Howell Evans – The Falkland Islands I Knew

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    Howell Evans wurde 1915 auf den Falklands geboren und wuchs im Hauptort Stanley auf. Mit 14 mußte er die Schule verlassen, arbeitete dann zunächst auf einem Schiff, das im Dienst der Regierung um die Inseln unterwegs war, als Kabinenjunge, bevor er eine Ausbildung zum Gärtner im Government House antreten konnte. 1937 wurde ihm die Möglichkeit eröffnet, sich in Großbritannien weiterzubilden, zwei Jahre später kehrte er auf die Falklands zurück. Durch den Zweiten Weltkrieg wurde er dort länger festgehalten als geplant, er war auch Mitglied der Verteidigungstruppe der Falklands, bewarb sich anschließend aber beim Colonial Office und wurde zunächst in die Goldküste (heute Ghana), anderthalb Jahre nach Kenia versetzt, das er mit der kenianischen Unabhängigkeit nach Neuseeland verließ.


    Evans beschreibt die Inseln systematisch, jedes Kapitel widmet sich einem Bereich für die Jahre, die er selbst erlebt hat. Da geht es um die Wohnverhältnisse, die Infrastruktur, das kulturelle Leben, Sportmöglichkeiten, Gesundheitswesen, Landwirtschaft, Militär, Schiffahrt und Fischerei etc. pp. Dabei spart er auch nicht mit Zahlen, ob nun Maßeinheiten (netterweise nicht nur in den imperialen Einheiten, sondern auch den uns geläufigeren metrischen Größen) oder Preise. Vor allem letzteres ist bestimmt interessant, wenn man Vergleichspreise jener Zeit aus England selbst kennen würde. Da dies bei mir nicht der Fall ist, konnte ich nicht einschätzen, ob das Leben dort nun billig war oder nicht, vermute aber ersteres, da Evans mehrfach die hohen Spareinlagen der Bevölkerung betont.


    Am interessantesten fand ich seine Schilderungen, wenn es um die Topographie und die unmittelbaren Lebensbedingungen ging. Die Verhältnisse sind zwar nicht so schwierig wie ich es kürzlich bei Nan Brown als Antarctic Housewife miterlebt habe, aber besonders anheimelnd kommt vor allem das Wetter nicht daher. Bedauerlicherweise wird auch wenig über die Beziehungen zu Argentinien gesagt, was vor dem Hintergrund des Krieges 1982 schon interessant gewesen wäre. Es klingt nur (im Nachwort) schwach an, daß die Verbindungen so schlecht nicht gewesen können und man auf den Falklands die Ansprüche Argentiniens recht nüchtern und pragmatisch betrachtet. Sie sind vielleicht nicht vor dem International Gerichtshof durchsetzbar, aber allein die geographische Nähe macht gute Nachbarschaft notwendig. Fazit: Kann man als Weltreisestation lesen, aber wenn man sich nicht besonders für abgelegene Inseln oder britische Überseegebiete interessiert, verpaßt man auch nicht viel, wenn man es liegen läßt.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Schönen Gruß
    Aldawen