Shūsaku Endō - Schweigen

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    Klappentext
    „Schweigen“ ist der Roman über die brutale Christenverfolgung in Japan zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Hinter den aufwühlenden Erlebnissen des Priesters Sebastian Rodrigo steht Endōs Frage nach dem Wesen dieses fremden christlichen Gottes, der zu allem Unrecht schweigt. „Schweigen“ gilt als das wichtigste Buch des Japaners Shūsaku Endō. In ihm ist der Konflikt zwischen ostasiatischem Denken und Empfinden und abendländischem Christentum, der als Motiv Endōs gesamtes Werk durchzieht, zum zentralen Thema geworden.


    Der Autor
    Der japanische Schriftsteller Shūsaku Endō (1923 – 1996) veröffentlichte fast 20 Bücher und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem wichtigsten japanischen Literaturpreis, dem Akutagawa-Preis. Endō ist selbst Christ und zählt damit zu einer extremen Minderheit in Japan.


    Inhalt
    Zusammen mit zwei anderen katholischen Priestern reist Sebastian Rodrigo im Jahr 1638 per Schiff über Macao nach Japan, um den dortigen heimlichen Christen als geistlicher Führer beizustehen. Dabei muss er ständig um sein Leben fürchten, da die japanischen Herrscher alle Christen verfolgen, foltern und töten. Trotzdem versucht er immer wieder, den Bauern seine Religion nahezubringen. Tatsächlich aber leitete die Phase der Christenverfolgung, in deren Wirren er sich wiederfindet, das Ende des christlichen Zeitalters in Japan ein.



    Der Mensch als Individuum steht hier nicht im Mittelpunkt, sondern der christliche Missionar. Über Rodrigo erfährt man nicht mehr als das, was zu seinem Leben als Priester gehört und wie er das Leiden und die Hilflosigkeit seiner Religionsbrüder empfindet. Obwohl er einen starken Glauben hat, beginnt er zunehmend an Gott zu zweifeln, der nach seiner Interpretation die unmenschlichen Verfolgungen schweigend hinnimmt. Schließlich gerät auch er in die Fänge eines hochrangigen japanischen Beamten, der Rodrigos Zweifel in langen Gesprächen noch schürt, indem er ihm die Frage stellt, warum der Priester Menschen bekehren möchte, die ihren Glauben bereits gefunden haben. Die Figur Rodrigo erleidet die körperlichen und vor allem seelischen Qualen, die ihr von den japanischen Herrschern zugefügt werden, stellvertretend für viele andere katholische Priester, die in das Land einwanderten mit dem Ziel, den christlichen Glauben zu verbreiten oder den bereits Konvertierten unter den Einheimischen beizustehen, mit ihnen Messen zu feiern und ihnen die Sakramente zu erteilen. Da Rodrigo keine Lösung für seinen Gewissen- und Glaubenskonflikt findet, wendet er sich letztlich von seiner Religion ab.


    Als historisches Vorbild für Sebastian Rodrigo gilt Giuseppe Chiara, der 1643 in einer Gruppe von zehn Europäern nach Japan reiste, selbst gefangen genommen und unter Folter gezwungen wurde, seinem Glauben zu entsagen.


    Das Buch regt zum Nachdenken an über religiöse Fragen, die seit Anbeginn des Christentums immer noch aktuell sind.


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