Charles Stross - Die Kinder des Saturn

  • Autor: Stross, Charles
    Titel: Die Kinder des Saturn
    Originaltitel: Saturn’s Children
    Übersetzer: Ursula Kiausch
    Format: TB
    Verlag: Heyne


    ISBN: 3453525787


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    Zum Inhalt:


    Das Sonnensystem in der Zukunft.
    Die Menschheit hat mit Hilfe von Robotern das Sonnensystem besiedelt. Doch irgendwann sind die Menschen ausgestorben.
    Zurück geblieben sind die Maschinen, die die Zivilisation der Menschheit auf ihre Art und Weise fortführen. Roboter versklaven Roboter,
    Wissen kann innerhalb der Modelllinien über „Seelenchips“ weiter gegeben werden.
    In dieser Gesellschaft lebt Freya Nakamachi-47. Ihr fehlt im ganzen Buch der Schöpfer eigentlich am meisten.
    Denn sie wurde nur zu einem einzigen Grund geschaffen, als Lustobjekt des Menschen.
    Gejagt von einer Aristo, der herrschenden Roboterkaste, nimmt sie ein zwielichtiges Angebot an.
    Sie soll eine gefährliche Fracht vom Merkur zum Mars bringen. Doch damit gerät sie erst recht in Gefahr.
    Denn die Fracht ist in einer Roboterzivilisation mehr als gefährlich: biologisches Leben.
    Ausgestattet mit dem Seelenchip einer ihrer Schwester geht ihre Flucht über das gesamte Sonnensystem hinweg bis zu seinem Rand,
    wo geheime Laboratorien existieren, die nur eines zum Ziel haben: Die Wiedererschaffung eines Schöpfers.
    Denn wer diesen kontrolliert, hat die absolute Macht im Sonnensystem.


    Meine Meinung:


    Stross treibt in einer beklemmenden Atmosphäre seine Figuren durch einen realistisch erscheinenden Plot.
    Die Roboter haben sich nach dem Verschwinden der Menschheit die von ihnen geschaffene Struktur zu Nutze gemacht und eine eigene Zivilisation aufgebaut.
    Durch den Umstand, dass die Maschinen nach dem Ebenbild des Menschen geschaffen wurden, sind die Gesellschaftsstrukturen denen der Menschen nicht unähnlich.
    Eine Sklavenhaltergesellschaft entsteht, in der nur wenige über den entrechtenden Rest der Robotergesellschaft herrschen.


    Über das Verschwinden der Menschheit selbst erfährt der Leser aber wenig.
    Nur in wenigen Anspielungen erfährt der Leser vom Niedergang der Menschheit.
    Dem entsprechend sind auch die Ansichten einiger der Roboter, die glauben durch die natürliche Evolution entstanden zu sein.


    Der Autor treibt die Geschichte in einem sehr actionreichen Tempo voran.
    Längen entstehen wenige, bedingt durch die Fähigkeiten der Roboter, die Seelenchips ihrer Brüder und Schwestern zu verinnerlichen,
    und wie sie zu handeln verliert man ab und an sogar mal den Überblick, wer genau den nun da unterwegs ist.
    Sehr spannend ist auch die Entwicklung von Freya zu beobachten, die sich dadurch von einer einfachen „Sexbombe“ zu einer Agentin der Sonderklasse mausert. Zunächst verzweifelt beginnt sie doch im Laufe des Buches, die eigene Freiheit zu schätzen und zu verteidigen.
    Auch der Humor kommt nicht zu kurz, lediglich die Sexszenen waren für mich hin und wieder doch ein wenig derb.
    Doch eine Robotergesellschaft entwickelt wohl letztlich ein wenig andere Vorstellungen.


    Alles in allem fand ich das Buch sehr gelungen. Der Autor schafft es, menschliche Verhaltensweisen zu interpolieren
    und auf eine auf den ersten Blick sehr fremde Gesellschaftsform zu übertragen. Doch letztendlich kann eine aus dem
    menschlichen Bewusstsein geschaffene Intelligenz ihren Schöpfer nicht verleugnen.


    Meine Wertung:


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: