Terry Pratchett/Jacqueline Simpson - Mythen und Legenden der Scheibenwelt

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    Ich habe das Buch im englischen Original unter dem Titel "The Folklore of Discworld" gelesen.


    Ob man dieses Buch wirklich in der Sachbuchabteilung einordnen kann, darüber lässt sich sicher streiten. Ich denke aber, dass es doch am ehesten hierhin gehört, denn hier erfahren wir nicht nur, dass besonders starke Ideen durch die Kraft ihres erzählerischen Imperativs zwischen den Welten des Multiversum hin- und herfliegen und die jeweilige Geschichtenwelt befruchten, sondern auch, wie die Parallelen zwischen zwei speziellen Welten, nämlich der Scheibenwelt und der runden Erde aussehen.


    Oder anders ausgedrückt: hier erfahren wir, wo Pratchett geklaut wovon er sich hat inspirieren lassen. In 16 Kapiteln werden die verschiedenen Rassen der Scheibenwelt, ihre Hexen, Zauberer, Götter und natürlich der [size=1]TOD[/size] mit ihren irdischen Entsprechungen verglichen.
    Viele Zitate aus den Scheibenweltbüchern lockern den Text auf und verlocken zur Wieholek schon allzu lange nicht gelesener Romane.


    Interessant ist es zweifellos, zu erfahren, was es z. B. mit dem blinden Io und dem Mistelzweig auf sich hat - bzw. wäre es, wenn man es nicht schon wüsste. Einigermaßen mit der griechischen oder hier der nordischen Mythologie vertraute Leser haben sicher wie ich die meisten Anspielungen auf die irdische Götterwelt erkannt. Wer zudem noch einiges über Hexen und Zwerge weiß und überhaupt mit Märchen und Sagen vertraut ist, wird sich oft nur über die Bestätigung der eigenen Kenntnisse freuen können.


    Umso größer dann die Freude, Neues zu erfahren. Was hat es z. B. mit den Morristänzern auf sich, die unter anderem im "Wintersmith", einem der Tiffany Aching-Romane, eine so große Rolle spielen? Das wissen Briten sicher, aber mir wurde erst jetzt klar, dass ich solche ja sogar mal "in echt" gesehen hatte.
    Und gibt es tatsächlich in der Hindumythologie die Vorstellung, die Erde befände sich auf dem Rücken von 4 Elefanten, die wiederum auf einer Schildkröte stehen?
    Oder wie sahen die Regeln des britischen Fußballs in seiner Anfangszeit aus? Gerade die Antwort auf diese Frage lässt mich den neusten Scheibenweltroman in einem etwas anderen Licht sehen. Nicht erkannte Parallelen können die Freude an einem Roman durchaus mindern, wurde mir hier klar.


    Alles in allem ein Buch, das nur für Scheibenweltkenner geeignet ist. Auch für diese ist es kein Muss, kann aber trotzdem mit Genuss gelesen werden.


    3ratten

    Wir sind irre, also lesen wir!