Kaufen* bei
Amazon
Bücher.de
Buch24.de
* Werbe/Affiliate-Links
Herr Schami beginnt sein Buch mit wunderbaren Betrachtungen über seine Heimatstadt Damaskus, Syrien - fängt Gerüche und Bilder hervorragend ein und verliert sich, ab der Mitte des Buches, in Selbstlob. Ab da liest man kein Buch mehr über die Stadt und das Land, nein, man muss sich setzen und seinen Betrachtungen über sich selbst lauschen.
Anfangs kann man das als Leser noch durchgehen lassen, aber von Seite zu Seite wird es mühsamer und man ist nicht nur einmal versucht, den Klapptext nochmals zu lesen, ob man das richtige Buch in seinen Händen hält. Er erzählt uns, dass er im Kloster krank war - 2 Mal, dass er "TausendundEine Nacht" über 2 Jahre lang im Radio hörte - 2 Mal, dass wir Europäer ein falsches Bild von den Arabern haben - 5 Mal, und dann eine Geschichte, in der er krank war - ah ja, das kam schon Mal vor, da sei ihm der Tod begegnet und meinte, wenn er jemals eine Geschichte doppelt erzählen würde, dann müsste er sterben. Rafik Schami ist noch immer putzmunter nach diesem Buch und darüber sind wir froh, denn sonst hätte er nicht wunderschöne weitere Bücher schreiben können. Bei diesem hier, leider, bin ich extrem enttäuscht. Ich wäre gerne in Damaskus verweilt, aber es war mir nicht vergönnt. Stattdessen quälte ich mich durch Georg W. Bush`s Politik, schlechtes Buchwesen in ganz Arabien, Zensur, Diktatur, Krieg in Israel (alles allgemeine Dinge, nicht Stadtbezogen) und doppelte Geschichten über den Autor. Ich weiß, er warb für das bessere Verständnis, das habe ich auch mitbekommen, aber, diese "erhobene Zeigefinger" - Mentalität kann ich überhaupt nicht leiden. Vor allem, Werbung in eigener Sache, ist unangebracht. Das Buch kann ich leider nur bis zur Hälfte empfehlen, danach verlässt er die "via recta" in Damaskus und sein Erzähltalent.