Axel Schildt/ Detlef Siegfried- Deutsche Kulturgeschichte

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    Titel: Deutsche Kulturgeschichte- Die Bundesrepublik 1945 bis zur Gegenwart
    Autor: Axels Schildt/Detlef Siegfried


    Allgemein:
    695 (wobei davon 554 Seiten der normale Text ist) Hanser, 2009

    Info: Bei der Bundeszentrale für politische Bildung ist Deutsche Kulturgeschichte als Sonderband erschienen und sehr günstig!


    Inhalt: Siehe Titel :breitgrins:


    Meine Meinung:
    Kulturgeschichte ist für mich insofern ein interessanter Blickwinkel auf die Geschichte als das sie sich vor allem mit den Auswirkungen politischer Entscheidungen auf Alltagsphänomene beschäftigt. Also auch darauf wie sich unsere Mentalitäten verändern, wie wir Sprechen, wie wir uns Kleiden und auch wie sich soziale Gruppierungen auflösen, welche Literatur entsteht etc. (Merkt man das ich darüber eine Vorlesung hatte? ;) ;) )
    In diesem Buch geht es natürlich speziell um die Kulturgeschichte Deutschlands seit 1945 und ganz nebenbei erfährt man eine Menge aus welchen Blickwinkeln man diese betrachten kann und vor allem welche Faktoren bei dieser Betrachtung eine zentrale Rolle spielen. So finden sich auch hier politische Ereignisse die vor allem auf ihre Auswirkungen auf die Bevölkerung betrachtet werden. Was hat sich im Denken der Menschen verändert? Wie konnte aus einer Gesellschaft, die vom Nationalsozialismus geprägt war eine demokratische werden? Wie hat sich der Blickwinkel auf die Vergangenheit verändert und welche Faktoren waren dabei entscheidend? Welche Rolle spielten die Medien in der Bundesrepublik. Zugleich versuchen die Autoren auch Phänomene der Kunst und Literatur zu deuten und vor allem auch darzustellen das es immer wieder Zeit brauchte um bestimmte Entwicklungen an zu stoßen und damit auch Denkweisen zu verändern.


    Leider betrachten die beiden Autoren nur die Entwicklungen in der BRD, die DDR taucht nur dort auf wo sie die BRD unmittelbar betrifft, etwa bei der Wende. Andererseits hat der Band auch nicht den Anspruch eine Kulturgeschichte beider Staaten zu erzählen. Zu Mal die Quellenlage in dieser Hinsicht zum Teil schwierig ist.
    Für mich persönlich war es vor allem interessant die Geschichte der Bundesrepublik unter dem Blickwinkel der Kulturgeschichte zu betrachten und so einen anderen Blick auf unsere Gesellschaft wie sie heute ist zu erhalten. So manchen Zusammenhang konnte ich dadurch gut nach vollziehen. Ich denke das es sicher auch interessant ist diese Kulturgeschichte zu lesen wenn man selbst in den vielen Jahrezehnten mit dabei war. In der Vorlesung in der Ich war, waren viele Seniorenstudenten die für sich auch ein Stück weit Erinnerungskultur ;) betrieben haben. Ein Vergleich mit den Deutungen der Autoren und dem eigenen Erleben ist sicherlich interessant! Für mich persönlich war es ein eintauchen in eine Geschichte die für mich vor allem als angehende Historikern interessant ist und die mir eine andere Herangehensweise an Geschichte überhaupt vermitteln konnte.
    Die Sprache ist klar und verständlich sodass man als interessierter Leser keine Probleme haben dürfte. Ich finde nicht das es sich sehr trocken liest, aber es ist schon als wissenschaftliches Buch zu verstehen und nicht als Sachbuch. Insofern könnte es vielleicht hin und wieder auch trocken werden. Aber auch hier hat man die Möglichkeit auch Mal Themen weg zu lassen. Das ich hin und wieder auch gemacht habe, ohne das der Lesefluss selbst gestört wurde. Dafür Sorgen thematische Abgrenzungen an den Seitenrändern, die sich in dieser Hinsicht also als sehr praktisch erwiesen haben :breitgrins: Natürlich finden sich zahlreiche Quellen und Literaturverweise die mich sicher noch ein wenig beschäftigen werden, einiges habe ich mir schon notiert :breitgrins:
    Ich persönlich kann nur sagen das ich finde das diese Kulturgeschichte lesenswert ist!


    5ratten