[Historisch] Brigitte Riebe Die Braut von Assisi

  • Hallo Ihr Lieben,


    mich hat die letzten Wochen das ungekürzte Hörbuch von Brigitte Riebe: "Die Braut von Assisi" auf meinen Autofahrten begleitet.


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    Sprecher: Günter Merlau
    Länge: 13h 15min


    Ich habe die Version von audible gehört, daher habe ich einen anderen Sprecher, als bei der verlinkten amazon-Version!


    Da ich der Meinung bin, dass der Klappentext bereits zu viel verrät, lasse ich ihn hier weg und beginne gleich mit meiner Meinung.


    Meine Meinung:
    Leo, ein Franziskaner-Mönch und damit ein Mitglied des Ordens, der von Franzikus von Assisi gegründet wurde, wird im Jahre 1253 nach Assisi geschickt. Er soll dort als "Visitator" das Kloster und Leben der Äbtissin Klara unter die Lupe nehmen und überprüfen, inwiefern ihrem Antrag auf das "Privileg der Armut" statt gegeben werden kann.
    Klara war die engste Vertraute von Franziskus von Assisi, der ebenfalls sein Leben komplett der "Herrin Armut" gewidmet hat und jetzt hofft sie kurz vor ihrem Tod darauf, dass auch ihr das "Privileg der Armut" zuteil wird.
    Kurz bevor Leo im Kloster San Damiano eintrifft, stirbt jedoch die Nonne Magdalena auf mysteriöse Weise und Leo beginnt die Umstände ihres Todes weiter zu recherchieren. Dabei trifft er auf viele Ungereimtheiten und auf ein Geheimnis, das gewahrt bleiben muss.
    Zur Seite steht Leo dabei die junge Stella, die auf der Suche nach ihren wahren Eltern mit Leo gemeinsam das Geheimnis ergründet.


    Wie bereits oben erwähnt, verrät der Klappentext viel zu viel von dem Buch und mir als Hörer, war schon nach den ersten Kapiteln klar, was dieses "Geheimnis" ist, das unbedingt gewahrt bleiben muss. Dadurch verlor das Buch viel von seiner Spannung und viele Hürden, die Leo und Stella nehmen müssen, fand ich dann eher anstrengend, als aufregend.


    Jedoch, trotz diesem Manko, hat mich das Hörbuch sehr fasziniert, was v. a. an der Geschichte von Franziskus und Klara lag, die in das Buch verwoben wurde. Bis zu dem Buch hatte ich mich noch nie intensiver mit dem heiligen Franzikus von Assisi beschäftigt, kannte weder seine Lehren, noch seine innige Freundschaft zu Klara. Im Laufe des Buches erhielt ich so sehr viele Hintergrundinformationen zu den beiden, die in einem ausführlichen Epilog noch weiter erklärt werden.


    Der Orden der Franziskaner hat Regeln, die ich nicht immer unbedingt nachvollziehen kann und dass Franziskus und auch Klara ein Leben in völliger Armut wählten, war für mich nicht immer leicht nachzuvollziehen. Gerade deswegen hat mich das Buch aber sehr zum Nachdenken angeregt.


    Die Hauptfiguren Leo und Stella sind sehr sympathische Protagonisten und ich bin gerne ihrem Abenteuer gefolgt. Andere Personen machten es mir dagegen nicht so leicht, sie zu mögen und es gab auch Figuren, die einfach nur böse waren. Bei einigen hat mich das überrascht und war nicht so ganz nachvollziehbar, bei anderen war es klar.


    Die Spurensuche gestaltete sich teilweise als verwirrend und ich konnte nicht immer so recht folgen, warum Leo jetzt auf einmal dahin geht und dann wieder eine neue Fährte hat. Das war nicht immer nachvollziehbar für mich als Leser und angesichts der Tatsache, dass mir die Auflösung schon sehr bald fast klar war, auch eher nervend. Anstrengend gestaltete sich auch, dass sich bei jeder Spur, die sich ergab immer das gleiche Schauspiel abspielte und Leo am Ende dann doch meistens mit leeren Händen dastand.


    Nur die Auflösung der Drahtzieher hat mich dann doch sehr überrascht und mich so zumindest etwas mit dem vorhersehbaren Teil versöhnt.
    Das Ende ist dann eine runde Sache, bei dem keine offenen Punkte übrig bleiben und doch jeder zufrieden zurück bleibt.


    Der Sprecher Günter Merlau liest das Buch ganz gut. Er versucht jeder Figur ihre einzigartige Stimme zu verleihen, was ihm bei den männlichen Figuren eindeutig besser gelingt, als bei den weiblichen. Gerade Stella kollidierte in seiner Nachahmung ganz stark mit der Vorstellung, die ich mir von ihr aufgrund der Beschreibungen gemacht hatte. Alles in allem aber eine solide Lesung, die das Hörbuch sehr kurzweilig gestaltet.


    Insgesamt ein solider historischer Roman, der bei mir v. a. aufgrund seines ausführlichen Epilogs - der im Hörbuch auch extra gelesen wird - punkten konnte. Die Beschäftigung mit Franziskus und Klara fand ich sehr interessant. Leider verrät der Klappentext jedoch zum einen zuviel, zum anderen war mir die Spurensuche von Leo teilweise etwas zu konfus und künstlich in die Länge gezogen.


    Daher vergebe ich insgesamt noch 3ratten


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)