Beiträge von TanjaT

    Ich habe eben mal Peter Berlings "Das Kreuz der Kinder" bestellt, das sollte ja dann im Januar bei mir ankommen. Wahrscheinlich schaffe ich nicht mehr, aber ich lege dennoch Christian Jacqs "Die Braut des Nil" mit in die Waagschale.
    So ist es ein Buch für Kinder und eines über Kinder.
    Außerdem will ich am besten schon ab Januar dafür sorgen, dass meine Statistik Ende 2011 besser aussieht als die für 2010, und da ist das doch ein guter Einstieg, um am Ball zu bleiben. :smile:


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    Christa Kanitz: Die Venezianerin
    Die Gewürzhändlersaga (1. Teil)


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    Inhalt:


    Die Familie des Justus Iserbrook aus Hamburg erfreut sich einer guten Stellung innerhalb der Gesellschaft und eines entsprechenden Reichtums, auch wenn letzterer nach der letzten Besatzung durch die Franzosen, die etliche Verluste nach sich zog für die Hamburger, eher nicht recht greifbarer Natur ist.
    Ein Blick hinter die Kulissen der Familie zeigt, dass dort jedoch nicht alles Gold ist, das glänzt: Der älteste Sohn Moritz leitet das venezianische Kontor zwar zur vollen Zufriedenheit seines Vaters, seine Heirat mit einer Venezianerin stieß in der Familie jedoch auch wenig Gegenliebe. Der zweite Sohn ist ein Tunichtgut, der lieber Wein und Weib zuspricht, als sich um die Geschäfte der Familie zu kümmern, und die Tochter der Iserbrooks ist recht gut unter die Haube gekommen, zeigt aber wenig Eigeninitiative im Leben.
    Moritz plant, mit seiner Frau Sylvana und den drei Kindern nach Hamburg umzuziehen, was zu einem deftigen Streit führt, doch unbeirrt besteigt Moritz das Schiff gen Hamburg, um eine Warenladung zu begleiten und mit seinem Vater den Umzug zu besprechen. Doch es kommt zu einem Unglück, Moritz kommt dabei um, und plötzlich steht Sylvanas Schwiegervater vor dem Haus in Venedig, um ihr mitzuteilen, dass sie und ihre Kinder dennoch nach Hamburg umziehen werden.
    Sylvana fügt sich schließlich, doch Hamburg scheint zu sein wie erwartet: kühl, ganz anders als ihr geliebtes Italien. Sie hat Schwierigkeiten mit der hanseatischen Art und den Gepflogenheiten in Hamburg, noch mehr Schwierigkeiten jedoch bekommt sie mit ihrer Schwiegermutter Vanessa. Die beiden entzweien sich und Sylvana versucht, aus ihrem Los das Beste zu machen, doch als Justus stirbt, bezichtigen die Schwiegermutter und deren Tochter sie des Betrugs und der angebliche Tunichtgut des Hauses stellt auf einmal Ansprüche an das Erbe. Sylvana scheint erneut alles im Leben zu verlieren.


    Meinung:


    Gleich nach der Lektüre vergab ich an diesen historischen Roman vier Ratten, denn er hatte mich gut unterhalten, war kurzweilig und trotz des Titels und der Protagonistin Sylvana nicht ganz so typisch „Frauen in Hosen“, wie ich angenommen hatte, denn die Venezianerin stößt durchaus an ihre Grenzen im Rahmen des Buches. Gestört hat mich zu diesem Zeitpunkt vor allem der Schluss, den ich unglaubwürdig fand und auch zu offen. Letzteres klärte sich später, als ich erfuhr, dass – natürlich – weitere Bände dieser „Gewürzhändler-Saga“ existieren.


    Nachdem der Roman sich mittlerweile ein wenig bei mir gesetzt hat und ich feststelle, dass ich mich zwar nach wie vor an den Darstellungen zum Handel mit Gewürzen, zur Lagerung derselben und derlei mehr erfreue (die entsprechend gegenteilige diesbezügliche Behauptung in einer Amazon-Rezension kann ich daher nicht ganz nachvollziehen), der Rest aber sehr schnell und ohne großen Nachhall in meinem Kopf verschwunden ist, ziehe ich gleich mal wieder eine Ratte ab und pendele mich somit bei dreien ein.


    Zwar ist die Geschichte kurzweilig, aber entsprechend auch schnell im Verlauf, wenig detailliert und die Dinge passieren nun mal so, wie sie passieren, ohne dass einem dies besonders nahe gehen würde. Das Ganze ist relativ vorhersehbar, überrascht wenig, und mit ein bisschen Distanz muss ich dann doch zugeben, dass die Frauencharaktere zwar nicht so schlimm ausgearbeitet wurden, dass sie meinem Klischee eines solchen „historischen Romans“ entsprechen, aber sehr viel authentischer wirken sie andererseits dann doch wieder nicht. Vor allem das Gefühlsleben von Sylvana fand ich eher hanseatisch kühl als leidenschaftlich italienisch, um mal bei Klischees zu bleiben.
    Auch die Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Kontor-Standorten beziehungsweise der jeweiligen Lebensart hätte deutlicher herausgearbeitet werden können, wie so einiges andere auch. Ich denke, das alles war dafür aber zu weit weg vom heutigen Leben und den Vorstellungen der Autorin, so dass all das eher seicht an der Oberfläche bleibt.


    Unterhaltsam, kurzweilig und teilweise interessant und informativ, im Großen und Ganzen aber doch eher belanglos und entsprechend wenig fesselnd.


    3ratten

    So, dann reihe ich mich mal mit einer Kritik ein.


    Vorweg
    "Drood" von Dan Simmons ist ein Titel, der mir bei seinem Erscheinen gleich ins Auge sprang. Viktorianisch, Grusel & Mystik, das Vorkommen realer Persönlichkeiten und diese noch aus dem Bereich der Literatur, all das hat mich sofort angesprochen. Es hat letztlich dann doch eine halbe (gefühlte) Ewigkeit gedauert, bis ich es gelesen habe, nämlich just in der letzten Woche bis gestern Abend.
    Wichtig, um meine Meinung einzusortieren, ist in dem Fall vielleicht auch der Hinweis, dass ich bislang nichts (ja, wirklich gar nichts) von Dan Simmons, Charles Dickens und Wilkie Collins gelesen hatte, dass historische Romane und entsprechend historisches Interesse bei mir nur begrenzt vorkommen, und dass ich generell nicht gerne so dicke Schinken lese, wie "Drood" unbestreitbar einer ist.


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    Inhalt
    Seoman hat im Grunde bereits die perfekte Inhaltsangabe geliefert, dennoch ein bisschen was für Scroll-Faule:
    Die Schriftsteller Charles Dickens und Wilkie Collins sind eng befreundet, weshalb Wilkie - der Erzähler des gesamten Romans - auch einer der ersten ist, mit denen Charles Dickens über das Zugunglück in Staplehorst spricht, bei dem er zwar überlebte, viele andere jedoch den Tod fanden. Wilkie ist jedoch der Einzige, dem Dickens mitteilt, dass er bei diesem Unglück die Bekanntschaft eines gewissen Drood machte, einer Gestalt, die aussieht wie der leibhaftige Tod und von dem Dickens glaubt, dass er für den Tod einiger Menschen beim Zugunglück maßgeblich und auf mystische Weise verantwortlich sei.
    Dickens beschließt, Drood und seinen Machenschaften mit Hilfe von Wilkie auf die Spur zu kommen und ihm nach Möglichkeit das Handwerk zu legen. Wilkie schließt sich diesem Unterfangen mit gemischten Gefühlen und eher ungern an, doch rasch hat Drood auch Wilkie in seinen Bann gezogen.
    Im Verlauf der nächsten Jahre trifft Wilkie immer wieder auf Drood und sieht seinen Freund Charles, andere Bekannte und schließlich sich selbst in Gefahr durch diesen Massenmörder, der seinen Ursprung in Ägypten hat und seinem Kult zu neuem Leben verhelfen will.


    Meine Meinung


    Das Buch ist so vielschichtig, dass man es nicht in wenigen Worten abhandeln kann. Das spricht für den Roman, soviel vorweg.


    Der Anfang des Ganzen ist sehr schleppend und ich habe sehr kämpfen müssen, das Buch nicht beiseite zu legen. Und mit dem Anfang meine ich gut und gern das gesamte erste Drittel des Romans - und damit im Grunde schon selbst eine Romanlänge, denn andere haben auf 300 Seiten eine komplette Geschichte von A bis Z erzählt, während Simmons sich da gerade erst aufgewärmt hat.
    Man erfährt vieles aus dem Leben von Wilkie Collins, Charles Dickens und auch von deren Verwandten, Freunden, Bekannten und Werken anderer Autoren. Natürlich spielen hier auch das alltägliche Leben, Gepflogenheiten, gesellschaftliche Regeln und derlei eine Rolle. Das alles fand ich sehr stimmungsvoll und auch glaubhaft, doch da das Erzählerische hier im Vordergrund steht (wer mit wem wann und warum ... welches Werk mit welchem Inhalt und bei welchem Verlag und in wie vielen Fortsetzungen ... etc.), ist dieser Teil doch in erster Linie gähnend langweilig. Unterbrochen wird dies nur von der Szene des Zugunglücks selbst und den ersten Nachforschungen von Wilkie und Dickens in den Katakomben, die einigermaßen spannend und auch ein bisschen gruselig sind, doch diese Szenen gemessen am Gesamtumfang des "Einstiegs" macht das Lesen insgesamt doch eher zu einer trägen und schwerfälligen Angelegenheit, die es einem schwer macht, Gefallen an der Geschichte oder auch nur an einzelnen Charakteren zu finden.


    Wie beim Berliner Ballen ist die Mitte auch bei "Drood" das Beste. :breitgrins:
    Hier treten die Personen- und Beziehungsbeschreibungen in den Hintergrund (nicht zuletzt, weil sie zuvor mehr als ergiebig ausgewälzt wurden) und es ist, als habe einer mit einer Klappe mit der Aufschrift "ÄÄÄÄÄKTSCHN!" im Buch gehockt. Es wird bedrohlicher, sowohl auf mystische und versteckte Weise, als auch ganz offensichtlich durch Raubversuche, hitzige Diskussionen und Auseinandersetzungen. Alles wird in diesem Teil des Buches plötzlich greifbarer und lebendiger, man wird (endlich!) ein Stück weit hineingezogen in die Geschichte.
    Dieser Buchteil, der sich bis auf die letzten vielleicht 100 Seiten ausdehnt, weckt viele Emotionen. Ich hab mich hier nicht nur gegruselt oder war vor Spannung kurz vor dem Nägelkauen, sondern mich hat gerade die Entwicklung der Freundschaft zwischen Wilkie und Dickens sehr berührt sowie auch die Entwicklung einiger Nebenfiguren, die teils aus unterschiedlichen Gründen aus der Handlung verschwinden, teils noch am Rande erwähnt werden, teils ihrerseits eine deutliche Entwicklung durchmachen.
    Das ist etwas, für das Simmons alle Ratten dieser Welt verdient: Haupt- UND Nebenfiguren derart zu gestalten, dass man an allen Entwicklungen gleichermaßen wirklich emotionalen Anteil nimmt (und das nach einem derart harten Einstieg ins Buch durch die Längen), ist in meinen Augen eine absolute Meisterleistung, von der ich mich nicht erinnern kann, sie jemals in der Form beim Lesen erlebt zu haben.


    Leider hält Simmons das alles nicht bis zum Ende durch, und so fand ich den letzten Teil des Buches wieder eher quälend in die Länge gezogen. Bin ich beim ersten Teil noch bereit zu sagen "Okay, es war öde, aber es hat sich durch die Geschehnisse der nächsten paar Hundert Seiten und durch die Art, wie man dann emotional als Leser einbezogen war, gelohnt", kann ich das vom Abschluss nicht wirklich sagen. Spätestens hier wären deutlich und dringend Straffungen sinnvoll und notwenig gewesen meiner Meinung nach.


    Apropos "als Leser einbezogen": Was mir unwahrscheinlich auf den Geist gegangen ist, ist die Tatsache, dass man als Leser dauernd persönlich angesprochen wurde. Dies ist insofern okay, dass der gesamte Roman als ein Manuskript Wilkies, das er als eine Art Nachlass plant, geschrieben wurde, doch Wilkie richtet sich ständig an einen Leser der späten Zukunft (also uns) und nicht direkt an die nächsten Generationen, und ständig werden Überlegungen angestellt, was wohl zu unserer heutigen Zeit immer noch so sein wird wie im neunzehnten Jahrhundert und was anders sein wird. Simmons war nicht so doof, dauernd bei diesen fiktiven Überlegungen Wilkies ins Schwarze zu treffen, sondern bietet auch Fehlannahmen, dennoch sind diese gehäuften Szenen völlig überflüssig und nervtötend.


    Was mir wiederum sehr gut gefallen hat ist, dass Simmons - wenn man das so sagen kann - stets in der Zeit geblieben ist. Man wird also des Öfteren mit Gepflogenheiten und Ansichten konfrontiert, die heutzutage nicht nur "out" sind, sondern bei denen man auch so seine Schwierigkeiten hat. Für mich als LeserIN gehört dazu natürlich das Frauenbild der Zeit und die Annahmen zum weiblichen Gemüt, zur weiblichen Intelligenz(fähigkeit) oder auch der Umgang mit ihnen, der wiederum aus einer bestimmten Auffassung von Frauen, ihrem Wesen und ihren Aufgaben entspringt. In einem anderen Buch wäre ich stellenweise entrüstet gewesen, doch hier bin ich dankbar, dass es nicht "Frauen in Hosen" sind, die im Roman eine Rolle spielen, und dass Simmons sich auch in solchen Punkten konsequent an der (möglichen) Sichtweise von Wilkie Collins orientiert hat.
    Das Ganze betrifft natürlich nicht nur Frauen, sondern auch so manche Ansicht zu gesellschaftlichen Ständen, Haustieren, Dienstboten, Indern, Ägyptern und so weiter sind nicht unbedingt sympathisch, wirken aber authentisch.


    Obwohl "Drood" durchaus auch etliche kleine - teils recht bissige - Schmunzelstellen aufweist, wenn Wilkie sich mal wieder über den einen oder anderen Charakter und seine Verhaltensweisen auslässt, verliert man beim Lesen doch nie die zunehmend düstere Spur. Ich selbst bin ja grundsätzlich eher begeisterte Leserin "blutiger" Romane, also aus dem härteren Thriller- und auch Horrorbereich, aber die lese ich auch nur deswegen meist ohne größeres Blinzeln, weil ich deren Derbheit und Brutalität nicht wirklich ernst nehmen kann (will, soll, muss). Im Vergleich dazu hat "Drood" stellenweise durchaus etwas Verstörenderes, weil der Horror, wie er hier stellenweise auftritt, auf der psychischen Ebene funktioniert und damit deutlich brutaler und auch realistischer ist (oder sein kann) als allerlei Gemetzel. Auch wenn z.B. die Beschreibung des Zugunglücks zu Anfang schon eher gemetzelig wirkt, ist diese Form des Brutalen doch eher rar im Roman und nicht stellvertretend.


    Insgesamt gesehen bin ich froh, dass ich den Roman gelesen habe, denn ich hätte eine erstaunliche schriftstellerische Leistung verpasst, wenn ich es nicht getan hätte (auch wenn ich in den nächsten Jahren bestimmt keinen Simmons-Roman mehr in die Hand nehme - echt zu ausufernd für mich). In dem Buch steckt eine solch detaillierte Beschäftigung mit Wilkie Collins und Charles Dickens sowie mit ihrer Zeit, ihrem Umfeld und ihren Werken, dass ich nahezu sprachlos bin ob dieser Leistung, ganz ehrlich.
    Dass ich mit den Werken der Autoren im Roman nicht vertraut bin, wird sich sicherlich irgendwann ändern und ich hab schon entsprechende Listen angelegt, denn das MUSS nach der Lektüre von "Drood" einfach sein. Dieser Roman ist also definitiv auch sehr inspirierend.


    Auf der anderen Seite mag mir einiges entgangen sein als "unwissende Leserin" und ich bin sicherlich nicht die richtige Adressatin für dicke Schinken, doch auch davon abgesehen bin ich andererseits froh, dass es mit der Lektüre jetzt auch vorbei ist. Komisches Buch.


    Nachdem ja einige Leute eine weitere Kritik sehr herbei gewünscht haben: Ich hab mir extra Mühe gegeben (*insert fishing_for_compliments_smiley here*). :zwinker:


    4ratten

    Von mir auch noch ein kurzer Nachtrag:
    Mittlerweile habe ich die Hälfte von "Drood" geschafft und jetzt endlich beginnt das Buch auch, Spaß zu machen. Die Weitschweifigkeit nimmt ein bisschen ab zu Gunsten aktueller Geschehnisse und Entwicklungen und wird durch diverse Wendungen, Zuspitzungen etc. zusätzlich belebt. Im Augenblick fühle ich mich ein bisschen wie in einer düsteren Sherlock Holmes-Version, und das gefällt mir ganz gut. Auch das (latent) Gruselige ist jetzt mit dabei, denn es wird düsterer, es gibt mehr Verdächtigungen, mystische Elemente und endlich auch lebendigeres Einbringen des Mesmerismus. Eine Kritik von mir setze ich dann wohl noch im November unter die bereits vorhandene von Seoman.


    Zur Verlosung:
    An der nehme ich übrigens nicht teil, weil ich das zu verlosende Buch schon gelesen habe. :zwinker:

    Allzu weit bin ich gestern nicht mehr gekommen.


    Wilkie Collins hatte einen Streit mit seiner Lebensgefährtin, ist dabei, seinen Drogengebrauch zu "perfektionieren" und gaaaaanz langsam driftet das Ganze mehr in Richtung des Surrealen, braucht aber immer noch volle Aufmerksamkeit und ist nur ein wenig weniger anstrengend zu lesen. Ja, Myriel, Ruhe braucht man für diese Geschichte in jedem Fall.


    Nachdem ein Hund erschossen wurde, was ein paar Seiten umfasste, war ich knatschig und hab kaum weiter gelesen.


    Immer noch bin ich nicht mal bei der Hälfte des Buches angelangt. :spinnen:

    KillerKiwi: Klingt wirklich gut! *merk*


    Myriel: Jetzt wird es so langsam etwas spannender ... mehr gleich.


    Kiba: Koontz hat mich bislang (auch) einmal enttäuscht. Das Buch hieß Todesregen oder so. Das war wirklich schwach. Mich nervt sowas auch.


    Drood:
    Wie schon angedeutet, wird es langsam etwas spannender, verschwörerischer. Dickens geht auf eine ganz besondere Lesereise, bei der auch mit Mesmerierung (= Hypnose) gearbeitet werden soll und der Erzähler Wilkie Collins begleitet ihn ein Stück weit. :breitgrins:
    Die Mesmerierung und Dickens (angebliche?) Begeisterung für selbige nimmt generell recht großen Raum ein (das hatte ich bei der ganzen Weitschweifigkeit zu erwähnen vergessen), recht schräg.
    Und eine Kampfszene gab es auch zur Abwechslung mal.


    Was mich zunehmend nervt, ist die wiederholte direkte Ansprache des Lesers und Collins ständige Bezeichnung für Dickens ("Der Unvergleichliche" bzw. "Der Unnachahmliche").

    So, mein Gatte ist gerade unterwegs und organisiert mir noch Chips und Schokolade. Ohne geht das mit Drood nicht. :breitgrins:


    Bei mir ist im Buch zwischenzeitlich - wie zumeist - im Grunde gar nichts passiert. Man sitzt zu Weihnachten zusammen, vor einem Weilchen hat sich der Erzähler erst über die sexuelle Ausrichtung seines Bruders und die überraschende Heirat mit Dickens' Tochter ausgelassen, dann folgt ein noch längerer Teil darüber, dass Wilkie Collins Dickens' "Our Mutual Friend" für eine Meisterleistung hält, die schier unmöglich zu erreichen ist, dass er deswegen neidisch auf Dickens ist, und dass Kritiker und Publikum dem Werk nicht angemessen Respekt zollen. Und dann sitzt man doch wieder zu Weihnachten zusammen, wo auch die Stelle, die Seoman in seiner Kritik erwähnte (Dickens wählt für die Gäste eigens die Literatur aus, die in deren Zimmern bereit steht) vorkommt. Derzeit keine Rede mehr von Drood, wenig Rede von Collins' Pakt mit dem Inspektor, reichlicher Laudanum-Genuss (wegen der Gicht natürlich), und ich glaube jetzt schon zu wissen, wie das Buch irgendwann mal enden wird. Naja, egal, gleich kommen die Chips.


    EDIT:
    Stormcrow, ich glaube, wenn du weitergelesen hättest, hätten wir zumindest vom Stil her eine ähnliche Jammerei. :zwinker:


    Kings "Friedhof der Kuscheltiere" kenne ich, fand ich gut, "Die Arena" reizt mich selbst auch noch, den Koontz kenne ich noch nicht, aber ich kenne ohnehin viel zu viele Titel von Koontz bislang nicht *seufz*. Und "Evil" ist mir vom Cover her schon oft bei Bahnfahrten ins Auge gesprungen, da bin ich unschlüssig.

    So, ich lese auch mit, um mit Dan Simmons: Drood ein wenig voran zu kommen.

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    Auszug der Amazon-Beschreibung:
    "Bei einem schrecklichen Eisenbahnunglück im Sommer 1865 gehören Charles Dickens und seine Geliebte zu den wenigen Überlebenden. Als Dickens den Verletzten zur Hilfe eilt, begegnet er einem seltsamen, entstellten Fremden: Drood. Doch so plötzlich wie diese mysteriöse Gestalt aufgetaucht ist, verschwindet sie auch wieder. Wer ist dieser Drood wirklich? Diese Frage nimmt Dickens völlig gefangen und wird zu seiner Obsession: Er muss diesen Drood finden. Gemeinsam mit seinem Kollegen Wilkie Collins macht er sich auf Spurensuche, die die beiden in die Unterwelt führt -- in Opiumhöhlen, Slums, Katakomben und die Kanalisation des viktorianischen Londons.
    Erzählt aus der Perspektive des Ich-Erzählers Collins verwischen für den Leser schnell die Grenzen zwischen realen Begebnissen und Collins Opiumfantasien. Man wird von der düsteren, beklemmenden Atmosphäre gefangen genommen und erlebt die Schrecken der stinkenden Londoner Unterwelt hautnah mit."


    Dieser Titel hat mich schon fasziniert, als er vor einem Jahr als Hardcover-Ausgabe erschien, eben einfach wegen der zeitlichen Einordnung und dem erwarteten Mix aus Gaslight, Grusel und Literatur. Bislang kenne ich noch nichts von Dan Simmons, "Drood" ist also mein Einstieg, auch wenn ich ursprünglich durch das Erscheinen von "Terror" bzw. eine Kollegin, die davon sehr angetan war, auf den Autor aufmerksam wurde.


    Ich hab schon vor einem Weilchen mit dem Titel angefangen, finde es aber bisher recht langweilig, weshalb sich das Durchhalten im Rahmen einer Lesenacht gleich doppelt lohnt.


    "Drood" ist zwar stimmungsvoll geschrieben, aber von so unglaublicher Weitschweifigkeit, dass ich dauernd Faden und Lust verliere. Dumm natürlich auch, dass ich von Dickens quasi nichts gelesen habe bisher, dadurch gehen mir sicherlich biographische Details verloren. Erzählt wird das Ganze übrigens von Dickens' Freund Wilkie Collins, der die Geschichte an den Leser aus einer späteren Zeit richtet (übrigens auch etwas, das mich ein bisschen nervt).


    Bislang kann ich der Kritik von Seoman >>>hier im Forum<<< zum Buch zustimmen, die besagt, dass das Ganze eben stimmungsvoll und düster ist und die Charaktere sehr ausgestaltet wurden und dadurch nicht allein komplex, sondern auch echt wirken. Auch die Längen werden erwähnt, fallen bei Seomans Meinung aber nicht so sehr ins Gewicht. Ich muss sagen, wenn ich nicht wild entschlossen wäre, 2010 kein Buch mehr abzubrechen, hätte ich es schon beiseite gelegt. Zu viel Geschwafel.


    Mal sehen, was der weitere Verlauf so bringt ... ich bespaße mich nebenbei mit Cola light und - je nachdem, wie die Handlung sich entwickelt oder nicht entwickelt :zwinker: - später vielleicht noch mit einem alkoholfreien Bier.


    Stimmt, da habe ich mir die Beschreibung gar nicht genau angeschaut...
    Danke, Stormcrow!!!


    Da bin ich auf deine Meinung gespannt. Gruselig ist der Titel nicht, harter Stoff auf jeden Fall. Kein "echter" Horror, aber dennoch Hardcore-Psychothriller, bei dem Gänsehaut aus diversen Gründen denkbar ist ... hab den Titel 2010 gehört und kann dir schon mal verraten, dass das ein Buch für Hartgesottene ist, die sich auch für Trash erwärmen können. Wie gesagt: Da bin ich echt gespannt! :zwinker:

    Ich befürchte, die nehmen im Buch wirklich nur einen vergleichsweise kleinen Platz ein. Im Film stechen sie aber hervor, da hast Du recht. :breitgrins: Beides ist allerdings zu lange her, jetzt hast Du mich verunsichert. ;)


    Nee, Breña, stimmt schon. Die Luftpiraten nehmen nur einen ganz kleinen Teil der Geschichte ein (im Film war Robert de Niro ja DER Pirat, da muss man schon ein bisschen mehr von ihm gucken ;)). Ist nicht so, dass der Film die Piraten aufgebauscht hätte, sondern vielmehr werden diese Szenen praktisch komplett im Film wiedergegeben, während viele andere Details außen vor bleiben, verändert wurden oder zu Gunsten des Films komplett neu kreiert wurden.
    Beides fand ich gut, aber Steampunk ist das nicht. Für mich ist das auch eindeutig ein Märchen (Fantasy), so wie auch die Twig-Reihe trotz Luftpiraten meiner Meinung nach ganz klar der allgemeinen Fantasy zuzuordnen ist.


    EDIT:
    Hat schon wer "Drood" genannt? Kein Steampunk, aber mit Sicherheit Gaslight (kenne vom LARP nur den Begriff Gaslight, nicht Gaslamp, man möge mir daher nachsehen, dass ich aus Gewohnheit dabei bleibe ;)).

    Ah, ein neues Buch von dem Herrn. Kannst du einen Vergleich anstellen zum Diner und zur Hexe? Oder kennst du die Titel von ihm nicht?
    Ich fand eins davon nämlich genial, das andere ist ein Dauerabbrecher bei mir, von daher wäre es interessant zu wissen. :)


    Gruß,
    Tanja

    Naja, immerhin steht "Pesadillas" auf deiner Liste, damit kann meiner Meinung nach ja nicht mehr viel schief gehen. :zwinker:


    Ja, ich spiele seit 1984 Pen & Paper-Rollenspiele (naja, damals hab ich mehr die Regelhefte je 100x gelesen, zum Spielen hab ich keinen gefunden, war zu jung), seit ca. 2003 vornehmlich Shadowrun. Ich hab darüber 2005 auch meinen heutigen Mann kennen gelernt, bin also so gesehen echter Fan. :breitgrins:

    Deine Buchkritik find ich interessant, aber den Kommentar dazu von dir selbst noch viel interessanter. :smile:
    Irgendwie finde ich solche Begleitumstände immer höchst spannend und finde, sie sagen noch mal viel mehr über den Bezug von jemandem zu einem Buch oder dessen Inhalt aus, wenn man ein bisschen was von "Drumherum" kennt. Toll! :daumen: