Ich bin jetzt mit der zweiten Sonnenwende durch, ein passender Zeitpunkt für einen Beitrag. Das mit mir und dem Buch wird wohl nichts mehr, die Magierdämmerung ist also nicht Schuld. Die Geschichte kann mich nicht so recht fesseln, vielleicht mag ich auch einfach zuviel nicht. Es gibt durchaus Momente, in denen ich gefesselt bin und ein wenig im Buch abtauche - aber genauso wie bei den Figuren hält das nicht lange an. Hm, vielleicht doch mein komischer Geschmack?
Mion ist ein schönes Beispiel für meine Probleme. Zu Beginn war sie mir sympathisch, in der Armut der Ruinen hatte sie ein inniges Verhältnis zu ihrem Bruder und war ein wenig wild, setzte sich gegen Jungs durch und ging irgendwie ihren eigenen Weg. Man konnte nachvollziehen, warum. Aber jetzt... Ihr sind materielle Dinge wichtiger als alles andere, vielleicht das blöde Ritus-Spiel ausgenommen. Sie hinterfragt zwar, lässt sich aber trotzdem einspannen - und urplötzlich sind ihre Bedenken weg und sie tut das, was Jagu will. Für mich hat sie oft ihre Menschlichkeit und ihren Willen verloren.
Und diese Spielchen mag ich nicht... Vom Ritus-Spiel mal ganz zu schweigen! Wie kann man das ein Spiel nennen? Und wie kann man sich am Leid und Tod von Tieren berauschen und süchtig danach sein? Sie stellt dann auch überhaupt nichts in Frage, Hauptsache es wird Ritus gespielt. Das nervt mich ziemlich! Es ist so... unehrenhaft!
Die Sphinx-Löwen und Darauden-Drachen scheinen ja den Drachen zu ähneln, nur dass sie nur einen Korpus haben - nicht verschiedene Tiere. Sind sie eine Zwischenstufe zwischen Menschen und Drachen? Mit weniger Fertigkeiten als die Drachen, aber doch den Menschen überlegen? Oder bestimmt "jemand", wer wieviele Korpusse haben darf?
Und warum schläft Jagu nicht? Tut er das nie oder nur in manchen Nächten nicht? Beim Ritus wird er ja im Gegensatz zu Mion und Faunia auch nicht ohnmächtig... Dass Mion sich als Faunia ausgibt, sorgt sicher noch für Missverständnisse - vielleicht rettet es ihr aber auch das Leben. Denn früher oder später wird Tibb sie sicher an die Kaiserin oder sonstwen verraten. Vielleicht ist das auch eine Möglichkeit, ihr eigenes Leben zu retten - denn Lyrians Abwesenheit fällt sicher auf, und "man" könnte leicht vermuten, dass er sich wieder mit ihr trifft...