Valerie Blumenthal - Schattenkind

  • Valerie Blumenthal – Schattenkind
    (Saturday’s Child, 1998; dt. 1999 von Matthias Jendis)


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    Klappentext
    Isabella ist glücklich mit ihrem Leben in London, ihrem Beruf als Übersetzerin und ihren attraktiven jungen Liebhabern. Bis sich das Lächeln eines Kindes seinen Weg in ihr Herz bahnt und ihr Leben für immer verändert.
    Ein ergreifender Roman über den verzweifelten Kampf einer Frau um das Schicksal eines Kindes.


    Inhalt
    Als Isabella ein knapp dreijähriges Mädchen im Kinderwagen vor einem Geschäft findet und dessen Mutter nicht auftaucht, nimmt Isabella die Kleine kurzerhand mit in ihre Wohnung. Nachdem sie entdeckt, dass das Mädchen offensichtlich misshandelt wurde, steht für sie fest, dass sie Hannah nicht mehr hergeben wird. Sie flieht mit ihr an die Küste von Cornwall und mietet dort ein kleines Haus in einem Fischerdorf. Von der Dorfgemeinschaft wird sie gut aufgenommen, keiner stellt unangenehme Fragen über ihre vermeintliche Tochter. Aidan, der Inhaber einer Werkstatt, entwickelt tiefere Gefühle für sie, die Isabella zögerlich erwidert. Aber natürlich ist es illusorisch zu glauben, dass alles ohne Stolpersteine ablaufen wird. Es gibt Luke, eine zwielichtige Gestalt, dessen zurückhaltende Frau Sophia und nicht zuletzt einen alten Bekannten von Isabella, die für Turbulenzen sorgen.


    Der Klappentext ist leicht irreführend, denn die kleine Hannah steht nicht im Mittelpunkt, wenn sie auch den Stein für Isabella ins Rollen bringt. Über lange Strecken rückt Hannah immer wieder in den Hintergrund, nur zu Anfang und Ende des Buches spielt sie eine wichtige Rolle.


    Das Buch lässt sich nicht ohne Weiteres in ein bestimmtes Genre einordnen. Es hat Elemente eines Thrillers, aber auch eines Liebesromans. Stilistisch erscheint es größtenteils nüchtern, selbst in der zweiten Hälfte, als Tempo und Dramatik zunehmen, kommt es ohne Klischees und nichtssagende Redewendungen aus. Die Geschichte an sich klingt gar nicht so unglaubwürdig, erscheint aber ab der Mitte teilweise zu sehr konstruiert. Die Figuren sind lebensnah gezeichnet, auch wenn Aidan etwas aus der Reihe tanzt, weil er zu brav und selbstlos dargestellt ist, um echt zu wirken. Die zwei Leben von Isabella als unnahbare und unabhängige Karrierefrau einerseits und aufopferungsbereite Mutter andererseits sind zwar jedes für sich nachvollziehbar, doch die plötzliche Wandlung zur Adoptivmutter erscheint nicht ganz realistisch.


    Gut gefallen hat mir der letzte Satz: Es sind die Unsicherheiten, die einem gestatten, weiter zu hoffen.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: