Roman & Patrick Hocke - Michael Ende: Die unendliche Geschichte - das Phantásien-Lexikon
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Klappentext
Die unendliche Geschichte – ein Welterfolg, der noch heute die Leser begeistert und in ihnen die Sehnsucht weckt, selbst ins Reich der Phantasie zu reisen. Wie aber sich orientieren in einem Land ohne Grenzen? Ist es möglich, seine Geheimnisse zu ergründen, herauszufinden, was das Bergwerk der Bilder oder das Südliche Orakel für Michael Ende bedeuteten? Dieses Buch öffnet die Tür nach Phantásien. Es versammelt die Wesen und Landschaften der Unendlichen Geschichte ebenso wie die Quellen, aus denen Michael Ende schöpfte. Roman und Patrick Hocke haben sich lesend und forschend der Welt Michael Endes genähert, Archive durchforstet und zahlreiche Originalzitate zusammengetragen. Die Autoren laden ein zu einer Reise: zu liebegewonnenen und unbekannten Wesen, an schöne und unheimliche Orte. Mit einem Buch, das man nicht nur von vorne nach hinten lesen kann, sondern auch quer oder verkehrt herum – wie man eben in Phantásien zu reisen pflegt.
Meine Meinung
Ich bin begeistert! „Die unendliche Geschichte“ ist eines meiner Lieblingsbücher von Kindheit an, von daher habe ich lange gezögert, als ich dieses Lexikon entdeckt habe. Es besteht zum einen aus Einträgen über die Wesen und Landschaften Phantásiens, wobei sich hier die Autoren auch selbst ausgetobt und einiges dazuerfunden haben. Dies kann jedoch nur im Sinne von Ende sein, der dafür eintrat, dass der Leser seine eigene Phantasie gebraucht. Wer kennt nicht den berühmten Satz „Und dies ist eine andere Geschichte – und soll ein ander Mal erzählt werden.“?
Daneben werden sowohl viele Motive, die Ende verwendet, erklärt, aber auch seine Überzeugungen dargelegt. Von zeitgenössischen Kritikern wurde dem Autor häufig Eskapismus vorgeworfen. Dass dies gar nicht seine Intention war – vielmehr sollen sich die reale Welt und die Welt der Phantasie gegenseitig inspirieren - wird hier sehr schön erläutert.
Man merkt, wie viel Herzblut der Autoren in diesem Buch steckt. Beide waren mit Michael Ende bekannt – so war z.B. Roman Hocke sein langjähriger Lektor und Freund. Dementsprechend konnte bei der Erstellung des Lexikons nicht nur auf Sekundärliteratur, sondern auch auf Originalquellen zurückgegriffen werden. Die Originalzitate fand ich besonders erhellend. So schreibt Ende z.B. welche Punkte ihm genau an der Verfilmung des Buches stören. Ich kenne den Film, seit ich klein bin (ich habe ihn gesehen, bevor ich das Buch gelesen habe) und liebe ihn, aber nach seinen Ausführungen kann ich Michael Ende verstehen, warum er sich von dem Film distanziert hat.
Wer das Buch von vorne bis hinten liest, dem werden einige Wiederholungen auffallen. Diese sind jedoch für das Verständnis derjenigen, der nur einzelne Einträge lesen, nötig.
Abgerundet wird das Lexikon von einer Bibliographie von Endes Werken sowie von Sekundärliteratur zur Unendlichen Geschichte.
Fazit:
Für Liebhaber der Unendlichen Geschichte und von Michael Ende ist dieses Lexikon eine wahre Fundgrube zum Immer-wieder-drinlesen-und-rumblättern. Uneingeschränkte Empfehlung!
