Monika Peetz - Die Dienstagsfrauen

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  • Die Dienstagsfrauen! Das sind fünf Freundinnen die sich seit Jahren schon, jeden ersten Dienstag im Monat zum Essen treffen. Und jedes Jahr unternehmen sie ebenfalls eine kleine Reise zusammen.
    Dieses Mal aber wird alles anders sein. Judith hat ihren Mann verloren und beim aufräumen findet sie sein Pilgertagebuch.
    Da er seine Reise nie zu Ende führen konnte, entschließt sich Judith dazu, den Weg für ihn zu beenden.
    Die restlichen Frauen der Dienstagsrunde entscheiden sich kurzerhand dazu, Judith auf ihre schweren Reise zu begleiten.


    So ein schönes Buch. Ich hatte kaum angefangen zu lesen, da musste ich schon das erste Tränchen verdrücken.
    Judiths Trauer um ihren Mann hatte mich sehr berührt. Es war so traurig wie sie da vor seinem Kleiderschrank steht und sich seine Sachen ansieht die ja jetzt alle nutzlos geworden sind. Eine sehr einfache, aber dennoch bedrückende Szene.
    Zum Glück dauert es nicht lange bis die Frauen sich auf die Reise machen und die Stimmung sich merklich verbessert.
    Nach und nach lernt man alle fünf Frauen etwas näher kennen. Und sie alle könnten unterschiedlicher nicht sein.
    Zugegeben, etwas klischeelastig waren sie ja schon, die Dienstagsfrauen. Selbst die Vornamen waren dem Charakter angepasst:
    Da hätten wir Caroline, die strenge und abgebrühte Anwältin.
    Eva, das kleine pummelige Hausmütterchen dass sich aufopfernd um ihre Familie kümmert.
    Dann ist da noch die reiche Luxuslady Estelle die mit einem ziemlich frechen Mundwerk gesegnet ist (ich liebe sie)
    Kiki, die jüngste im Bunde, eine talentierte aber erfolglose Designerin die immerzu pleite ist.
    Und natürlich Judith die schon immer abhängig von ihren Männern war und total unselbstständig ist. Und sie geht ganz und gar in die Trauer um ihren Mann auf.
    Wenn man sich nicht von diesen "Klischee-Frauen" stören lässt, kann man mit den Dienstagsfrauen eine Menge Spaß haben.
    Eigentlich war es ja Judiths Reise, aber die anderen Frauen merken bald, dass auch sie jede Menge aufzuarbeiten haben.
    Auf dem Weg nach Lourdes lernen sie einige andere Pilger kennen, was aber nicht immer positiv endet. Die Pilgerreise hatte schon etwas abenteuerliches.
    Der Stil der Autorin ist top. Es gibt bedrückende Momente, aber auch wirklich witzige Stellen. Die Autorin hat einen tollen Humor. Es gibt überraschende Wendungen und ein wenig detektivisches Geschick ist ebenfalls gefragt.
    Leider kommen die Landschaftsbeschreibungen etwas zu kurz. Sie hätten auch nach Banneux pilgern können, dass hätte an der Geschichte nichts geändert. Wer also was spirituelles erwartet wird hier enttäuscht werden.
    Mit Freuden habe ich entdeckt dass es noch zwei weitere Teile über die Dienstagsfrauen gibt. Lesen werde ich die auf jeden Fall.
    Eine schöne Geschichte über die Freundschaft und was sie alles aushalten kann.


    4ratten

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.