Umberto Eco, Jean-Claude Carrière: Die grosse Zukunft des Buches

  • Inhalt:


    Seit Auftauchen des E-Books tönt es aus allen Ecken und Enden: Das Buch in seiner ursprünglichen Form hat ausgedient. Doch ist dem wirklich so? Und was geschieht mit einer privaten Bibliothek wenn der Sammler verstirbt? Und was ist überhaupt ein Bibliophiler?
    Diesen und vielen ähnlichen Fragen stellen sich Umberto Eco und Jean-Claud Carrière. Leidenschaftlih diskutieren die beiden Bücherliebhaber über grosse Schriftsteller, die Gegenwart, die Zukunft und die Vergangenheit, geraten ab und zu vom Thema ab, doch bleibt immer ein grosses Thema bestehen: Das Buch als solches. Seine Vergangenheit und seine Zukunft.


    Meine Meinung:


    Das Buch "Die grosse Zukunft des Buches" dreht sich um ein einziges Thema: Das Buch.
    Umberto Eco und Jean-Claude Carrière diskutieren und Jean-Philippe de Tonnac leitet das Gespräch, welches in mehrere Kapitel unterteilt wurde.
    Beide, Eco und Carrière, sind grosse Bücherliebhaber, was man ihnen auch anmerkt. Nicht nur am Enthusiasmus, den sie an den Tag legen, während sie über grosse Schriftsteller und unnötige Werke sprechen, sondern auch an ihrer Wortwahl. Wer seinen Wortschatz vergrössern möchte, sollte ein Wörterbuch griffbereit haben.
    Überhaupt ist "Die grosse Zukunft des Buches" nur für diejenigen geeignet, die fähig sind, einer solchen Diskussion zu folgen und über die entsprechende Lesefähigkeit verfügen. Alle anderen sind sonst schnell verloren.

    Wer sich jedoch für Bücher interessiert, auf einer leidenschaftlichen Ebene, für den kann es kein passenderes Buch geben. Man erlebt den Austausch dieser beiden Büchersammler, wie sie von ihren Bibliotheken schwärmen, oft auch private Erlebnisse und viel Wissenswertes für Bücherfreunde preisgeben. Was gibt es Besseres für einen Liebhaber der Bücher?
    Jedoch beschränken sich Eco und sein Freund Carrière oft auf antiquare Bücher, wertvolle Inkunabeln und französische Autoren, die uns fremd sind. Dennoch können uns diese beiden Grossen ihres Metiers den einen oder anderen Input geben, wenn auch die Ausführen in die eine oder andere Richtung des Öfteren etwas langatmig ausfallen wollen.

    Jedoch werden nicht nur Bücher behandelt, sondern oft wandern die Diskussionsteilnehmer auch in andere Gebiete ab: Kultur, Film, Datenträger.
    Wie eine Diskussion nun mal von statten geht, reden sie mal hiervon und mal davon, je nachdem, welhes Spezialgebiet gerade gefragt ist. So entsteht eine überaus interessante Gesprächsrunde in Form von 280 Seiten, die trotz aller Schwierigkeiten was den Sprachgebrauch oder die Aussprache der französischen Namen betrifft absolut lesenswert ist.

    Da es sich jedoch um Denker handelt, die sich auf ihrem Gebiet auskennen, sollte auch der Leser nicht nur ein Mindestmass an Lesefertigkeit mitbringen, sondern sich auch ein klein wenig in literarischen Epochen und Philosophie auskennen. Oder auf Google bzw. das Wörterbuch zurückgreifen.

    Während des Fortganges der Diskussion werden oft Fragen aufgeworfen. Fragen an die beiden Redner. Aber auch Fragen an den Leser. Und natürlich erhält man auch Büchertipps und Lebensweisheiten mit auf den Weg.


    Fazit:


    Umberto Ecos und JeanClaude Carrières "Die grosse Zukunft des Buches" ist lesenswert für alle Leseratten mit gehobenen Ansprüchen. Als Geschenk für eben jene ist das Buch im Übrigen wunderbar geeignet.
    Auch jene, die neugierig sind, auf Umberto Eco, Bücher und Bibliotheken sollten sich an das Buch wagen und nicht zu schnell aufgeben, denn das Buch kann einem als Liebhaber einiges mitgeben.
    Eine grossartige Lektüre, die unbedingt in Buchform mit Umschlag genossen werden will!


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    4ratten

    //Grösser ist doof//