Daniel Depp: Stadt der Verlierer

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    Daniel Depp: Stadt der Verlierer
    November 2009, Bertelsmann
    320 Seiten


    Vorab:
    Daniel Depp ist Drehbuchautor und Produzent. Unter anderem arbeitete er an dem in Cannes nominierten Drehbuch zum Film „The Brave“ von 1997 mit. Dieser – nebenbei bemerkt sehr verstörende Film – war zugleich das Regiedebut von Johnny Depp und der wiederum ist Daniel Depps Halbbruder – die beiden sehen sich übrigens nicht ähnlich.
    Das ist auch völlig unerheblich, denn hier geht es ja um die Geschichte „Stadt der Verlierer“. Die spielt in L.A., rund um Hollywood also, und das Filmgeschäft spielt auch eine große Rolle der der ganzen Sache.


    Inhalt:
    David Spandau ist Privatdetektiv, seit er seine kurze Karriere als Stuntman an den Nagel gehangen hat. Sein neuer Auftrag lautet, Bobby Dye, einen derzeit schwer angesagten jungen Schauspieler zu beschützen, denn dieser hat aus Zeitungsschnipseln zusammengesetzte Morddrohungen erhalten.
    Spandau bemerkt schnell, dass diese Drohungen gefälscht und nicht der wahre Grund für Bobby Dyes Ängste sind. Der junge Mann wird vom Clubbesitzer und Dealer Richie Stella erpresst und Spandau fragt sich, was Stella gegen Bobby Dye in der Hand hat …


    Kritik:
    Im Grunde passt dieser Roman hervorragend zur Schwarzen Serie aus den 30er- und 40er-Jahren. Der klassische Hardboiled-Detective, eine Art Cowboy – in Depps Geschichte durch Spandaus Interesse am Rodeo nochmals unterstrichen, eigene Vorstellungen von Recht und Gerechtigkeit, entsprechend auch Aktionen abseits der Norm, zwielichtige Gestalten und solche am Rande des Abgrunds: eben typisch für diese Form des Krimis.
    „Stadt der Verlierer“ ist aber nicht einfach ein Roman in einer bestimmten Krimitradition – so reizvoll diese auch sein können -, sondern es ist zugleich eine sehr moderne Geschichte. Der Fall vom Abgrund aus ist hier ein sehr viel tieferer, denn das Ganze spielt am Rande der Welt von Glamour, Stars und Sternchen, und auch die Charaktere sind modern. Spandau beispielsweise arbeitet nicht auf eigene Faust, sondern für eine Agentur, einer seiner Freunde ist absoluter Fan von Tolkien und dessen Herrn der Ringe, und so kommen ein typischer Krimi, moderne Elemente und jede Menge Skurrilitäten zusammen und bilden ein sehr unterhaltsames, tragisches, aber immer wieder auch sehr komisches Ganzes. Dabei bleibt Depp stets auf dem Teppich. Der Roman und seine Charaktere kippen nicht übermäßig auf die eine oder andere Seite, und so ist die Geschichte zwar voller Klischees, aber dennoch sehr glaubwürdig.


    Was mich freut ist, dass Daniel Depp derzeit an einem zweiten Roman mit David Spandau arbeitet. Das könnte eine tolle Krimireihe werden, der Start dazu ist sehr vielversprechend!


    Von mir gibt es dafür
    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus: