Julianna Baggott - Memento - Die Überlebenden

  • "Memento - Die Überlebenden"
    von Julianna Baggott


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    Inhalt: Vor 9 Jahren sind die Bomben gefallen, für die Überlebenden, die es nicht in das Schutz spendende Kapitol schafften, ist das Leben in den Trümmern ein einziger Kampf. Zusätzlich verbreitet noch die OSR, eine Art Militäreinheit, Angst und Schrecken. Als Pressia 16 wird muss sie sich dort melden, doch sie versteckt sich lieber und trifft dabei auf Partridge, der aus dem Kapitol geflohen ist.


    Meine Meinung: Ich hatte es Anfangs wirklich nicht leicht mit diesem Buch. Die Erzählperspektive und die distanzierte Betrachtungsweise erschwerten den Einstieg. Dennoch fielen mir immer auch immer wieder Dinge positiv auf, meistens hielten sich diese Punkte die Waage.


    Positiv: Man weiß nicht wirklich worauf es hinaus läuft, man kann überrascht werden. Außerdem fällt es so leichter die Welt auch einmal aus der Perspektive der Charaktere zu betrachten.
    Negativ: Spannung kam für mich trotzdem nicht auf, ich habe sehr lange für die Lektüre benötigt (8 Tage), weil ich erst gegen Ende das Bedürfnis hatte mehr zu erfahren.


    Positiv: Der Stil ist zwar mehr auf Handlung, als auf ausführliche Beschreibungen ausgelegt (knappe Schilderungen müssen reichen) und auch recht distanziert, durch die Perspektive ist man allerdings trotzdem recht nah an den Charakteren dran. Man fühlt sich ein bisschen wie in einer Geschichte in „Echtzeit“.
    Negativ: Ich habe schon Probleme mit Erzählungen in der ersten Person Präsens. Die dritte Person Präsens ist noch einmal viel gewöhnungsbedürftiger, ich mag sie nicht wirklich. Es dauerte lange bis ich mich in diesen Stil eingelesen hatte.


    Positiv: Die Welt ist interessant, drinnen im Kapitol, sowie draußen in den Trümmern. Das Leben in diesen zwei Welten ist sehr kontrastreich, trotzdem sind beide eindeutig dystopisch / postapokalyptisch geprägt.
    Negativ: Da die Handlung sich hauptsächlich draußen abspielt kann dieser Kontrast nur angerissen werden. Ich hätte es schöner gefunden wenn man die Unterschiede dieser zwei Welten noch besser dargestellt hätte.


    Positiv: Die Atmosphäre ist sehr gelungen. Die Menschen kämpfen um ihr Überleben, sie haben sich arrangiert, doch es kommt auch Verzweiflung, eine gewisse Ohnmacht durch. Das Buch ist dadurch sehr düster, teilweise auch grausam, wirkt beinahe hoffnungslos, aber das finde ich auch konsequent. Das ist keine Friede-Freude-Eierkuchen-Welt. Über die Atmosphäre fand ich irgendwann auch Zugang zu den Charakteren und entwickelte Mitgefühl.
    Negativ: Man fühlt sich trotzdem eher wie ein stiller Beobachter von außen, weil das alles doch sehr weit weg ist.


    Positiv: Eine Liebesgeschichte? Naja, vielleicht ganz zum Schluß treten die Gefühle zweier Charaktere zu Tage, aber das spielt sich nicht im Vordergrund ab. So hatte ich Gelegenheit die Charaktere erst einmal besser kennenzulernen und konnte die leisen Gefühle etwas besser nachvollziehen. Übrigens waren die Figuren netterweise auch nicht zu oberflächlich.
    Neutral/Negativ: Auch dieses Buch ist wieder einmal der Auftakt zu einer Reihe. Es gibt am Ende zwar keinen Cliffhanger, allerdings ist die Geschichte auch nicht in sich abgeschlossen.


    Mein Fazit: Wer eine dystopische Liebesgeschichte mit viel Gefühl lesen will ist hier eher falsch. Wer eine eher düsteren Geschichte mit bedrückender Atmosphäre sucht, der könnte hier fündig werden. Positives, wie negatives hielt sich für mich anfangs die Waage, doch zum Ende hin hat mich die düstere Atmosphäre überzeugt und ich möchte trotz gewöhnungsbedürftigem Schreibstil wissen wie es weitergeht. Da mich das Buch erst so spät überzeugte vergebe ich
    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: