Stacey O'Brien - Wesley, oder wie eine Eule mein Herz eroberte

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 7.020 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Doris.

  • Valentine : Unglaublich, oder ? Teilweise konnte ich es nicht verhindern mit gerümpfter Nase zu lesen und ich wollte eine Eule - ich mag es noch nicht mal, wenn jemand mit Schuhen in meiner Wohnung rumrennt :rollen: :breitgrins:

    Mein Patronus ist eine Büchereule

  • Ich kann mir gut vorstellen, was ihr meint. Wir hatten früher Wellensittiche, die überall, wo sie herumhüpften, etwas fallen ließen. Bei einer Eule sind die Hinterlassenschaften wahrscheinlich etwas größer. Also, momentan würde ich noch eine Eule nehmen, wenn mir eine zuflöge (bevorzugt ein Waldkauz), aber warten wir mal ab, bis ich das Buch gelesen habe.

  • Das denke ich auch. Deine Rezi hat mir noch mehr Lust darauf gemacht. Ich hoffe, man bekommt mal ein paar Informationen, die man in den üblichen Eulen-Büchern nicht findet.

  • Ich denke schon, weil du hier wirklich ganz nah miterleben kannst, wie diese Eule aufwächst und und wie sie ihre Angewohnheiten annimmt. Es geht allerdings in erster Linie um Wesley und der tut auch mal Sachen, die "normale" Eulen unter normalen Umständen, nicht so tun :breitgrins: Bin gespannt, wie dir das Buch gefällt.

    Mein Patronus ist eine Büchereule


  • Ich hoffe, man bekommt mal ein paar Informationen, die man in den üblichen Eulen-Büchern nicht findet.


    Endlich habe ich das Buch gelesen und ja, man bekommt jede Menge Informationen, die man in anderen Büchern nicht findet. Das liegt vor allem daran, dass Stacey die Eule unter völlig anderen Bedingungen hält als andere Menschen das tun würden und somit völlig andere Erfahrungen macht. Und das ist auch mein Kritikpunkt. Wesley ist durch seinen verletzten Flügel nicht in der Lage, sich oder eine mögliche Nachkommenschaft angemessen mit Beute zu versorgen. Zumindest behauptet Stacey das; laut ihrer Erzählung fliegt Wesley sehr wohl ganz geschickt durch ihre Wohnung. Deshalb hält sie ihn wie ein ganz normales Haustier in ihrem Zimmer und entwickelt im Lauf der Zeit ein sehr enges Verhältnis zu ihm. Er schläft teilweise in ihrem Bett und kuschelt mit ihr, bekommt sein tägliches Bad und die toten Mäuse schnabelgerecht serviert.


    Für mein Gefühl vermenschlicht Stacey Wesley zu sehr. Unter solchen Umständen kann er sich gar nicht normal entwickeln. Sie fördert und fordert ihn viel zu wenig und macht das reinste Kuscheltier aus ihm, jedenfalls gegenüber ihrer Person. Auf Partnerschaften verzichtet Stacey, denn Wesley hat sie zu seinem "Weibchen" auserkoren und duldet keine anderen männlichen Wesen in ihrem Umkreis. Es geht sogar so weit, dass er sich mit ihrem Arm paart, was sich eigentlich recht lustig liest, aber wenn man genauer darüber nachdenkt, ein Unding ist. Selbst einem Vogel, der aus körperlichen Gründen nicht in der Lage ist, sich in freier Wildbahn selbst zu versorgen, sollte man die Möglichkeit geben, sich so artgerecht wie möglich zu verhalten, und das bedeutet Unterbringung in einer Voliere mit anderen Exemplaren seiner Spezies (die vielleicht selbst behindert sind). Außerdem sollte man wenigstens den Versuch unternehmen, ihn sich seine Beute selbst erjagen zu lassen. Wenn das nicht geklappt hätte, könnte man das Tier immernoch so halten, wie Stacey es tat. Natürlich wäre es dann nicht so stark auf den Menschen geprägt, aber ein Grundvertrauen wäre durch die vorherige Betreuung sicherlich vorhanden. Für mich hat Stacey da ein bisschen zu egoistisch gehandelt, auch wenn sie sich einredet, dass alles zu Wesleys Bestem geschieht.


    Abgesehen davon gefiel mir das Buch sehr gut. Es ist humorvoll geschrieben und bringt in regelmäßigen Abständen immer wieder allgemeine Informationen über Schleiereulen oder die Arbeit an einem zoologischen/biologischen Institut. Stacey hat nichts ausgespart und auch die weniger schönen Seiten des Zusammenlebens geschildert. Die Fotos sind grandios. Von dem Gedanken, dass eine Eule als Haustier interessant sein könnte, bin ich inzwischen abgekommen :breitgrins:.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    aber wenn ich Stacey bewerten müsste, würde sie nicht so gut abschneiden :zwinker:

    Einmal editiert, zuletzt von Doris ()