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Der Band enthält 16 Satiren aus den Jahren 1951 bis 1961:
[li]Nicht nur zur Weihnachtszeit: Nach der erzwungenen Weihnachtsfeierpause während des Kriegs wird das Fest wieder so begangen wie es sich gehört. Aber als der Weihnachtsbaum abgeschmückt und entsorgt werden soll, wird die Tante hysterisch. Was tun?[/li]
[li]Mein Onkel Fred: Will der Kriegsheimkehrer nur der Familie auf der Tasche liegen?[/li]
[li]Der Lacher: Eine besondere Form des Claqueurs.[/li]
[li]Schicksal einer henkellosen Tasse: Vom geschätzten Service-Bestandteil zum Familienandenken.[/li]
[li]Die unsterbliche Theodora: Woher kam die Inspiration des jung verstorbenen Dichters?[/li]
[li]Bekenntnis eines Hundefängers: Immer auf der Jagd nach nicht angemeldeten Hunden. Aber was ist mit dem eigenen?[/li]
[li]Erinnerungen eines jungen Königs: Unvorbereitete und plötzliche Übernahme von Verantwortung resultiert in Zwängen und Entscheidungen ganz eigener Art.[/li]
[li]Im Lande der Rujuks: Wissenschaftliche Forschung prallt auf Realität.[/li]
[li]Hier ist Tibten: Antike und weniger antike Sehenswürdigkeiten.[/li]
[li]Unberechenbare Gäste: Wer kann schon hilflosen Wesen die Tür weisen?[/li]
[li]Es wird etwas geschehen: Hauptsache, man verlangt Aktivität, der Rest ist zweitrangig.[/li]
[li]Doktor Murkes gesammeltes Schweigen: Wie wird aus „Gott“, den der Professor doch nicht mehr in seinem Radiovortrag hören möchte, Schweigen für Doktor Murke?[/li]
[li]Hauptstädtisches Journal: Gar nicht so einfach, eine „Akademie für militärische Erinnerungen“ in der gewünschten Form zu begründen, wenn eine parlamentarische Opposition dagegen ist. Was erlauben die sich?[/li]
[li]Der Wegwerfer: Wie bekommt man als Unternehmen die Postflut in den Griff, die die Mitarbeiter überschwemmt? Und läßt sich die Idee ausdehnen?[/li]
[li]Der Bahnhof von Zimpren: Vom aufstrebenden D-Zug-Halt zum Posten für Strafversetzte.[/li]
[li]Keine Träne um Schmeck: Wie rächt man sich an seinem Professor, der einem die Dissertationsidee klaut?[/li]
Da Böll bei uns keine Schullektüre war, hatte ich schlicht gar keine Vorstellung, was mich hier eigentlich erwarten würde. Die Ausgangslage in den Texten ist manchmal einfach „normal“ und spitzt sich dann erst zu. Andere gehen schon von einer absurden Grundkonstellation aus, wie Der Lacher und Der Wegwerfer, denn das dies keine echten Berufe sind, ist schließlich klar. Nähme man es wörtlich, dann fiele auch so etwas wie Der Bahnhof von Zimpren in diese Kategorie. In allen Texten steckt aber ein wahrer Kern, und so folgt dem ersten Lachen meist recht schnell das nachdenkliche Innehalten, und das zeichnet für meinen Geschmack eine gute Satire aus. Nicht alle Texte haben mir gleichermaßen gut gefallen, was bei solchen Zusammenstellungen normal ist, und Einigkeit über eine „Rangfolge“ wäre vermutlich auch nur schwer herzustellen. Insgesamt betrachtet haben mir diese Satiren aber wirklich gut gefallen.
Schönen Gruß,
Aldawen