reichen Geschäftsleuten bewohnt wird und kann somit sehr schnell einen Erfolg verbuchen. Allerdings macht ihn Scottie auf die Missstände in dem Dorf namens Beverly Green aufmerksam – und tatsächlich, es scheint dort einiges nicht mit rechten Dingen zuzugehen und die Bewohner scheinen nicht alle so gesetzestreu zu sein, wie sie es nach außen hin vorgeben. Als dann auch noch ein Mord geschieht, ist auch der Letzte davon überzeugt, dass dort einiges im Argen liegt.


    Um es gleich vorweg zu nehmen: Edgar Wallace hat mich mit diesem Kriminalroman nicht überzeugt. Es fehlte an Spannung, zu viele Längen zogen sich durch das Buch und das Ende war wenig glaubwürdig. Aber eins nach dem anderen...


    Während sich die klassischen englischen Kriminalromane (ich denke dabei an Arthur Conan Doyle, Agatha Christie und eben auch Edgar Wallace) in meinen Augen bisher durch eine schnelle, fallorientierte Handlung auszeichneten, beweist Wallace mit diesem Buch genau das Gegenteil. Die Handlung ist langatmig, die Geschichte wird in Anbetracht der tatsächlichen Geschehnisse viel zu kleinschrittig erzählt und der in meinen Augen nebensächlichen Liebesgeschichte zwischen dem Ermittler und einer jungen Dame aus dem Dorf ist zu viel Aufmerksamkeit geschenkt worden – der Versuch, den Leser damit in die Irre zu führen und Spannung zu erzeugen ist bei mir weitestgehend gescheitert.


    Dennoch muss ich zugeben, dass sich das Buch flüssig lesen ließ und sowohl vom Stil als auch von der Sprache her sehr angenehm war. Ein wenig konnte dies für die flache Handlung entschädigen.


    Die Personen werden unterschiedlich stark charakterisiert, wobei die für die Geschichte entscheidenden Charaktere recht deutlich und ausführlich beschrieben werden. Allerdings finde ich die Sinneswandlungen, die einzelne Personen vollziehen, zu konstruiert und unglaubwürdig. So lässt der Alkoholiker, der sein gesamtes Vermögen versoffen hat, nach einer vage ausgesprochenen Warnung eines Arztes plötzlich die Finger vom Alkohol und ein berüchtigter Dieb mutiert zum lammfrommen gesetzestreuen Bürger, nachdem eine Frau ihm den Kopf verdreht hat. Glaubwürdigkeit sieht anders aus.


    Genauso wenig überzeugend ist das Ende. Abgesehen davon, dass die Ermittlungen fast das ganze Buch über ziemlich wirr sind, ist die Auflösung in ihrer Undurchsichtigkeit unschlagbar. Abstruse Erklärungen mag ich sehr gern, aber diese ist einfach unglaubwürdig und viel zu konstruiert. Die Verstrickung der Personen untereinander wirkt schlicht zu gewollte. Wenn am Ende jeder irgendwie an der Auflösung beteiligt ist, dann kann ich das nicht mehr unter Zufall abbuchen.


    Zugegebenermaßen bin ich von meiner Meinung über das Buch gerade selbst ziemlich überrascht. Beim Lesen war ich zwar immer wieder von den Längen genervt, aber so schlecht kam es mir dann doch nicht vor. Im Nachhinein betrachtet kommen hier aber einfach zu viele Kleinigkeiten zusammen, die, wenn sie überzeugend gewesen wären, das Besondere des Buches ausgemacht hätten – nun bewirken sie eben genau das Gegenteil.


    Meine Wertung: 2ratten

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10