Yvonne Vera – Eine Frau ohne Namen

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Inhalt: Die junge Mazvita ist 1977 auf dem Weg in die Hauptstadt, auf der Suche vor allem nach Freiheit. Ihr Heimatdorf wurde gerade im rhodesischen Buschkrieg ausgelöscht. Auf dem Weg bleibt sie für einige Zeit auf einer Farm, wo sie Nyenyedzi kennenlernt, einen Arbeiter auf den Tabakfeldern. Und obwohl Nyenyedzi sie liebt, zieht Mazvita weiter. In der Stadt fällt sie Joel in die Hände, der auf der Suche nach einer Freundin ist, die ihm keine Probleme macht. Als sich herausstellt, daß Mazvita von Nyenyedzi schwanger ist und einen Sohn zur Welt bringt, wirft Joel sie schließlich hinaus. Mazvita steigt in einen Bus zurück nach Hause, denn im Weggehen hat sie Erfahrung, im Ankommen nicht.



    Meine Meinung: Dies ist kein Buch, das sich besonders leicht erschließt. Die Geschichte von Mazvita ergibt sich rückblickend aus ihren Erinnerungen, die aber nur abgerissen, in Fetzen durch die Erzählung wehen, während Mazvita auf den Bus wartet und schließlich mit diesem über Land fährt. Unterbrochen werden sie immer wieder durch Blicke auf ihre gegenwärtige Gefühlslage in extremer Verknappung einerseits und mit der gedehnten Beschreibung jeder Bewegung, die sich um das Kind dreht, das sie auf dem Rücken mit sich trägt, andererseits.


    Obwohl ich es in einem Zuge gelesen habe, was bei nur gut 100 Seiten ja auch nicht wirklich problematisch ist, hatte ich am Ende das Gefühl eine sehr viel umfangreichere Erzählung gelesen zu haben, weil quasi jeder Satz mehrere Ebenen enthält. Nichts ist hier nur einfach die Beschreibung einer Handlung um ihrer selbst willen. Durch diese Form war es bei aller Kürze doch auch anstrengend, und im Grunde müßte ich es direkt noch einmal lesen, um nun mit dem Wissen über das, was am Ende enthüllt wird, die vorangegangen Bilder und Bewußtseinsfetzen noch einmal von dieser Warte her aufzunehmen. Es war durchaus faszinierend, aber einiges war mir dann (zumindest im Ersteindruck) auch einfach zu gewollt „poetisch“.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Schönen Gruß,
    Aldawen