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Klappentext:
Alles fängt ganz harmlos an: Als der junge Drehbuchautor Walker auf einer Reise der schönen Maris begegnet, ist es Liebe auf den ersten Blick. Maris zieht zu Walker nach Wien, ihr Gück scheint perfekt. Doch dann stellen sich immer merkwürdigere Ereignisse ein: Die Begegnung mit einem fahrradfahrenden Gnom, ein Grabstein mit Walkers eigenem Foto und seltsame Träume, die Grimms Märchen verblüffend ähneln, konfrontieren Walker mit der ungeklärten Frage nach seiner eigenen Herkunft - und auch Maris wird in das unheilvolle Geschehen verwickelt.
Rezension:
Jonathan Carroll ist einer meiner absoluten Lieblingsautoren - und das schon seit meiner Zeit im Gymnasium. Er ist amerikanischer Abstammung, lebt aber in meiner Heimatstadt, dem schönen Wien (um genau zu sein, sogar in der selben Straße, in der sich mein Gymnasium befindet), was ich immer sehr spannend fand und sozusagen eine zusätzliche "emotionale Bindung" zu diesem Autor für mich geschaffen hat... Außerdem finde ich es immer wieder nett, wenn er - was er übrigens in fast jedem seiner Romane tut - diese kleinen Reminiszenzen an die Stadt Wien macht.
Carroll's Romane sind unkonventionell, oft sehr skurril, man könnte fast sagen surreal. Er macht es immer wieder deutlich, dass er daran glaubt, die Welt werde nicht einfach nur von den physikalischen Mächten zusammengehalten, sondern dass es noch irgendetwas anderes gibt. Themen, die immer wieder von ihm aufgegriffen werden sind unter anderem: der Tod, Engel, Magie (aber nicht unbedingt à la Harry Potter, sondern die Art von Magie, die in jedem von uns drinnen steckt, ob wir es nun wissen oder nicht). So auch in "Schlaf in den Flammen".
Carroll überrascht seine Leser in diesem Roman immer wieder mit unerwarteten Wendungen, das Rätsel um die Abstammung von der Hauptperson Walker Easterling löst sich erst ganz zum Schluss auf. Um ehrlich zu sein, das Ende könnte so manchen ein wenig weit hergeholt erscheinen, aber sowas muss man sich erstmal einfallen lassen!! Ich finde die Story eigentlich sehr interessant und kreativ. Vor allem fasziniert mich aber Carroll's Sprache, die Bilder und Metaphern, die er verwendet. Nur als Beispiel der erste Absatz des Buches:
ZitatIch brauchte nicht mal ein halbes Leben zu der Erkenntnis, dass Reue zu den wenigen Dingen gehören, auf die garantiert Verlass ist. Früher oder später wird alles davon angekränkelt, da können wir noch so naiv und töricht hoffen, nur einmal möge ihr kalter Griff unserem Herzen erspart bleiben.
Ein interessanter Gedanke, wie ich finde, der einen durchaus zum Nachdenken anregt, genauso wie der Rest des Buches auch.
Vielleicht nicht jedermanns Geschmack, aber dennnoch mein Rating:
Weitere Romane von Jonathan Carroll: Das Land des Lachens, Ein Kind am Himmel, Wenn die Ruhe endet,...