[Nautik] William P. Mack – Kapitän Kilburnie. Ein Leben für König und See

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    Inhalt: Die Kilburnies, eigentlich Gutsbesitzer im Süden Glasgows, haben sich aus finanziellen Gründen in Irland als Verwalter verdingt. Als Lord Inver aber Fergus Kilburnie und sein Tochter quasi in flagranti ertappt, muß die Familie zurück. Da Fergus keine Neigung zur Landwirtschaft zeigt und auf dem Gut auch nicht gebraucht wird, macht er sich auf den Weg nach London, um sich von seinem Onkel, einem Sekretär in der Admiralität, in der Royal Navy unterbringen zu lassen. Schließlich hat sein Großvater, Ex-Leutnant der Navy, ihm einiges beigebracht und praktische Erfahrungen hat er auch schon.


    Sein Onkel vermittelt ihn an Leutnant Kittrelle, der nach einem Krankenhausaufenthalt auf sein Schiff, die Athena, zurückkehrt und durchaus nichts dagegen hat, einen jungen Mann mitzunehmen, der von seemännischen Angelegenheiten schon einiges versteht. Fergus interessiert sich für alles an Bord, auch für Aufgaben, die noch gar nicht die seinen sind, und so wird er nach der ersten Schlacht, bei der der Geschützführer seines Teams ums Leben kommt, gleich auf dessen Posten befördert. Nach der nächsten Schlacht gehen dem Kapitän langsam die fähigen Offiziere aus, so daß sich Fergus auf einmal als diensttuender Leutnant wiederfindet. Zurück in London unterzieht er sich der Leutnantsprüfung, aber dann gilt es ein neues Schiff zu finden. Wieder kann sein Onkel helfend eingreifen, aber der Kommandant entpuppt sich als Problem ...



    Meine Meinung: Es handelt sich hierbei nur um die erste Hälfte des englischen Originalbandes Captain Kilburnie, was vielleicht erklärt, warum die Geschichte vergleichsweise langsam in Gang kommt. Es braucht allein das erste Viertel, bis Fergus überhaupt auf der Athena landet. Und ob die ganze irische Vorgeschichte noch mal irgendwann wichtig wird (es gibt noch einen weiteren Folgeband), kann ich noch nicht sagen, will es aber hoffen, weil es sonst definitiv zu viel der Einleitung war. Die Beschreibung der Athena verliert sich in vielen Details zu Takelage und sonstigen Schiffsteilen, die für einen Leser, der daran gewöhnt ist, einfach nur langweilig und für andere vermutlich trotzdem eher verwirrend als aufklärend ist. Dabei habe ich auch mehr als einmal aufgeseufzt, weil es ausgesprochen hölzern formuliert war. Nicht sicher bin ich, ob die Artillerieangaben so passen können, da müßte ich noch mal recherchieren, ob Mack sie nicht übertrieben hat.


    Spätestens aber mit der ersten Schlacht nimmt das ganze erhebliche Fahrt auf, und die Karriere von Fergus wird derartig steil, daß es schon fast unheimlich ist. Trotzdem bleibt Fergus als Person merkwürdig blaß, von den anderen Charakteren, oder eher Figuren, gar nicht zu reden. Die meisten sind dabei nicht einmal unsympathisch, und daß Matrosen praktisch gar nicht und Decksoffiziere nur bedingt als eigenständige Charaktere in Erscheinung treten, ist bei diesen Serien, die ja aus der Sicht von Offizieren erzählt werden und damit auch die strenge Hierarchie und Abgrenzung widerspiegeln, völlig normal. Aber etwas weniger schematisch wäre es wohl doch möglich gewesen. Sobald hier gesegelt und gekämpft wurde, hatte ich zwar das gewohnte Sog-Gefühl, aber zu den Top-Serien des Genres gehört Mack keinesfalls.


    3ratten


    Schönen Gruß,
    Aldawen

    Einmal editiert, zuletzt von Aldawen ()