Rainer Braune - Die Drachenwerft

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    Titel: Die Drachenwerft
    Autor: Rainer Braune


    Allgemein:
    283 S.; Kiebenheuer; 2006


    Zitat

    Inhalt:
    Als Kind fühlt Gilles sich unsterblich. Mit seiner Geige will er dem schäbigen Alltag entfliehen, um in das prächtige Reich der Musik zu gelangen. Als er begreift, daß auch er sterblich ist, beginnt der Abstieg ins Erwachsenwerden. Und das Leben scheint es nicht gut mit ihm zu meinen - kaum ist er glücklich, wird ihm die Liebste genommen.



    b]Meine Meinung:[/b]


    Schon mit seinem Roman Die Krokodilfärberei konnte mich Rainer Braune begeistern, auch die Drachenwerft hat mich in ihren Bann gezogen. War die Stimmung in Braunes erstem Roman noch sehr sommerlich träge, ist dieser Roman nun winterlich melancholisch. Die Hauptmotive sind vor allem der Tod, das Sterben und die Musik. Gedanken über die Vergänglichkeit und das Leben an sich, rauscht es an einem vorbei oder lebt man im hier und jetzt? Und wenn ja woran merkt man überhaupt das man am Leben ist?


    Die Hauptfigur erlebt immer wieder den Verlust eines Menschen der ihm nahe stand oder den er zumindest kannte. Dabei wird ihm auch immer wieder bewusst dass er selbst am Leben ist. Braune beschreibt zum Teil sehr absonderliche Szenen, die einem aber in dem gesamten Kontext des Romans erst im nachhinein merkwürdig vorkommen. Während dem Lesen erscheint es normal und vor allem auch zur Geschichte passend.
    Interessant ist das auch hier wieder eine Figur in eine neue Wohnung zieht, das Thema scheint Braune ja irgendwie sehr zu beschäftigen. Aber ich finde er erzählt davon so schön dass einem auch die Beschreibungen von Wohnungen und Umzugsüberlegungen sehr gefallen.


    Was mich etwas gestört hat waren wieder die sehr obszönen Beschreibungen an manchen Stellen, ich fand das zuweilen etwas unpassend.
    Wunderschön aber die Beziehungen der Hauptfigur zu den Figuren in der Handlung, vor allem der weiblichen. Er verliebt sich langsam und poetisch. Das passt zu seiner eigenen Figur. Auch seine Beziehung zur Musik ist einfach wunderbar erzählt. Überhaupt spielen Geräusche im Roman eine wichtige Rolle, da werden schon mal die Wörter nur noch an einander gereiht, so kann man sich aber die ganze Geräuschkulisse drum herum richtig vorstellen und meint fast sie auch zu hören.
    Jetzt nach dem ich das Buch zugeklappt habe habe ich eine Stille in mir, von der ich nicht genau sagen kann woher sie kommt. Sie hat aber definitiv mit diesem Roman zu tun!


    5ratten