Werner Sinnwell - Schuttblumen
Erzählung
Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen
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Klappentext:
Erzählen, wie es war.
Da ist der Hinterhof, schattig, kühl und geheimnisvoll mit Verstecken, die wir für unauffindbar halten. Da sind die Nächte, in denen Scheinwerfer am Himmel feindliche Flugzeuge einfangen, die Nächte, in denen die Erde von den gewaltigen Schlägen der Bomben bebt. Da ist der unglaubliche Frühling im Jahre 1945. Die Augen blinzeln in die Sonne, trauen dem Frieden nicht so recht, sehen staunend, dass sich im grauen Trümmerschutt gelber Löwenzahn breit macht.
"Hin und wieder gehe ich, bevor ich den Heimweg über die Autobahn antrete, durch die Straßen, in denen ich als Kind gespielt habe. Tauche in die Vergangenheit ein. Oft habe ich das Gefühl, als versuche ich, Mutters schwindende Erinnerungen durch mein verstärktes Erinnern zu kompensieren, um so unsere gemeinsame Geschichte zu retten. Das ist wie ein Sog, gegen den ich mich nicht wehren kann."
Meine Meinung:
„Seit vier Jahren war Krieg. Wie ein Sack stülpte er sich über meine Kindheit.“
Vier Jahre alt ist aber nicht nur der Krieg, sondern auch Erich Breitenbach, als sein Vater ins Feld gehen muss. Und Erich erzählt.
Erzählt, wie es war.
Wie es war, als in Dortmund die Bomben fielen.
Wie es war, in den Trümmern des Nachbarhauses zu spielen.
Wie es war, als Mutter nicht mehr weiterwusste.
Wie es war, als die Angst immer gegenwärtig war.
Wie es war, in all dem Geborgenheit zu spüren.
Wer aufgrund des Themas erwartet, dass in der Erzählung des Autors Werner Sinnwell kräftig auf die Tränendrüse gedrückt wird, wird enttäuscht. Durch den Blick durch Kinderaugen gewinnt die Erzählung der Kriegs- und Nachkriegsjahre eine gewisse Leichtigkeit, ohne jedoch an Intensität einzubüßen.
Hier wird nichts beschönigt, auch wenn die Erinnerungssplitter teilweise fast poetisch anmuten.
Wer niemanden kennt, der aus eigener Erinnerung erzählen kann wie es war, der sollte dieses Buch lesen.
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