Elizabeth Redfern - The Music of the Spheres / Der Fluch der Sterne

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  • Elizabeth Redfern: The Music of the Spheres


    deutscher Titel: Der Fluch der Sterne


    Hardcover
    Putnam’s Verlag
    420 Seiten


    Inhaltsbeschreibung:
    Im London des Jahres 1795 geht der Tod um. England befindet sich im Krieg mit Frankreich und Spionage droht von allen Seiten. Es ist die Aufgabe von Jonathan Absey, Agent des Geheimdienstes, die Spione dingfest zu machen. Aber ihn verfolgt der Tod seiner fünfzehnjährigen Tochter, die in den Straßen der Stadt umgebracht wurde. Der Mörder wurde nie gefaßt.
    Auf der Suche nach Spionen stößt Absey auf die „Titius-Gesellschaft“, eine Gruppe von Astronomen, die einen verschollenen Stern suchen. Als er sich mit dieser Gruppe näher beschäftigt, erfährt er Unvorstellbares: nicht nur über Spione und Mörder, sondern auch über astronomische Ziffern und Verschlüsselungen, über Leidenschaften und Familienbande. Wie weit wird er gehen, um seine Familie zu schützen?


    Beurteilung:
    Nach dem Klappentext hatte ich mir mehr von diesem Buch versprochen. Was sich anhörte wie ein historischer Krimi wurde schnell langatmig.
    Zu Beginn ist es noch interessant, wird aber bald zäh. Nach ausgiebigen Personenbeschreibungen kann man sich die Charaktere zwar gut vorstellen, das London des Jahres 1795 bleibt jedoch blass.
    Die Autorin spinnt ein Netz aus vielen verschiedenen Handlungssträngen: Da sind die Serienmorde an Prostituierten, der Krieg zwischen England und Frankreich, Spionage und Gegenspionage, verbotene HomoS.e.x.ualität, unerfüllte Liebe und die Geschichte der Astronomie. Nicht zu vergessen die persönlichen Probleme des Jonathan Absey.
    Weniger wäre mehr gewesen!


    Wertung:
    1ratten


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    viele Grüße<br />Tirah

    Einmal editiert, zuletzt von Seychella ()

  • Mir hat dieser Krimi auch nicht besonders gut gefallen:


    Inhalt
    London 1795: England liegt im Krieg mit Frankreich, doch viele Franzosen, Flüchtlinge vor der französischen Revolution, befinden sich im Land.
    Jonathan Absey arbeitet tagsüber im Ministerium für innere Sicherheit, zu dessen Aufgaben es gehört, französische Spionagetätigkeit zu verhindern. In seiner Freizeit aber sucht Absey nach dem Mörder seiner Tochter.
    Plötzlich werden kurz nacheinander mehrere rothaarige Frauen ermordet aufgefunden, die Taten weisen Parallelen mit dem Mord an Abseys Tochter auf. Kurz vor ihrem Tod wurden die jungen Frauen in Begleitung eines verwirrt wirkenden Franzosen gesehen, der von Sternen geredet und mit französischem Gold für die Dienste der Damen bezahlt haben soll. Dabei soll auch mehrfach der Name Selene gefallen sein…


    Meine Meinung
    Dieser Krimi spielt zu einer Zeit in England, über die ich bisher sehr wenig weiß. Die Erklärungen zur Politik im Roman selbst sind spärlich gesät, und so ist es mir nicht immer leicht gefallen, die Rahmenhandlung nachzuvollziehen. Ein Nachwort hilft ein wenig, die Zusammenhänge im Nachhinein zu verstehen, doch habe ich während des Lesens nicht immer nach hinten blättern wollen, um nicht gespoilert zu werden. Und so habe ich mich ausnahmsweise fast ausschließlich auf die Kriminalgeschichte konzentriert und die Rahmenhandlung überlesen.
    Absey ist kein besonders sympathischer Charakter, er hat seine Frau vergrault, auch seinem Halbbruder gegenüber verhält er sich nicht besonders zuvorkommend. Er ist einfach in seine Arbeit verbissen und von dem Mord an seiner Tochter besessen, dabei aber scheinbar nicht besonders charakterstark. Dies macht ihn zwar auch menschlich, ich hätte ihn aber so manches Mal schütteln können für seine Taten.
    Aber auch Jonathans Halbbruder Alexander, ehemaliger Navigator und Astronom, den Jonathan als Berater und Spion hinzuzieht, hat seine Schwächen, was ihn über seine bloße Funktion als Informationslieferant heraushebt. Durch ihn erfährt man zusammen mit seinem Bruder so einiges über Astronomie, über die Theorie eines weiteren Planeten und diverse andere Dinge, die noch völlig neu für mich waren, während des Romans aber gut verständlich erklärt wurden.
    Die Krimihandlung selbst ist interessant, allerdings geht es weniger um die Frage, wer denn der verwirrt wirkende Franzose sein könnte, sondern eben um den Grund für die Morde. Dabei spielen Sterne und “Selene” eine größere Rolle. Abseys Ermittlungen werden hier logisch dargestellt, ich als Leserin war meist nicht wesentlich näher an der Lösung dran als Absey selbst, dabei wird weitestgehend auf falsche Fährten, wie sie einem häufig in anderen historischen Krimis aufgedrängt werden, verzichtet. Da die Handlung aber mit den politischen Ereignissen verknüpft ist, ich hier aber leider nicht immer durchgestiegen bin, wer jetzt auf welcher Seite im Krieg steht, war dies für mich ein wenig verwirrend. Das Ende hat mir leider nicht ganz so sehr gefallen, ist aber durchaus stimmig und passt zum Gesamtbild des Krimis.
    Die verwendete Sprache ist eher nüchtern, dies passt aber sehr gut zum beschriebenen Milieu. Dinge werden beim Namen genannt und nicht beschönigt. In den Gassen wird der Dreck und die Ratten beschrieben, dunkle Gestalten erwähnt. London wird dadurch richtig lebendig.


    Fazit
    Dieser historische Krimi hat mich ein wenig ratlos zurückgelassen. Einerseits sind die diversen Beschreibungen sehr interessant, andererseits sind mir die Charaktere größtenteils nicht sonderlich sympathisch und die Handlung ein wenig verwirrend. Wer gerne historische Krimis liest und sich für diese Zeit interessiert kann hier durchaus einen Blick riskieren.


    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus: