Zsuzsa Bánk - Die hellen Tage

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  • Zsuzsa Bánk - Die hellen Tage


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    Kurzbeschreibung
    In einer süddeutschen Kleinstadt erlebt das Mädchen Seri helle Tage der Kindheit: Tage, die sie im Garten ihrer Freundin Aja verbringt, die aus einer ungarischen Artistenfamilie stammt und mit ihrer Mutter in einer Baracke am Stadtrand wohnt.
    Aber schon die scheinbar heile Welt ihrer Kindheit in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts hat einen unsichtbaren Sprung: Seris Vater starb kurz nach ihrer Geburt, und Ajas Vater, der als Trapezkünstler in einem Zirkus arbeitet, kommt nur einmal im Jahr zu Besuch. Karl, der gemeinsame Freund der Mädchen, hat seinen jüngeren Bruder verloren, der an einem hellblauen Frühlingstag in ein fremdes Auto gestiegen und nie wieder gekommen ist.
    Es sind die Mütter, die Karl und die Mädchen durch die Strömungen und Untiefen ihrer Kindheit lotsen und die ihnen beibringen, keine Angst vor dem Leben haben zu müssen und sich in seine Mitte zu begeben.
    Zsuzsa Bánk erzählt die Geschichte dreier Familien und begleitet ihre jungen Helden durch ein halbes Leben: Als Seri, Karl und Aja zum Studium nach Rom gehen, wird die Stadt zum Wendepunkt ihrer Biographien und zur Zerreißprobe für eine Freundschaft zwischen Liebe und Verrat, Schuld und Vergebung.
    Nach ihrem hochgelobten Debütroman "Der Schwimmer" schreibt Zsuzsa Bánk die bewegende Geschichte dreier Kinder, die den Weg ins Leben finden. "Die hellen Tage" ist ein großes Buch über Freundschaft und Verrat, Liebe und Lüge über eine Vergangenheit, die erst allmählich ihre Geheimnisse enthüllt, und die Sekunden, die unser Leben für immer verändern.



    Das in der Ich-Form geschriebene Buch handelt von der Freundschaft von Seri (ich) zu Aja und später auch Karl. Lange Zeit erfährt man nur etwas über Aja und und ihre Mutter Evi und Zigi, dem Vater, der immer nur für wenige Wochen da ist. Mit einigen Zeitsprüngen wird die Kindheit von Aja beschrieben, die aus einer Artisten-Familie stammt. Der Schreibstil ist wundervoll und einfach toll zu lesen und man wird in wunderbare Kindheit entführt... Man sieht Aja und ihre Mutter vor sich, leidet und freut sich mit ihnen - sehnt sich danach bei ihnen im Garten zu sitzen...
    Allerdings wiederholt die Autorin immer wieder Geschehnisse/Beschreibungen, das ich sehr störend empfand und gerade die lange Kindheitsbeschreibungen teilweise etwas langatmig werden lassen. Weniger wäre hier eindeutig mehr gewesen! Auch erfährt man sehr lange nichts über Seri, die einfach nur Beobachter des ganzen ist - erst sehr viel später nimmt auch sie Gestalt an und tiefe, allerdings bekommt sie nicht die Tiefe der anderen. Sie bleibt etwas blasser und oberflächlicher. Nach etwa der Hälfte des Buches nimmt die Geschichte Fahrt auf, Erwachsen werden, Verrat, kleinen und grossen Lügen belasten die Freundschaft, die aber trotz allem übersteht und hält!
    Parallel dazu finden die 3 Mütter zueinander, die genau wie die Kinder von Schicksalen stark belastet sind.


    Von mir 4ratten

  • Von mir werdet ihr nur selten Verrisse lesen, aber dieses "Machwerk" treibt mich förmlich dazu an.


    Dass man mit Bestsellern auch einmal, es kommt selten genug vor, daneben liegen kann, musste ich mit "Die hellen Tage" erfahren, doch da man ja zuerst das Positive hervorheben soll, fange auch ich damit an. Die Autorin v erwendet einen wahrhaft poetischen und eindrücklichen Schreibstil, wie man ihn nur in wenigen Werken heutzutage findet. Schachtelsätze als Stilmittel, intensive Beschreibungen von Landschaften und Umgebung und dann das sich Verlieren ins Detail tun ihr Übriges, was dieses Buch sicherlich besonders macht. Auch bei der Aufmachung hat man sich Mühe gegeben und mit der Aquarellzeichnung ein interessantes Cover geschaffen, welches die drei Hauptpersonen als Kinder auf einen Weg neben einen Kirschbaum zeigt und damit zugleich Hinweis ist, auf den Ort, in dem sich die Geschichte großteils abspielt. Kirschblüt. Es zeigt aber auch das Dreieck dieser nie ganz auseinandergehenden Freundschaft der Kinder namens Serie, Aja und Karl und deutet zugleich an, dass alle drei ihr Schicksal zu tragen haben. Sie sind von dem Betrachter aus, nur mit den Rücken zu sehen. Das war aber auch alles an Positiven, leider, was ich irgendwie zusammenkratzen konnte.


    Das Buch ist sowohl langwierig geschrieben als auch ständig wiederholend und immer nur, sind es einzelne, ganz wenige Abschnitte, manchmal nur Zeilen, die es wert sind, gelesen zu werden, denn wer das erste Drittel "Die hellen Tage" gelesen hat, kennt auch den Rest, von dem ich nicht weiß, weshalb die Autorin wochenlang damit Bestseller-Listen belegen konnte. Warum ich das Buch dann nicht weglegte, ist ganz einfach erklärt. Ich lese aus Prinzip immer die ersten hundert Seiten eines Buches, so viel Chance bekommt jeder Autor und jede Geschichte bei mir und entscheide meist danach, ob es wirklich wert ist, meine Zeitdamit zu verbringen. Die Antwort lautet dann auch "Ja.", denn sonst wären ja auch die ersten 100 Seiten sinnlos gewesen, also wird das komplette Buch gelesen und am Ende bin ich meist auch glücklich darüber. Nicht so hier. Dieses Buch ist seine 9,99 Euro einfach nicht wert, die Geschichte, fast bis zur Unerträglichkeit, kitschig und neben Schlaftabletten die beste Medizin, sollte man nicht einschlafen können. Spätestens nach 10 Seiten und damit einhergehenden mindestens 3 Wiederholungen in Beschreibungen von Platanen, Wegen und Situationen klappt man automatisch das Buch zu und hat für eine ganze Weile die Motivation verloren, die Geschichte weiterzulesen, was ich nur deshalb gemacht habe, weil ich kein ungelesenes Buch in meinen Regalen stehen haben will. Auch Quatsch an sich, aber ich bin nun mal so.


    Es tut mir leid, für alle Liebhaber des Buches "Die hellen Tage", aber ich kann miit diesen Buch überhaupt nichts anfangen und es wird wahrscheinlich auf ewig in mein Regal stehen und nur dieses eine Mal komplett gelesen werden. Mittelmäßigkeit errreicht dieses Werk bei mir nicht einmal. Dazu hinterlässt das Buch zu viel ermüdeten depressiven und kitschigen Mehltau, gegen denen Rosamunde Pilcher-Filme geradezu erfrischend wirken. Eine Punktwertung von einen Punkt für das Cover und einen für den Schreibstil und die Geschichte zusammen. Mehr als das, lässt dieses Buch nicht zu.


    Schade.


    Ein enttäuschter samuel.


    @ Teetrinker: Du kritisierst, zwar etwas milder, genau so wie ich, die ständigen Wiederholungen auch und trotzdem gibst du dem Buch 4 von 5 Punkten? Du bist sehr wohlwollend.

    Einmal editiert, zuletzt von samuel ()

  • Meine Meinung nach ist es eine zauberhafte Geschichte, die Zsusa Bank da geschrieben hat. Eine Geschichte über Heimat, Freundschaft, Erwachsenwerden, Familie und Abschied.


    Im Mittelpunkt stehen Seri, die dem Leser die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt, ihre beste Freundin Aja und Karl. Die drei Kinder wachsen zusammen in dem kleinen Ort „Kirchblüt“ auf, doch obwohl sie eine schöne Kindheit erleben, ist diese nicht immer leicht. Seris Vater stirbt, als sie sehr klein ist, und sie kann sich kaum an ihn erinnern. Ajas Vater Zigi arbeitet im Zirkus, ist dauernd unterwegs und sieht seine Tochter nur für wenige Wochen im Jahr. Karls Bruder wurde entführt und bleibt vermisst, woran vor allem sein Vater zerbricht. So sind es hauptsächlich die Mütter, die das Leben der Kinder prägen, wenn auch jede auf sehr unterschiedliche Art und Weise.
    Als die drei größer werden, versuchen sie aus der deutschen Provinz auszubrechen und ziehen nach Rom. Doch egal wohin ihr Weg sie führt, Kirchblüt bleibt für die Drei stets als Heimat in ihnen verankert und ist wie ein sicherer Hafen, den sie ansteuern können, wenn ihr Leben turbulent wird...


    Trotz der Hürden, die sich den drei Hauptcharakteren in den Weg stellen, trotz der Traurigkeit, die unterschwellig immer präsent bleibt, so trotzt das Buch der Schwermut und wirkt dennoch trunken vor Glück. Die beschriebenen Orte wirken beinahe magisch, sie schweben genauso wie das schiefe Häuschen von Ajas Mutter zu schweben scheint. Die Sprache ist blumig, sie hat mich an die Geschichte gefesselt, sodass ich eigentlich gar nicht mehr aufhören wollte zu lesen.


    Ab und zu nähert sich das Buch zwar gefährlich nahe dem Kitsch, doch gelingt es ihm, gerade so daran vorbei zu schrammen.


    Es ist vielleicht ungewöhnlich, dass keine wörtliche Rede verwendet wird, doch der Erzählfluss plätschert so ungestört und leicht vor sich, dass mir das Fehlen der direkten Rede zuerst gar nicht aufgefallen ist. Und letztlich habe ich sie überhaupt nicht vermisst.
    Das Buch entführt in eine eigentümliche Welt, in die man gerne eintaucht und die Charaktere sind so faszinierend gezeichnet, dass man sie am liebsten über das Ende der Geschichte hinaus durch ihr Leben begleiten möchte.


    http://www.fischerverlage.de/b…hellen_tage/9783100052223